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Happy Birthday „Treher”! Ex-Veilchen René Trehkopf wird heute 40 Jahre.

Als die Auer „Veilchen” unter Cheftrainer Gerd Schädlich 2003 erstmals in die 2. Bundesliga aufstiegen, sprach Fußball-Deutschland anerkennend vom Wunder von Aue. Womöglich aber war es ein weit größeres Wunder, dass die „Schachter” in den folgenden fünf Spieljahren in der zweithöchsten Klasse mitmischten. Einer, der dazu wesentlich mit beitrug, heißt René Trehkopf. 114 Punktspiele bestritt der Verteidiger für die Auer, erzielte dabei beachtliche sechs Treffer. Heute begeht der Lausitzer seinen 40. Geburtstag.

 

Wir haben René Trehkopf heute kurz ans Telefon bekommen:

 

fc-erzgebirge.de: Glück auf Treher! Alles Gute zum 40. Geburtstag. 

René Trehkopf: Vielen Dank! Glück auf!

 

 

fc-erzgebirge.de: Wie feierst du deinen 40. Geburtstag? 

René Trehkopf: Ich verbringe den heutigen Tag im Kreise meiner Familie. Ich bin seit 2011 verheiratet,wir haben 2 Söhne (4 und 13 Jahre). Eigentlich war ja eine Reise geplant,aber das ist aufgrund der aktuellen Situation leider nicht möglich. Aber dafür habe ich vollstes Vertsändnis. Wenn sich die Situation wieder beruhigt hat, werde ich noch eine kleine Feier im Freundeskreis veranstalten.

 

 

fc-erzgebirge.de: Der Fußball ruht momentan. Was glaubst du, wie geht es mit dem Fußball weiter? Bist du selbst betroffen?

René Trehkopf: Es wird auf jeden Fall wieder Fußball gespielt werden, aber ich kann mir aktuell nicht vorstellen,dass das in vollen Stadien geschehen wird. Ohne Zuschauer wäre die beste Lösung,aber wer spielt schon gern vor leeren Rängen. Ich bin aktuell noch in der 6. Liga in meiner Heimat aktiv (beim SV Grün-Weiß Lübben),wo der Ball auch bis auf nicht absehbare Zeit ruht. 

 

 

fc-erzgebirge.de: Was hast du eigentlich nach deiner aktiven Fußballzeit gemacht?

René Trehkopf: Nach meiner aktiven Profikarriere habe ich 2015 eine Umschulung in der Verwaltung des Landkreises Dahme-Spreewald begonnen und diese 2017 erfolgreich abgeschlossen. Seitdem bin ich im Sozialamt tätig, wo ich Anfang letzten Jahres entfristet wurde. Die Arbeit in unserem jungen Team macht mir viel Spaß. Ich fühle mich dort sehr wohl, kann also nicht klagen.

 

 

fc-erzgebirge.de: Verfolgst du weiterhin die sportliche Entwicklung der Veilchen?

René Trehkopf:  Da ich in Aue meine beste Zeit als Profi erlebt habe, verfolge ich es noch sehr genau. Ich habe mch im Erzgebirge immer wohlgefühlt. Mich beeindruckt, wie der Verein wirtschaftet und auch sportlich aufgestellt ist, da können sich einige Vereine im Osten ein Beispiel nehmen. Wir haben damals, viel vom Zusammenhalt gelebt, waren wie eine kleine Familie und ich denke, soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann, ist das noch immer so. Man muss auch zurückblickend sagen, dass es für mich besser gewesen wäre, wenn ich nach dem Abstieg 2008 in Aue geblieben wäre. Im Anschluss bin ich durch Verletzungen nie mehr an mein Leistungsniveau ran gekommen bin.

 

 

fc-erzgebirge.de: Danke für das Gespräch und bleibt gesund.

René Trehkopf: Gerne, das wünsche ich allen Aue-Fans auch.

 

 

Zu den Lila-Weißen kam der Blondschopf 2003, im ersten Zweitligajahr. Der 1980 in Altdöbern geborene Brandenburger lernte das Fußball-ABC   beim heimischen SV Calau, wechselte mit 14 Lenzen zum FC Energie nach Cottbus und war Teil jener Mannschaft, die anno 2000 sensationell in die Bundesliga aufstieg. Das Talent freilich bekam im Oberhaus nur zwei Einsätze und ging darum zum Dresdner SC, um in der Regionalliga Spielpraxis zu sammeln. Seine Leistungen dort blieben den Veilchen-Trainern nicht verborgen, die den damals 23-Jährigen ins Lößnitztal holten. Er stand für den DSC übrigens auf dem Platz, als die „Veilchen” am 1. Juni 2003 den Aufstieg perfekt machten. Mit einem 4:1-Sieg im alten Harbigstadion.

Beharrlich, fleißig und ohne große Worte arbeitete sich „Treher”, wie ihn seine Teamkollegen nannten, zum wichtigen Leistungsträger beim FCE empor. Fünf Jahre trug er das Aue-Trikot, hatte schon in der Auftaktsaison 14 Einsätze in der Abwehr und strahlte mit präzisen Freistößen Torgefahr aus. Nach dem Abstieg 2008 konnte der nun 28-Jährige beim VfL Osnabrück verletzungsbedingt keinen Fuß fassen und auch im Folgejahr, nun in Diensten von Dynamo Dresden, lief es nicht nach Wunsch. Zwei recht gute Jahre hatte René aber noch beim Chemnitzer FC, wo er 2012 seine Profilaufbahn beendete.

Die Zeit im Erzgebirge bleibt seine erfolgreichste als Fußballer, dorthin ziehen mochte „Treher” aber nicht. Zu sehr hing der Familienmensch an seiner Heimat, der Niederlausitz. Im Gedächtnis der Veilchen-Fans und Teamkameraden bleibt er als bescheidener, bodenständiger und dankbarer Mensch. So zitiert ihn das Auer Stadionmagazin „Veilchenecho” in einem Porträt vom Sommer 2005 mit einem Lob für den erfahrenen Abwehrchef Jörg Emmerich: „Mit ,Emma’ habe ich einen Freund an der Seite, der mir in den letzten Jahren sehr geholfen hat.” Und über seinen Trainer urteilte er damals: „Herr Schädlich ist immer direkt, ehrlich und hart in der internen Kritik. Die kommt selten gleich nach dem Spiel, doch zu Wochenbeginn, im Training, sagt er jedem ins Gesicht, was ihm nicht passt.”

René hat starke Kapitel der Auer Fußballgeschichte mitgeschrieben. Darum zum runden Geburtstag herzlichen Glückwunsch, viel Gesundheit und Glück! Danke für viel, „Treher”! Olaf Seifert

 

Porträt Foto: R.Naase - FuPA.net Text: Olaf Seifert Interview: Ronny Graßer