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Porträt Adam Susac: „STOLZ WIE EIN STÜRMER MIT VIELEN TOREN”

Handball, Basketball? Alles prima, doch beizeiten entschied sich der im nordkroatischen Novi Marof aufgewachsene Adam Susac für Fußball.Vater Mladen zur Freude, der bei Vereinen der zweiten bis vierten Liga seiner Heimat das Tor hütete, begann der Achtjährige die Ausbildung beim besten Klub im Dreiländereck zu Slowenien und Ungarn, bei NK Varazdin. 

 

Mit 18 stand der Abwehrspieler erstmals im Kader des Erstligisten, für den er 36 Punktspiele bestritt, plus vier Einsätze in der Europa-League-Qualifikation. 
Zudem absolvierte Adam zwei Dutzend Juniorenländerspiele (U 16 bis U 19). Nach alles in allem 14 Jahren in Varazdin wechselte er 2012 zu Ligarivale HNK Rijeka an die Adria. Ein Jahr später nutzte er ein Angebot aus der 2. Bundesliga, trug 2013/14 das schwarz-gelbe Trikot der Dynamos. „Deutschland war eine neue Welt. Der Profifußball ist hier viel besser organisiert, die Bedingungen ausgezeichnet. Aber man muss sich umstellen, die Sprache lernen. Auch meine Frau Anja, die in Zagreb studiert, ist leider weit weg”, erzählt der einsfünfundachtzig große Verteidiger. Als Dresden am Saisonende abstieg, ging er zum SC Wiener Neustadt in die österreichische Bundesliga und war nun der Heimat zwar näher, doch blieb Deutschland weiter sein Ziel. Als 2015 der FC Erzgebirge anfragte, griff er darum schnell zu. „Ich kannte Aue aus meiner Dresdner Zeit, wusste um die Rivalität beider Klubs und dachte unwillkürlich an das dramatische Derby im Herbst 2014 im Dynamostadion, das dank des Last-Minute-Treffers von René Klingbeil 1:1 endete”, fiel Susac als Erstes ein. 
Heute, nach 25 Einsätzen für die Veilchen, ist er eins mit seinem neuen Verein: „Ich bin rundum zufrieden hier, die Mannschaft hat sich schnell gefunden und besitzt eine Menge Potenzial.” Sogar für einen Aufstieg? „Wir reden nicht drüber, aber ich würde sehr gern auch in den nächsten Jahren für Aue spielen”, erwidert er, ein wichtiges Glied der wohl besten Abwehr dieser 3. Liga. Das liege nicht nur an der Hintermannschaft, sondern sei Teamwork. „Doch natürlich bist du als Innenverteidiger stolz über die Bilanz, so wie ein Stürmer mit vielen Toren sich ja auch freut”, bekennt Adam. Die bevorstehende Begegnung mit Mainz II werde eine harte Nuss, glaubt Susac: „Sie können ohne Druck aufspielen und jeder will hoch in die Bundesliga. Aber wir haben die Qualität, auch dieses Heimspiel zu gewinnen.” Aufgestiegen ist er jedenfalls noch nie und es wäre das tollste Geschenk zum 27. Geburtstag am 20. Mai. Und beste Einstimmung für den Sommerurlaub am Meer: „Kroatien ist wunderbar, am schönsten sicher an der Adria. Ich kann es jedem nur empfehlen, wer meine Heimat bereist, macht bestimmt nichts falsch.” Unbedingt den Kaffee bei uns probieren, rät er augenzwinkernd noch und freut sich schon auf den nächsten Café-Besuch mit Anja in Sachsen: „Wir lieben Kaffee!” (OS)

Text: Olaf Seifert
Foto: Foto-Atelier Lorenz