4:3! Veilchen schlagen Nürnberg in einem verrückten Spiel!
Nach insgesamt 100 Spielminuten (10 Minuten Nachspielzeit) gewannen unsere Veilchen gegen den 1. FC Nürnberg mit 4:3. Alle Treffer fielen in der zweiten Halbzeit, dabei die letzten beiden in der Nachspielzeit. Das Männel in der letzten Sekunde noch einen Foulelfmeter hielt, war am Ende die Krönung auf ein irres Spiel.
Die Partie begannen beide Teams verhalten. Sicher stehen und lange Bälle über die Abwehr war das Rezept, was heute auf dem Zettel stand. Und so ist die erste Halbzeit schnell erzählt.
Hack hatte für die Gäste zwei gute Chancen die Führung zu erzielen, scheiterte bei der ersten an Männel, der die Kugel reaktionsschnell ais dem kurzen Eck fischte und bei der zweiten am linken Lattenkreuz.
Auf Seiten der Veilchen war vieles Stückwerk, vor dem Tor der Nürnberger passierte viel zu wenig, um dieses in Gefahr zu bringen.
Wer nun gedacht hatte, das die Partie so weiter laufen würde, musste sich alsbald eines besseren gefallen lassen. Zunächst gaben die Gäste aus Franken weiter den Ton an und kamen so auch folgerichtig zur Führung. Über die linke Seite kam der Ball in den Strafraum zu Frey, der Männel aus Nahdistanz überwinden konnte (51.).
Nach rund einer Stunde übernahm unser Team das Zepter und bereits die erste Strafraumsituation brachte den Ausgleich. Im Zusammenspiel mit Nazarov tauchte Hochscheidt im Strafraum auf, liess drei Gegenspieler aussteigen und schob die Kugel aufs Tor, wo Sörensen den Ball mit dem Arm von der LInie holte. Elfmeter und Rote Karte für den Nürnberger Abwehrspieler waren die Folge. Nazarov schnappte sich den Ball und schob ihn rechts unten unhaltbar in die Maschen (62.).
Die Partie wogte jetzt hin und her, hatte ein wahnsinniges Tempo. In der 75. Minute war es soweit, die Veilchen erzielten die erstmalige Führung. Rizzuto brachte von der linken Seite den Ball hoch in den Strafraum, Testroet verpasste die Kugel mit de Kopf aber Hochscheidt dahinter brachte den Ball mit der Brust unter Kontrolle und jagte den Ball aus rund 10 Metern unter dei Querlatte.
Atemberaubende Stimmung herrschte unter den 14.000 Zuschauern in Stadion und der Wahnsinn sollte da erst beginnen. Während sich die Auer noch über die Führung freuten, erzielte Geis auf der anderen Seite mit einem abgefälschten Distanzschuss den schnellen Ausgleich (78.).
Die Veilchen schüttelten sich danach nur kurz, spielten weiter auf Sieg. Über die rechte Seite war es wiederrum Hochscheidt, der sich in den Strafraum der Franken spielte und mit etwas Glück nach einem abprallenden Ball rutsche die Kugel in die Mitte wo Testroet zwar verpasste, am zweiten Pfosten Mihijevic keine Mühe hatte aus Nahdistanz zur Führung einzuschieben (86.).
Wer sich jetzt auf der Siegerstrasse im Erzgebirge sah, wurde nur wenige Minuten später unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Sechs Minuten war als offizielle Nachspielzeit angezeigt und gleich in der ersten davon schickte der Videoassistent den Schiedsrichter an die Seitenlinie. Testroet hatte bei einem Eckball für die Gäste Frey mit dem Arm getroffen, Elfmeter war die Entscheidung. Den setzte Geis unhaltbar in die Maschen und es stand in der 92. Minute 3:3.
Das die Auer heute nie den Glauben an den Sieg verloren war wohl entscheidend, den nur zwei Minuten später brachte der eingewechselte Krüger nach Flanke von Testroet die Lila Weißen wieder on Führung (90.+4). Auf den Rängen war die Stimmung kaum zu toppen und doch war der Schlussakkord noch nicht gespielt.
In der 99.! Spielminute schockte ein Elfmeterpfiff die Auer Anhänger im Erzgebirgsstadion. Ein langer Ball rutsche Gonther und Mihojevic durch die Beine, Lohkemper dahinter stand frei, wurde aber am Fuss getroffen und ging zu Boden. Der Videobeweis brachte auch nur den nachweis, das dieser Pfiff korrekt war. Frey schnappte sich den Ball und scheiterte an Männel! Der Rest war nur noch Jubel, Euphorie….purer Wahnsinn….ein Spiel wo man sich noch sehr sehr lange daran erinnern wird.
Am nächsten Freitag Abend müssen die Veilchen in Darmstadt antreten und nehmen hoffentlich das gewonnene Selbstbewusstsein mit, bevor am 02.11.2019 Heidenheim zu Gast im Erzgebirgsstadion ist.
Spielbericht: Robert Scholz.
Foto: FC Erzgebirge Aue