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Sören Bertram „ICH WILL IN AUE DEN NÄCHSTEN SCHRITT TUN”

„Ich komme von Tag zu Tag besser zurecht, die Schmerzen im Knie sind weg und meine Reha läuft nach Plan. In der Rückrunde werde ich der Mannschaft hoffentlich helfen können”, blickt Sören Bertram optimistisch voraus. Im Sommer war der Mittelfeldspieler, der im Frühjahr einen Kreuzbandriss erlitten hatte, vom Drittligisten Hallescher FC ins Lößnitztal gewechselt.

„Den Verantwortlichen beim FC Erzgebirge bin ich sehr dankbar, dass sie mich trotz der Verletzung nach Aue geholt haben, und will das Vertrauen natürlich rechtfertigen. So fair ist nicht jeder Verein”, fügt der 25-jährige Mittelfeld- Neuzugang hinzu. Seit einem Monat absolviert er jetzt mit Athletikcoach Werner Schoupa ein Einzeltraining, steigt nun ins Mannschaftstraining ein und fühlt sich trotz der Zwangpause heimisch im Team: „Ich komme in eine intakte Truppe mit prima Charakteren, sie haben mich super aufgenommen und erleichtern es mir, rasch wieder rein zu finden. Und wie die Fans hier, speziell auch auswärts, ihre Veilchen unterstützen, ist schon stark.” Dass der Niedersachse nach Rückschlägen wieder zurückkommt, hat er in seiner jungen Karriere freilich bereits bewiesen. Früh war Sören, geboren am 5. Juni 1991 in Uelzen, am Ball. Vater Steffen Bertram wurde beim Heimatverein Teutonia der erste Trainer des Dreijährigen. In der D-Jugend fiel der Junge dem damaligen Medienchef des FC St. Pauli bei einem Hallenturnier in Uelzen auf, es folgten drei erfolgreiche Juniorenjahre beim Kiez-Klub, ehe er zu Stadtrivale Hamburger SV wechselte, wo er eine hervorragende Ausbildung erhielt und sein Abi machte. Nach guten Leistungen in der zweiten Mannschaft durfte Sören 2009/10 je einmal in der Bundesliga (Mainz 05) und der Europa League (Rapid Wien) ran, wurde dann freilich an den FC Augsburg ausgeliehen. „Ans Spiel Ende 2010 in Aue erinnere ich mich gut, wir verloren 2:3. Aber ich wäre gern beim FCA geblieben, es war eine tolle Zeit”, sagt der 25-Jährige, den der HSV zurückholte, doch fortan nur in der Zweiten einsetzte. Auch die folgende Station, der VfL Bochum, brachte nicht den Durchbruch: „2012/13 war mein schwerstes Jahr, in dem Verein rumorte es und ich selbst erkrankte schwer.” Ans Aufhören dachte er aber nie, suchte vielmehr eine neue Herausforderung und diese Hartnäckigkeit zahlte sich in Halle aus. Mit seinen Qualitäten – Schnelligkeit, starker linker Fuß, Standards, variabel einsetzbar und Torgefahr – stand der Mittelfeldmann beizeiten auf Pavel Dotchevs Zettel. Ist Sören richtig fit, kann er Leistungsträger sein, im Zentrum wie auf den Außenbahnen. So wie er das in den letzten drei Jahren in Halle war; mit Osayamen Osawe bildete er dort ein perfektes Duo im Offensivzentrum. In drei Saisons traf Bertram in 96 Punktspielen 22-mal, ehe ihn Anfang April ’16 die schwere Verletzung ereilte. An diese Erfolge wolle er in der Rückrunde anknüpfen und – in der 2. Bundesliga – den nächsten Schritt seiner Laufbahn tun. Vor allem aber mithelfen, die Liga zu halten! (OS)

Foto: Foto-Atelier LORENZ