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Happy Birthday Dietmar Männel

Zum FC Erzgebirge war Dietmar Männel mit dem Damenteam von Rotation Schlema Anfang der neunziger Jahre gekommen. Die Trainer Gerd Wahnelt und Dietmar Männel hatten innerhalb kurzer Zeit eine Spitzenmannschaft geformt, die je zwei DDR-Meister- und Vizemeistertitel errang, dreimal den FDGB-Pokal erkämpfte. Doch als in der Wendezeit die örtliche Papierfabrik als Trägerbetrieb ausfiel, stand sie vorm Aus. In letzter Minute kamen Gerd Uhlmann mit dem Unternehmen Londa Rothenkirchen als Sponsor und der damalige FC Wismut zu Hilfe. „Ohne den FCE wäre nie möglich gewesen, was wir seither erreichten. Der Schritt nach Aue war richtig, wenn ich sehe, wie heute der ganze FC Erzgebirge hinterm Frauen- und Mädchenfußball steht”, lobt er seine lila Familie. „Wir haben hier ein solides, festes Dach überm Kopf, sonst würden wir im Regen stehen.”

1939 in Dresden geboren, fand Dietmars Vater bei der Wismut Arbeit und so leben die Männels seit ’51 im Erzgebirge. Der Junge kickte erst in Schlema, dann in Lößnitz, ehe er sich ab Mitte der Siebziger bei Rotation um die „technischen” Abläufe im Klub kümmerte. Der Frauenfußball steckte noch in den Kinderschuhen, die Mädels bestritten nur Freundschaftsmatches. Wahnelt, Männel und Spielerin Karin Petzet aber wollten mehr erreichen und steckten die junge Crew an, nun wurde dreimal pro Woche trainiert. Null zu siebzehn, null zu dreizehn; niederschmetternd klangen dennoch die Resultate gegen die Konkurrenz aus der Bezirkshauptstadt. Doch binnen kurzem hatten die Schlemaerinnen die Nase vorn, spätestens als man 1984 Dritter der DDR Meisterschaften war, punktgleich mit den beiden Erstplatzierten, nahm jede in der Republik diese Underdogs ernst. 1990 betreute Männel zusammen mit Bernd Schröder auch kurz die DDR-Nationalelf der Frauen. Sport im Ehrenamt, die sechsköpfige Familie daheim und den Dreischicht- Knochenjob als Hauer im Wismutschacht unter einen Hut zu bekommen, kriegte Dietmar immer hin. Irgendwie. Frau Annelore, die drei Töchter und der Sohn hielten ihm den Rücken frei, wussten sie doch, Fußball ist Papas Leben.  Mit 75 Jahren zog er sich zurück. Loslassen passt nicht wirklich zu ihm, eher gleitende Übergabe. „Aber ich habe nicht mehr den Hut auf, bin nicht mehr jeden Tag im Büro oder an der Linie”, nimmt sich der 80-Jährige vor. Und was fängt er mit der vielen Zeit an? „Beine hoch, Fernsehen und ein Bierchen, das passiert nicht!” Garten habe er nicht, Weltreise sei nicht geplant, dafür viel Schwimmen, ab und an ins Kabarett gehen sowie die Kinder und Enkel in Berlin, Leipzig und der Schweiz besuchen.  Heute wird Dietmar Männel 80 Jahre alt. Die Veilchen wünschen alles Gute!