Halbschmeck’s steht drauf, voller Veilchengeschmack ist drin
Es begann Anfang 2014 mit einer WhatsApp- Gruppe, wo man sich zu Besuchen von Aue-Spielen verabredete. Nach ein paar Wochen schon wurde aus der Veilchen-Liebe mehr: ein Fanclub namens „Halbschmeck’s”, dessen Banner seit Gründung vor zwei Jahren bei keiner Heim- oder Auswärtspartie fehlt. Premiere hatte die Clubfahne zum Auswärtsspiel im Dezember ’14 in Bochum, das 1:1 damals wurde mit einer Weihnachtsfeier im Bus gefeiert, mit dem die „Halbschmeck’se” seither häufig ab Plauen starten. Den ungewöhnlichen Clubnamen erklärt Swen (38) aus Treuen, genannt „Suppe”, am 26. August beim Besuch im Sparkassen-Erzgebirgsstadion: „Unter Halbschmeck’s versteht man in unsrer Ecke Leute, die bloß ein halbes Bier vertragen. Trifft auf keinen bei uns zu, aber den Namen fanden alle lustig.” Mit seinem Markneukirchner Halbschmeck’s-Kumpel René (30) ist er an seinem freien Freitag schnell mal nach Aue gedüst, um sich über den Baufortschritt im „New Otto” zu informieren. Seinen Ursprung hat der Fanclub, einer von aktuell über 80 beim FC Erzgebirge, im Vogtland. Die reichlich zehn Mitstreiter wohnen zwischen Bad Elster, Jocketa, Auerbach und dem Musikwinkel; doch auch in Dresden, Berlin und Wilkau-Haßlau gibt es „Botschafter”. Man sieht sich zu den Veilchenspielen sowie einmal im Jahr beim Mitgliedertreffen. Zudem ist für 2016 eine Weihnachtsfeier angedacht. „Mein Bruder Christian und ich sind Bäcker von Beruf, also wurden wir dafür schon zu ,Stollenverantwortlichen’ gekürt”, kennt René seine Aufgabe. Er wurde übrigens früh mit dem lila Virus infiziert; 1997 war er zu Besuch bei seinem Opa in Wolkenstein, durfte mit ihm ins Stadion und kann es seitdem nicht lassen. Swen war 2003 bloß neugierig auf die 2. Bundesliga, als es prompt funkte. Von da an ist für ihn eine Dauerkarte ganz selbstverständlich. (OS) Text: Olaf Seifert
Fotos: Olaf Seifert (1), Fanclub Halbschmeck’s (2)