Herzlichen Glückwunsch zum 70. Geburtstag, lieber „Zimbo”!
Danke, „Zimbo” – und bleib weiter am Ball für uns Veilchen
Heute feiert Bernd Zimmermann, den alle im Kumpelverein nur „Zimbo” nennen, seinen 70. Geburtstag. Vor sieben Jahren in den Ruhestand verabschiedet, ist der Jubilar gleichwohl am Ball geblieben. Unter der Woche hilft er Mannschaftsbetreuer Thomas Romeyke, wo immer er gebraucht wird. Und auch zu den Heimspielen macht er sich im Erzgebirgsstadion nützlich. Selbstverständlich für einen Sportsmann, der seit nunmehr 53 Jahren für die Veilchen aktiv ist. Ab 1969 als Spieler, später Mitarbeiter der Stadionbrigade, Spielbeobachter, Partner der Schiedsrichter, Zeugwart und ab Mitte der 1980er-Jahre vor allem Mannschaftsbetreuer.
Am 6. August 1952 im vorpommerschen Löcknitz geboren, zog die Familie ins Erzgebirge, wo Vater untertage im Uranerzbergbau und Mutter Lily im Wismuthandel arbeiteten. Gleich neben der Wohnung in Alberoda lag ein Bolzplatz, wo Bernd mit acht, neun Lenzen in jeder freien Minute kickte. In den Sechzigern lernte er BMSR-Mechaniker bei der SDAG Wismut in Schlema, spielte nach der Schicht bei Motor Lößnitz Fußball. Ab 1969 dann im Nachwuchsbereich und bald auch in der zweiten Mannschaft der BSG Wismut Aue. Der Karrieretraum platzte 1974 wegen eines Kreuzbandrisses. Inzwischen in der Stadionbrigade tätig, fiel Trainer Hans-Ulrich Thomale Bernds Fußballsachverstand und Organisationstalent auf. Also schickte er den Greenkeeper, Platzwart und Bauarbeiter an den Wochenenden auf Gegners Plätze, um Spiele zu beobachten und Talente zu finden. Bei Sektionschef Richard Velek und Mannschaftsleiter Lothar Spitzner lernte Bernd, was so alles nötig ist, um die Auer Oberligaelf zu betreuen.
Neben jeder Menge Formulare hieß es Kisten schleppen, Proviant vor Auswärtsreisen ordern und Hotels buchen, sich um Gastspieler und Schieris kümmern, Kabinen putzen und Wäsche waschen… (Nebenbei, der Spitzname „Zimbo” stammt von einer bekannten Wurstmarke, die Bernd seinen Kickern wohl öfters unterwegs serviert haben muss.) Alle Spielberichte hat er seit 1985 sauber archiviert.
Er wollte und will alles perfekt. „Dem FCE sein Zeug behandle ich wie mein Eigenes. Das ist so, wenn du seit ’69 im Verein bist”, sagte er mal. Mit den Jahren wuchsen Erfahrung und Ansehen; unter Fußballkollegen in der DDR, später bundesweit wog der Name „Zimbo” viel. Lobeshymnen freilich unterbrach er sofort: „Wir waren immer ein Team, anders wäre es keine Woche lang gutgegangen. Anfangs mit Lothar Spitzner, später mit Jochen Rentzsch, Günter Flache, den Ärzten, Physios und vor allem Lothar Schmiedel”, erinnerte er sich an seinem 60. Geburtag 2012 und betonte: „Eigentlich darf man keinen herausheben, weil es wirklich bei uns passt. Nur wenn du als Team spielst, holst du Punkte.” Extrabienchen gibt es höchstens für die Familie daheim in Affalter, fügte er damals hinzu: „Meine Frau Petra und unser Sohn René mussten immer viel Verständnis aufbringen. Aber so ist das halt, wenn Beruf und Fußballhobby untrennbar sind.”
Dieses Hobby hält ihn mit 70 jung. Unvorstellbar, dass „Zimbo” nach dem runden Geburtstag die Füße stillhielte. Seinem Herzensverein wird er hoffentlich – nein: gewiss! – weiterhin helfen, wo immer sein Rat und seine Tat gefragt sind. Denn ein Sportsfreund wie Bernd Zimmermann legt die Hände nicht in den Schoß. Schon gar nicht nach einem bitteren Abstieg… Umso mehr hat sich das Veilchen-Urgestein an diesem Wochenende ein ganz, ganz großes Danke verdient. Danke für alles, „Zimbo” – und bleib wie du bist: gesund, munter – und weiter am Ball für uns! Glück auf!”
Text: Olaf Seifert
Fotos: Foto-Atelier Lorenz, FCE