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Alter und neuer FK-Vorstand: „Man kann den Sponsoren nicht laut und oft genug danken”

Für die großartige Unterstützung der Veilchensponsoren kann man nicht oft und laut genug Danke sagen. Das betonten alle Redner, die am Abend des 2. November in die Tausengüldenstube des Hotels „Blauer Engel” nach Aue-Bad Schlema kamen. Anlass war die Mitglieder-Wahlversammlung des Förderkreises e. V. (FK). Mit einer siebenstelligen Summe trugen die Unternehmen der FK-Mitglieder in der vergangenen Saison zum Etat des FC Erzgebirge bei. Die anwesenden 45 stimmberechtigten Mitglieder bestätigten einstimmig Manfred Jahn als Vereinsvorsitzenden sowie Hans-Ulrich Biernert und Robert Scholz im Vorstand. Als Rechnungsprüfer erhielt der krankheitsbedingt an dem Dienstagabend fehlende Uwe Stübner gleichfalls das Vertrauen.

Auch Helge Leonhardt wäre gern selber gekommen, um den treuen FCE-Sponsoren für ihren Einsatz und ihr Verständnis zu danken. Doch ihn plage dieser Tage eine schwere Erkältung, informierte Manfred Jahn und übermittelte den Dank des Präsidenten. Der hob den großzügigen Verzicht der allermeisten FK-Mitglieder auf Rückzahlung der Beiträge für VIP- und Abo-Karten hervor, obwohl sie diese monatelang wegen der Corona- Schutzmaßnahmen nicht nutzen konnten. Im Erzgebirgsstadion waren seit März 2020 bekanntlich keine oder nur wenige Zuschauer erlaubt. „Im Namen des Kumpelvereins, unseres Vorstandes und von Helge Leonhardt Riesendank dafür”, erklärte FCE-Vorstand Kay Werner. Andernfalls hätte der FC Erzgebirge zusätzlich zu den anderen pandemiebedingten Baustellen noch ein enormes Problem gehabt. Und Kay Werner ließ ein weiteres Lob folgen, gerichtet an die Adresse von Carsten Müller, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums: „Er ist erneut eingesprungen, als der Verein ihn als Interimstrainer der Profis brauchte und hat gemeinsam mit Teamchef Marc Hensel in extrem schwerer Zeit einen super Job gemacht. Solche  Einsatzbereitschaft findet man selten, Zusammenhalt zeichnent unseren Kumpelverein aus.” Ebenso dankte Veilchenecho-Redakteur Olaf Seifert den Sponsoren, namentlich den Anzeigenkunden, für die Unterstützung des Fanmagazins, insbesondere in Corona-Zeiten.

Carsten Müller freute sich an dem Dienstagabend nicht nur über eigene Anerkennung, sondern weit mehr noch über die für die „Porsche-Kumpelschmiede”. Das Leistungszentrum erhielt aus den Mitgliedereinnahmen des Förderkreises vom vergangenen Jahr einen symbolischen Scheck über 5.000 Euro. Wie in den Vorjahren stellen die FK-Mitglieder den Überschuss für die Talenteausbildung zur Verfügung. Die Nachwuchsarbeit entwickle sich insgesamt positiv, schätzte Müller ein und nannte beispielhaft den Aufstieg der von Philip Hauck trainierten B-Junioren in die Bundesliga. Nie zuvor hatte eine Auer Juniorenmannschaft das geschafft. Auch die von Jörg Emmerich betreuten A-Junioren seien auf gutem Wege. Sie gewannen den Sachsenpokal, verpassten die Bundesliga nur knapp und belegen aktuell Platz zwei in der Regionalliga-Staffel Nordost. Bemerkenswert sei ferner die Berufung von Abwehrspieler Franco Schädlich in den U-18-Nationalkader. „Die Situation im Nachwuchs insgesamt ist aber noch nicht stabil, nicht alle Jahrgangsmannschaften sind in der Talentspitze und -breite optimal aufgestellt”, schränkte Carsten Müller ein und nannte die Digitalisierung und eine Reihe weiterer Herausforderungen, die es zu bestehen gelte. „Ohne die finanzielle Unterstützung der Aue-Sponsoren sei eine erfolgreiche Talenteausbildung unmöglich. Aber auch die Erfahrungswerte aus der Wirtschaft wären wichtig: „Sie helfen jungen Menschen, ihren Weg im Sport und im Leben zu gehen.” Gleichzeitig schätzten Unternehmer unterm Vorzeichen wachsenden Fachkräftemangels die Qualitäten von Leistungssportlern, die es beim FC Erzgebirge nicht bis zu den Profis schafften: „Der Umgang mit Stress, Teamfähigkeit, hohe Motivation, Ehrgeiz oder die Fähigkeit, in bestimmten Situationen richtige Entscheidungen zu treffen. Gemeinsam versuchen Sponsoren und FCE, jungen Leuten in der Region eine Perspektive zu geben.”

Der neue sportliche Leiter Pavel Dotchev erläuterte, wie er zum Erfolg des Vereins beitragen wolle: „Ich will dem Verein in jeder Beziehung helfen. Mit der Erfahrung von meinen bisherigen Stationen weiß ich, was ein Trainer braucht und was der Verein, um erfolgreich zu sein. Ich werde mein Bestes für den FC Erzgebirge geben.” Er sehe einen positiven Trend, die Mannschaft sei konkurrenzfähig. Aber: „Die Tabelle lügt nicht, sie widerspiegelt, was bisher passiert ist.” Ziel in der Hinrunde bleibe, Anschluss zu den Nichtabstiegsplätzen zu halten, um sich dann punktuell zu verstärken. „Wir haben einen guten Mix junger und erfahrener Spieler. Was fehlt sind Profis im besten Fußballalter, so zwischen 23 und 29 Jahren.” Begeistert zeigte sich Dotchev vom neuen Erzgebirgsstadion: „Ich kannte es ja nur als Baustelle. Jetzt ist ein Traum in Erfüllung gegangen.” Olaf Seifert