Auswärtsspiel in Braunschweig
Eintracht Braunschweig – FC Erzgebirge Aue, Eintracht-Stadion, Freitag, 23. April, Anstoß 18.30 Uhr
Zwölfmal spielten Auer Mannschaften bisher in der zweitgrößten Stadt Niedersachsens. Dabei gab es beim ersten Aufeinandertreffen dort im Juli 1985 noch zwei geteilte deutsche Staaten. Dass sich jedoch Sportbesuche zwischen Klubs der Bundesrepublik und der DDR in wohltuender Atmosphäre abspielen konnten, wenn die Bereitschaft zum gegenseitigen Verstehen auf beiden Seiten vorhanden war, machten Wismut Aue und Eintracht Braunschweig im Sommer 1985 zweimal in kurzer Folge vor. Der Besuch der Niedersachsen Anfang Juli im Erzgebirge war eingebettet in zahlreiche Aufmerksamkeiten der Gastgeber. Die Spieler aus beiden Staaten pflegten in lockerer Form zwischenmenschliche Kontakte, die so gar nicht ins Bild der Abgrenzung passten. Drei Tage lang wiederholte sich die Herzlichkeit dann beim Besuch der Auer in Braunschweig. „Noch nie in meiner Trainerlaufbahn habe ich mit dem Gegner bereits am Abend vor dem Spiel zusammengesessen”, plauderte Eintracht-Coach Willibert Kremer, nachdem er und Offizielle des gastgebenden Vereins stundenlang mit den Gästen geredet hatten. Wohl nicht nur, weil am Abend nach dem Spiel im Auftrag der Stadt SPD-Ratsherr Kuntze jedem Gast Präsente überreichte, verabschiedete sich Aues Vorsitzender Richard Velek mit den Worten „In einer wunderschönen Stadt haben wir drei Tage perfekte Gastfreundlichkeit erlebt.” Und er fügte hinzu: „Ich wünsche, dass sich unsere Wege irgendwann noch einmal kreuzen.”
4.000 Zuschauer sahen den 2:1 Sieg der Braunschweiger im Stadion der Freien Turner. Bei einer Einnahmenteilung von 9:1 brachte dies etwa 23.000 DM in die Kasse der Eintracht. Auch für die Freien Turner blieb ein ansehnlicher Betrag übrig. Karte: Archiv Schwarzer
Text: Burg
Foto: PicturePoint