Heiße Aue-Liebe an Sachsens Kältepol
Eiskalte Hämmer – der Name war schnell gefunden, als Veilchenfreunde im oberen Vogtland vor sechs Jahren ihren eigenen Fanklub gründeten. Die zwei gekreuzten Hämmer standen ebenso Pate wie ein Wetter-Markenzeichen der Gegend um Morgenröthe- Rautenkranz. Denn hier, an einem der kältesten Orte Sachsens, werden in strengen Wintern schon mal um die 30 Grad minus gemessen. Die Gründer waren seit Jahr und Tag schon gemeinsam zu den Heimspielen nach Aue gefahren, oft auch auswärts mitgereist. Warum also nicht einen Fanklub gründen? fragten sie sich 2012 und seitdem gibt es die „Eiskalten Hämmer”. Konrad Stahl und Heidi Schubert aus Rautenkranz knüpfen die organisatorischen Fäden, Kfz-Meister Jürgen Prußky aus Jägersgrün hält den Draht zum FCE. Liegt ja auf der Hand, denn Prußkys Tochter Teresa spielt bei den Auer C-Juniorinnen und der Papa fährt sie zweimal pro Woche zum Training. Nebenbei, auch ihre große Schwester Laura ist am Ball, kickt in Morgenröthe-Rautenkranz.
Im Fanklub aber sind die beiden Mädels beileibe nicht die Jüngsten, das sind aktuell Ella und Milo – eben erst ein Jahr geworden, sind die Zwerge schon von Kopf bis Fuß lila-weiß gekleidet (Bild links). Andere sind hingegen schon jenseits der Siebzig und standen, so wie zum Beispiel Hans Vulturius, schon in den Fünfzigerjahren im Lößnitztal hinter ihrer Wismut. Rund 40 Veilchenfans zählt der Klub, davon gehört ein Dutzend zum harten Kern, der kaum ein Spiel auslässt. Gern nutzen sie die Vogtlandlinie der Fanbusse, die in Morgenröthe-Rautenkranz und Jägersgrün halten. Wenn die „Hämmer” eine Ausfahrt, Wanderung oder Fete planen, sind natürlich auch Familienmitglieder und Freunde dabei. Mit ihrer Klubfahne sowie T-Shirts und Jacken im Look der „Eiskalten Hämmer” sind die Lila-Weißen aus dem oberen Muldetal überall präsent, wo der Aue-Ball rollt. Etliche Male durften Mitglieder schon die Mega-Veilchenbanner vorm Heimspiel schwenken. Klublokal ist gewöhnlich die Rautenkranzer „Frischhütte”, hier fand auch der erste Fanstammtisch – damals mit Trainer Falko Götz und Profi Thomas Paulus – statt. Später gab’s noch einen mit Pavel Dotchev und derzeit bemüht man sich um einen weiteren Termin. Tradition haben die alljährliche Saisonabschlussparty und (meist noch im Schnee) die Karfreitagswanderung. Enrico Schubert rollt zur Ostertour die fahrbare Schutzhütte ran und serviert Picknick und Glühwein. Gemeinsame Ausflüge führten zum Beispiel nach Böhmen auf die Burgen Loket und Kynsperk. Hat ein Mitglied rundes Wiegenfest, legen alle zusammen für ein Geschenk aus dem FCE-FanShop. Für 2018 sind eine Osterwanderung nach Beerheide, ein Fanstammtisch und ein Auswärtsbus in Arbeit. Doch vor allem hoffen die „Eiskalten Hämmer”, dass es zur Saisonabschlussfete im Mai wieder den Klassenerhalt zu feiern gibt. Aue-Fans, speziell aus dem oberen Vogtland, sind immer willkommen. (OS)
Die „Eiskalten Hämmer” 2017 bei ihrer Ausfahrt zur Burg Loket in Böhmen und beim Feiern in Konrad Stahls Gezähekammer
Ein Schnappschuss von der Saisonabschlussfeier im Sommer 2017