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Erstmals liegt komplette Chronik vor

Nach monatelanger intensiver Arbeit in Archiven, dem Auswerten zahlreicher historischer Dokumente und Zeitungen, den Gesprächen mit Zeitzeugen und deren Nachkommen sowie Historikern und Chronisten kann die von unserem Verein ins Leben gerufene „Arbeitsgruppe Gründungsdatum” nun eine vollständige Chronik der Geschichte unseres FCE vorlegen, die komplett anhand von Quellen belegbar ist. War es zunächst das Ansinnen einer solchen Arbeitsgruppe, endlich einmal belegbar die immer noch vereinsintern diskutierte Frage nach dem Gründungsdatum unseres Vereins zu klären – wobei hier die Jahre 1946 oder 1949 strittig waren –, ist letztlich eine umfassende Vereinschronik entstanden, die viel weiter – bis zu den Ursprüngen unseres Vereins – zurückreicht. Die Wurzeln des FC Erzgebirge Aue sind im März des Jahres 1908 zu finden, in dem der FC Aue 1908 als erster Fußballverein in Aue gegründet wurde. Aus diesem ging 1910 der FC „Jung Deutschland” hervor, welcher 1912 in FC Alemannia Aue umbenannt wurde. Dieser Verein spielte dann nach nochmaliger Umbenennung in SV Alemannia Aue im Jahr 1921 und gerichtlicher Eintragung ab 1928 bereits im neu errichteten Städtischen Stadion auf dem Gelände des heutigen Erzgebirgsstadions. Damals schon gelangen im überregionalen Rahmen erste sportliche Erfolge. 1937 erfolgte auf Initiative der seinerzeitigen politischen Führung der Stadt Aue ein Zusammenschluss des SV Alemannia mit dem VfB Aue, um die Schlagkraft der Mannschaft zu erhöhen. So entstand der SV Aue, welcher bis zum Ende des 2. Weltkriegs bestand und seine Punktspiele bis ins Jahr 1945 weiter im Städtischen Stadion austrug. Bereits im Sommer 1945 kam es nach dem Ende des 2. Weltkriegs am 8. Mai 1945 und des seitens der sowjetischen Besatzungsmacht ausgesprochenen Verbots aller Vereine dazu, dass sich die alten Vorstandsmitglieder des SV Aue wieder im Vereinslokal, der „Reichshalle” auf der heutigen Wasserstraße, trafen und noch recht unorganisiert wieder ein regelmäßiges Training vorbereiteten. Im Laufe des Jahres 1945 gab es drei Freundschaftsspiele als SG Aue gegen Bernsbach und Schneeberg, was zumindest auf Kreisebene möglich war. Hier sei besonders Kurt Ungethüm erwähnt, der bereits viele Jahre bei Alemannia Aue federführend tätig gewesen war und nach dem SV Aue nun auch im Vorstand der SG Aue mitwirkte. Vom eigentlichen Wiederaufbau einer Fußballmannschaft kann jedoch erst 1946 gesprochen werden, als dann auch im Jahresverlauf unter der Schirmherrschaft der FDJ der Kreissportausschuss gegründet und der Punktspielbetrieb wieder aufgenommen wurde. Insofern liegen die Ursprünge der Nachkriegsära und somit auch der BSG Wismut Aue im Jahr 1946. Historische Belege für eine Erlaubnis des sowjetischen Stadtkommandanten am 4. März 1946 zur offiziellen Gründung eines Fußballvereins ließen sich trotz intensiver Bemühungen leider nicht finden. Somit bleiben die Ereignisse an jenem Rosenmontag eine Anekdote mit viel Charme, welche auch gut zu unserem Kumpelverein passt. Da jedoch kein anderes konkretes Datum zu finden ist, auf welches der Beginn der Nachkriegsära unseres Vereins im Jahr 1946 datiert werden kann, spricht nichts dagegen, den 4. März für entsprechende Feierlichkeiten zu wählen, zumal auch der FC Aue 1908 im März gegründet worden war.
Im weiteren Verlauf wurde nach der durch die sowjetische Besatzungsmacht erteilten Erlaubnis, ab 1. August 1948 wieder offiziell Vereine gründen zu dürfen, am 3. August 1948 die formal offizielle Gründung der SG Aue vollzogen, welche in der Saison 1948/49 in die Landesklasse West aufstieg. Am 24. September 1949 erfolgte die Umbenennung in SG Pneumatik Aue und es gelang der Aufstieg in die DDR-Liga Süd. Im Sommer 1950 wurde die Trägerschaft des Vereins von der Sowjetischen Aktien- Gesellschaft (SAG) Wismut übernommen und der Verein firmierte zunächst unter der Bezeichnung Zentra Wismut Aue. Bereits ein Jahr später erfolgte die Umbenennung in BSG Wismut Aue und der Verein stieg nach der Saison 1950/51 in die DDR-Oberliga auf. Von 1954 bis 1963 musste der Verein unter der Bezeichnung SC Wismut Karl-Marx-Stadt spielen und feierte in dieser Ära seine größten sportlichen Erfolge mit drei DDR-Meisterschaften in den Jahren 1956, 1957 und 1959 sowie dem Gewinn des FDGB-Pokals 1955. Unvergessen bleiben natürlich die Spiele im Europapokal der Landesmeister, unter anderen gegen Ajax Amsterdam, Young Boys Bern oder Rapid Wien. Ab 1963 bis 1990 spielte der Verein als BSG Wismut Aue in der DDR-Oberliga und es gelang in den Jahren 1985 sowie 1988 der Einzug in den Uefa-Cup. Am 14. Februar 1990 erfolgte die Gründung des FC Wismut Aue e. V., welcher am 1. Januar 1993 in FC Erzgebirge Aue e. V. umbenannt wurde. Diesem gelang in den Jahren 2003, 2010 und 2016 jeweils der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Diese wird der FCE hoffentlich noch lange erhalten bleiben.

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