Robert Jendrusch: „Es passt zwischen uns Torhütern”
Mit Robert Jendrusch schaffte wieder ein Auer Eigengewächs den Sprung in den Profikader. Der am 28. Mai 1996 geborene Zschorlauer hatte mit vier Lenzen beim SV Auerhammer zu trainieren begonnen, kam gut zwei Jahre später unter den Fittichen von Bambini-Trainer Manfred Schulz zu den Veilchen und ist seit Sommer 2015 einer der Torleute der ersten Mannschaft. Sehr zur Freude seiner sportverrückten Familie.
Das Gen wurde „Robson”, wie seine Kumpel den 21-Jährigen nennen, in die Wiege gelegt. Mutter Jana frönt vor allem dem Winter- und Schwimmsport, die Schwester spielt Handball, Vater Heiko war Freizeitkicker im Heimatort – und ist als Prokurist bei Co-Sponsor Phönix-Bau auch beruflich nah am FC Erzgebirge. Beizeiten rückte das Talent zwischen die Pfosten. „Da wusste ich als junger Fußballer, was ich zu tun hatte”, flachst der 1,92 Meter große Keeper und erinnert sich gern seiner Trainer und Vorbilder. „,Manni’, Klaus Heydel, Bernd Deutsch, Jörg Weißflog, Frank Baumann und all den anderen Übungsleitern bin ich dankbar. Vor allem Robin Lenk, der mir schon bei den A-Junioren und in der zweiten Mannschaft vertraute, und Max Urwantschky, der mich in die erste holte. Bei Jörg Hahnel, Tomasz Bobel und Russi Petkov habe ich mir als junger Spund ’ne Menge abgeschaut, mit allen halte ich Kontakt.” Co-Trainer Lenk betont, dass mit ihm ein Auer Junge alle Mannschaften im Verein durchlaufen hat und weit oben angekommen ist: „Das gibts ja nicht so oft und zeigt Roberts starken Charakter. Er ist sehr kollegial und weiß, wie die Leute hier im Erzgebirge ticken. Und wir Trainer wissen, dass wir mit Daniel und ihm zwei starke Keeper in der Hinterhand haben. Schön, dass er auch privat sein Glück gefunden hat, das macht ihn zusätzlich stark.” Arbeite er weiter so zielstrebig, werde er mal ein richtig guter Torwart. Nicht missen mag Robert die Ausbildung zum Industriemechaniker in der Blema. „Wenn du dreieinhalb Jahre jeden Morgen 4.55 Uhr raus springst aus den Federn, um sechs an der Maschine stehst und nachmittags erst bei den Junioren, dann bei den Profis ran musst, wirst du geerdet. Den Gebrüdern Leonhardt und meinen Kollegen in der Blema danke für diese Lebensschule!” „Es passt unter uns drei Torhütern, auch vom Alter her. An Martin kommt aktuell keiner vorbei, Daniel als Routinier und ich wechseln uns in der Spielaufstellung ab. Jeder weiß, dass er im Fall des Falles sofort voll da sein muss, sich nie hängen lassen darf. Zumal ich von der Erfahrung der beiden ,Dreißiger’ profitiere.” Einsätze hatte „Robson” bereits in der 3. Liga und im Sachsenpokal, die Feuertaufe bestand er aber, als Martin im Herbst 2016 verletzt ausfiel. „Das positive Feedback machte mir Mut, Verein und Fans standen hinter mir. Unterm Strich war es eine Erfahrung, die mir weitergeholfen hat”, so sein Resümee. „Seither bin ich reifer geworden, als Torwartprofi verinnerlichst du die Abläufe und bleibst cool, wenn es ernst wird.” In seinem Selbstbewusstsein bestärken ihn die Familie und Freundin Rossella, die aus dem fernen Köln zu den Aue-Spielen reist. Und wie man als Fußballer den Kopf frei bekommt, dafür hat er so seine Rezepte: „Jeden Tag „Cold Play” hören, ab und an etwas Playstation und viel, viel Sport. Von Tennis bis Golf mag ich alles, was Bälle hat.” Text: Olaf Seifert
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