Spielvorschau: FC Erzgebirge Aue – FC Schalke 04: Fehler der Vergangenheit aufarbeiten
Wenn es um Tradition im deutschen Fußball geht, wird meistens auch der FC Schalke 04 erwähnt. Siebenmal Deutscher Meister, 53 Spielzeiten in der Bundesliga, fünf DFB-Pokalsiege und natürlich der wertvollste Titel – UEFA-Cup-Sieger 1997 – ist die Erfolgsbilanz der Königsblauen. Doch die vergangene Saison war für die Fans aus dem Ruhrpott eine maßlose Enttäuschung. Nur drei Siege und 16 Punkte bedeuteten den vierten Abstieg in die 2. Bundesliga. Der Wiederaufstieg gelang zweimal sofort, nur nach 1987/88 dauerte die Rückkehr ins Oberhaus drei Jahre. Vor Beginn der aktuellen Saison gab es viele Zweifel rund um die Veltins-Arena, wo man sich fragte, ob Schalke nun das gleiche Schicksal droht wie dem Hamburger SV oder gar dem 1. FC Kaiserslautern oder 1860 München. Für den neuen Sportdirektor Rouven Schröder ging es unter anderem auch darum, die Fehler der Vergangenheit aufzuarbeiten. Wegen des Sommerzugangs von Simon Terodde stiegen dann doch etwas die Hoffnungen auf bessere Zeiten. Der Ex-Hamburger erfüllte die Erwartungen durch bisher 13 Treffer. Mit insgesamt 155 Toren ist er nun der erfolgreichste Schütze der 2. Bundesliga aller Zeiten. Am vergangenen Sonntag traf er in der 73. Minute zum 1:1-Ausgleich gegen Holstein Kiel. Insgesamt reichte die Leistung von S04 am Ende aber nicht mehr zum Sieg, sodass man vorerst in der Tabelle nur auf Platz sechs steht. Auswärts holten die Schützlinge von Trainer Dimitrios Grammozis bisher 14 Punkte (vier Siege, zwei Unentschieden). Niederlagen gab es in Regensburg (1:4), in Heidenheim (0:1) und beim FC St. Pauli (1:2). Gerade dieses Ergebnis sollte dem FC Erzgebirge Aue Mut machen, denn am vergangenen Samstag war der FCE im Stadion am Millerntor einem Sieg beim aktuellen Tabellenführer der 2. Bundesliga sehr nahe. Erst in der Nachspielzeit erzielte der Kiezklub den 2:2-Ausgleich und rettete damit wenigstens noch einen Punkt. Bei so einem späten Gegentreffer ist man natürlich etwas enttäuscht, aber Teamchef Marc Hensel beurteilt das Ergebnis trotzdem positiv: „Wir sind die erste Mannschaft, die in dieser Saison Pauli überhaupt Punkte abgezwackt hat. Das ist der gute Beginn für eine intensive Aufholjagd.”
Text: Bernd Friedrich
Foto: Picture Point, Sven Sonntag