Beim Tabellenführer einen Punkt erkämpft
Wenn, ja wenn die Nachspielzeit nicht wäre, dann hätte Aue gegen beide Hamburger Teams satte 4 Punkte mehr geholt….auch beim Auswärtsspiel auf St. Pauli kassieren unsere Veilchen mit dem Schlusspfiff den Ausgleich. Zuvor hatten Ben Zolinski und Nikola Trujic die Auer in Führung gebracht, Medic und Amenyido aber jeweils wieder ausgleichen können.
Die Partie begann für die Veilchen beim Tabellenführer, der bis dato alle 8 Heimspiele siegreich gestalten konnte, wie erwartet mit einem Sturmlauf der Kiezkicker. Allerdings kämpften die Auer leidenschaftlich und liessen so in der Defensive kaum etwas anbrennen.
Offensiv klemmte ja in der Hinrunde besonders der Schuh bei den Erzgebirgern und auch in der ersten Hälfte des Rückrundenauftaktes war dies noch nicht abgelegt. Ein einziger richtig stark vorgetragener Angriff gelang den Auern, dieser allerdings war so gut, das er die Führung einbringen sollte. Über die rechte Seite erlief Neuzugang Prince Osei Owusu (erst am letzten Mittwoch verpflichtet) die Kugel und spielte dann fast von der Torauslinie mustergültig flach nach innen an den Fünfmeterraum, wo Ben Zolinski einlief und aus kurzer Distanz einschieben konnte (17.).
Die Gastgeber aus dem hohen Norden wirkten konsterniert und hatten ihrerseits nun Probleme wieder fahrt aufzunehmen. Leider hatten die Veilchen ihre Schwäche bei Standards noch nicht ablegen können, denn ein unnötiger Freistoss vor dem Auer Strafraum sollte den Ausgleich bringen. Medic hatte am Fünfer keine Mühe die Flanke von Paçarada in die Maschen per Kopfball zu wuchten und somit alles wieder auf Anfang zu stellen (30.).
Die restlichen Minuten bis zum Pausenpfiff waren dann ein einziger Sturmlauf der Gastgeber, den die Auer aber mit viel Einsatz verteidigten und mit dem 1:1 in die Kabinen gingen.
Die zweite Hälfte zeigte aber nun von Beginn an ein VeilchenTeam, welches mehr wollte als nur hinten drin den Punkt zu verteidigen. Zweimal hätte Owusu seine gute Leistung für unser Team krönen können, aber beide Male versagten ihm allein vor dem Tor die Nerven, zunächst verpasste er eine Eingabe aus Nahdistanz, kurz darauf setzte er die Kugel aus 8 Metern freistehend neben den Pfosten (56.).
Der kurz zuvor eingewechselte Nikola Trujic sollte es aber 20 Minuten vor dem Schlusspfiff besser machen. Nachdem Jan Hochscheidt nach Ben Zolinskis Flanke nur die Querlatte traf, bugsierte er per Kopf den Ball zur erneuten Führung in die Maschen (72.).
Und auch danach blieben die Veilchen mit Kontern gefährlich. Den Gastgebern fiel nichts ein ausser zumeist kopflos anzurennen. Leider gibt es beim Fussball zumeist eine Nachspielzeit. Und diese war auch wie gegen den HSV im Oktober wieder der Genickbrecher, wenn man denn sowas sagen kann in einem Spiel gegen den Tabellenführer und man am Ende einen Punkt holt.
Amenyido nutzte dabei eine der wenigen Fehler der Auer aus und marschierte durch die Defensive um dann aus dem Strafraum heraus die Kugel ins Tor zu schlenzen (90.+3).
Beinahe hätte es trotzdem zum Auer Sieg gereicht, denn Babacar Gueye traf nach Vorlage von Jan Hochscheidt in der 94. Minute ins Tor, stand jedoch im Abseits. So blieb es bei einem hochverdienten Punktgewinn auf St. Pauli mit dem bitteren Biegschmack, das es hätten drei sein können. Vor dem Spiel hätte jeder den Punkt unterschrieben, aber nun gilt es das gute davon mitzunehmen, wenn es am kommenden Sonnabend in Aue gegen den FC Schalke 04 geht.
Spielbericht: Robert Scholz
Foto: Steffen Colditz