Erzgebirge Soccer aus Warminster: Erzgebirge Aue rockt Pennsylvania/USA
Erzgebirge Soccer, unter diesem Namen mischen Sportler aus der Kleinstadt Warminster die Jugendligen im US-Bundesstaat Pennsylvania erfolgreich auf. Sie gehören zur „Vereinigung Erzgebirge”, einem vor neunzig Jahren von Auswanderern aus Thalheim und dem Zwönitztal gegründeten Verein. Neben Kultur, Heimatgeschichte und anderem gehört Fußball, dortzulande Soccer genannt, zu seinen Sparten. Insgesamt rund 600 Kicker sind am Ball, betreut von 50 Trainern. Aktiv spielen vier Mannschaften bei den Senioren und 25 im Nachwuchs. Flaggschiff ist die erste Männerelf in der höchsten Amateurliga der Vereinigten Staaten, welche auch im nationalen Pokalwettbewerb immer wieder für Aufsehen sorgt. Der Cheftrainer übrigens betreut zugleich das Team der Jüngsten, das ab dieser Saison als „F. C. Erzgebirge Aue” aufläuft. Wie alle Soccers des Vereins tragen die Boys grün-weiße Dresse, typisch sächsisch eben. Wie im Wappen von Thalheim zieren drei Tannen das Logo. „Größter Wunsch der Talente wären freilich lila-weiße Trikots vom FC Erzgebirge”, weiß Jens Karluß aus Lößnitz, der den Kontakt zum amerikanischen Jugendtrainer Steven Feuchter pflegt und zur Jahreswende 2018/19 selber drüben zu Gast war. „Dabei habe ich einen Veilchenschal als Geschenk mitgenommen. In Warminster sind die Auer Veilchen sehr populär, gespannt verfolgen die Mitglieder der ,Vereinigung Erzgebirge’ das Geschehen in der 2. Bundesliga per Internet und in sozialen Medien. FCE-Geschäftsführer Michael Voigt ist offen für eine Partnerschaft. Bedauerlich, dass gegenseitige Besuche aufgrund der Coronalage noch nicht zustande kommen konnten”, meint Jens Karluß. Als Aktivist im Netzwerk Sachsen, das übrigens Premiumsponsor beim FC Erzgebirge Aue ist, hatte er vor Jahren eine Delegation aus Warminster durchs Erzgebirge begleitet.
Mit gut 30.000 Einwohnern ist die Stadt in Pennsylvania etwas größer als Aue. Die „Vereinigung Erzgebirge” wurde dort am 3. Oktober 1931 gegründet, am 30. September 2021 feierte man das neunzigjährige Jubiläum. Die Nachkommen der Auswanderer organisieren Weihnachtsmärkte, Oktoberfeste und wollen, sobald nach Corona wieder normales Reisen möglich ist, Trips in die alte Heimat planen. Die Soccer-A-Junioren möchten 2022 dabei gern gegen erzgebirgische Fußballer spielen. Ein Duell mit der U 19 des FCE wäre für sie der ultimative Hit.
Text: Olaf Seifert
http://veclub.org; https://www.vesoccer.org