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AUSWÄRTSSPIEL IN MÜNCHEN

Seit 1911 bereits besteht das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße. Damit ist die Sportstätte das älteste Münchner Stadion. Es wurde damals vom TSV 1860 München errichtet, ging aber 1937 in den Besitz der Stadt über. Nachdem Bombenangriffe 1943 weite Teile zerstörten, wurde es in den folgenden Jahren immer weiter ausgebaut. 1948 sahen hier mehr als 58.000 Fans das Derby 1860 gegen 1. FC Nürnberg – absoluter Zuschauerrekord an der Spielstätte, die bis zur Eröffnung des Olympiastadions 1972 das größte Stadion Münchens war. Anfangs wurden hier auch Feldhandball- und Leichtathletik-Wettkämpfe ausgetragen, aber seit dem Rückbau der Aschenbahn 1958 ist das „Grünwalder” ein reines Fußballstadion. Die „Löwen”, im Gegensatz zum FC Bayern 1963 Gründungsmitglied der Bundesliga, feierten 1966 mit der Deutschen Meisterschaft dort ihren größten Triumph. Seit 1925 und bis zum Umzug ins Olympiastadion 1972 trug auch der Stadtrivale seine Heimspiele hier aus. Der TSV 1860 pendelte seit den 1970er-Jahren immer wieder zwischen dem Grünwalder und dem neu gebauten Olympiastadion sowie später der Allianz Arena hin und her, ehe der Klub im Sommer 2017 endgültig in seine Heimat zurückkehrte.

Das Herz von Fußballnostalgikern schlägt angesichts der überdachten Haupttribüne höher, schließlich sind hier Grundrisse und Grundform seit 1925 so gut wie unverändert. Gegenüber steht die sogenannte Stehhalle, die mittlerweile eine Sitztribüne ist. Zwei unüberdachte Stehplatzterrassen befinden sich an den Enden des Feldes. Ende der 1950er-Jahre wurden vier 52 Meter hohe Flutlichtmasten errichtet, die heute noch die Beleuchtungsanlage tragen. Nach der Erweiterung im Sommer 2018 fasst das Stadion 15.000 Zuschauer. Es liegt mitten im Stadtteil Giesing, der Heimat der „Sechzger”, rund eine Viertelstunde zu Fuß vom Trainingsgelände weg. Für viele Münchner leben im „Sechzger”, wie es im Volksmund genannt wird, die alten Zeiten auf. So werden nach wie vor die Zifferntafeln an der manuellen Anzeigentafel in der Westkurve umgehängt, wenn ein Tor gefallen ist. (OS)

Foto: TSV 1860 München