Ole Käuper: „Aue hat mir das Ankommen leicht gemacht”
Seine erste Begegnung mit dem FC Erzgebirge verlief perfekt, zumindest durch die Werder-Brille gesehen. Mit 4:0 fertigte Bremens U 23 die Veilchen am 23. Oktober 2015 auf dem gefürchteten Platz 11 ab. Für Aue, das am Saisonende in Liga zwei aufstieg, ein Warnschuss zur rechten Zeit. Für den damals achtzehnjährigen Ole Käuper ein gelungenes Drittligadebüt. „An einige Gästespieler von damals erinnere ich mich gut. So an Martin Männel, der damals ausnahmsweise keinen guten Tag erwischte, oder Louis Samson, der so wie ich im Januar im Trainingslager in Belek zur Mannschaft stieß”, blickt der Mittelfeldspieler zurück. Ursprünglich wollte der Junge freilich Torwart werden wie Vater Marco oder jetzt sein jüngerer Bruder, Keeper bei Werders U-15-Talenten. Schon Opa Wilfried, früher Präsident des Bremer SV, muss ihm wohl ein paar Fußballergene vererbt haben. Der am 9. Januar 1997 in der Hansestadt geborene Ole begann schon mit vier Jahren bei OT Bremen zu trainieren. „Ich muss mich als Feldspieler nicht so übel angestellt haben, sonst hätten sie mich 2005 nicht bei Werder genommen”, erzählt er und schwärmt vom dortigen Nachwuchsleistungszentrum. Zehn Jahre lang durchlief das Talent die Juniorenausbildung und wurde mit Beginn der Saison 2015/16 ins U-23-Team aufgenommen. Gut zwei Jahre später, im Dezember ’17, brachte ihn Cheftrainer Florian Kohfeldt erstmals in der Bundesliga. „Das war gegen Bayer Leverkusen, die Atmosphäre vergesse ich nie und auch wenn wir das Spiel damals 0:1 verloren, mir hat es Spaß auf mehr gemacht”, fällt dem heute 22-Jährigen hierzu ein. Dann freilich verdarben ihm hartnäckige Verletzungen den Spaß, immer durch gegnerische Einwirkungen. Zuletzt im vergangenen Sommer, als er im DFB-Pokalspiel gegen Wormatia Worms einen Schlag bekam. Mit dem Bänderanriss war die Hinrunde im Eimer und durch seinen Wechsel zum FC Erzgebirge will Ole nun verlorene Praxis nachholen. „Ich möchte so viel wie möglich spielen und in Aue mithelfen, die Klasse zu halten. Nach dem, was ich zuletzt erlebt habe, will ich natürlich gesund bleiben, mich körperlich und fußballerisch weiterentwickeln. An der Mannschaft und dem neuen Verein wird es nicht liegen, alle haben mir das Ankommen im Erzgebirge leicht gemacht”, beschreibt der Mittelfeldmann seine Vorhaben. Erstmals weit weg von zu Hause zu sein mache ihm dagegen wenig aus. Ohnehin fahre er an freien Tagen nur bis Hannover, wo Freundin Nasanin Zahnmedizin studiert. Beide waren am 16. Dezember ins Erzgebirgsstadion gefahren, um Aue gegen Darmstadt zu gucken. „Ich hatte mehrere Angebote, entschied mich aber für die ,Veilchen’, weil es hier am besten passt und ich gute Chancen für Einsätze sehe. Die Trainer, Daniel Meyer hier und Florian Kohfeldt in Bremen, spielen nach einem ähnlichen System und haben mich überzeugt, dass der Schritt ins Erzgebirge gut für mich ist”, gibt sich der 22-Jährige überzeugt. „Der großgewachsene Spieler hat in den letzten beiden Jahren als Kapitän der U 23 von Werder Bremen Erfahrungen im Abstiegskampf gesammelt. Er ist sowohl defensiv wie auch offensiv eine Option im Mittelfeld, als Sechser oder Achter”, setzt der FCE-Chefcoach durchaus Erwartungen in den Neuzugang. (OS) Text: Olaf Seifert
Foto: Foto-Atelier Lorenz