1:2 - Bittere Niederlage gegen Ulmer Spatzen

Emotionsgeladenes Flutlichtspiel im Lößnitztal - zum Abschluss des 12. Spieltags empfingen die Veilchen im Erzgebirgsstadion den SSV Ulm. Kein normales Spiel für den FC Erzgebirge, der vor der Partie die neu geschaffene Gedenkstätte für die Trainerlegende Gerd Schädlich einweihte und gleichzeitig das 500. Pflichtspiel von Kapitän Martin Männel feiern konnte. Fußball wurde aber auch gespielt und in einer engen und umkämpften Partie gegen die Überraschungsmannschaft der 3. Liga zogen die Veilchen gegen die Ulmer Spatzen den Kürzeren. Unser Spielbericht.

Der Flutlichtschein des Erzgebirgsstadions, eine Choreografie der aktiven Fanszene und nicht zuletzt das 500. Spiel von Kapitän Martin Männel sorgten für die richtige Stimmung auf den Rängen und der Funken sprang gleich mit dem Anpfiff auf die Veilchen über. Keine Minute war im Erzgebirgsstadion von der Uhr, da gingen die Lila-Weißen bereits in Führung. Boris Tashchy kam auf Höhe der Mittellinie an den Ball und flanke das Spielgerät in den Lauf von Sean Seitz. Der Flügelstürmer ging auf dem rechten Flügel die Linie lang und seine schnelle und hohe Hereingabe fand im Zentrum Marcel Bär, der einköpfte und Aue in Führung brachte - 1:0.

Die Gäste aus Ulm kalt erwischt, doch die Überraschungsmannschaft aus der Donausstadt steckte den frühen Nackenschlag schnell weg. Mit hohen und aggressiven Pressing drückten die Gäste die Veilchen tief in die eigene Hälfte und versuchten Fehler im Auer Spielaufbau zu erzwingen. In der 4. Spielminute setzte sich Leonardo Scienza am linken Strafraumrand durch und passte flach zu Nicolas Jann, der direkt abzog, das Auer Tor aber deutlich verfehlte. Die Veilchen hatten in der Anfangsphase Mühe der aggressiven Spielweise der Gäste Stand zu halten, aber schafften es weitere Torabschlüsse der Ulmer zu verhindern.

Es entwickelte sich ein enges Spiel, indem beide Mannschaften sich weitestgehend im Mittelfeld neutralisierten. Zu selten gelang es den Veilchen das Angriffspressing der Gäste wie beim ersten Tor zu überspielen und gefährlich in Strafraumnähe zu kommen. Eine scharfe, aber ungenaue Hereingabe von Tim Danhof und ein zu leicht verschenkter Konterversuch über Mirnes Pepic waren die einzigen Höhepunkte in dieser Spielphase. Ulm blieb hellwach und hatte insbesondere über die rechte Auer Seite zu viele Freiheiten. Die Spatzen bissen sich aber an den Auer Innenverteidigern Erik Majetschak und Niko Vukancic die Schnäbel aus. Romario Rösch verzeichnete den einzigen Torabschluss der Ulmer im ersten Durchgang, den Martin Männel mühelos entschärfen konnte. Gegen Ende der ersten Halbzeit versuchten es die Lila-Weißen vermehrt aus der Distanz, aber der beste Versuch von Stefaniak landete in den Händen von Keeper Christian Ortag.

Die Veilchen verpassten es in der 1. Halbzeit den Spielstand zu erhöhen und die Ulmer Spatzen drehten nach dem Seitenwechsel auf. In der 48. Minute wurde Bastian Allgeier aus abseitsverdächtiger Position auf die Reise geschickt. Der Flügelspieler hatte freie Bahn und fand im Zentrum Scienza, der frei den Ball über die Linie drücken konnte - 1:1. Diesmal wurden die Veilchen kalt erwischt und der Nackenschlag der Ulmer zeigte deutliche Wirkung bei den Lila-Weißen, die in der Folge ins Schwimmen gerieten und in der Offensive kaum noch für Entlastung sorgen konnte. Der SSV Ulm tankte immer mehr Selbstvertrauen und spielte mutig, schnell und aggressiv auf das nächste Tor.

Vor allem Leonardo Scienza bekamen die Veilchen überhaupt nicht unter Kontrolle und der Offensivspieler war in nahezu allen Angriffen der Ulmer Spatzen federführend beteiligt. In der 64. Minute setzte sich der Torschütze zum Ausgleich stark im Mittelfeld durch und zog aus zentraler Postion ab. Martin Männel konnte den Fernschuss mit den Fingerspitzen noch um den Pfosten lenken, aber damit war das Auer Glück an diesem Tag aufgebraucht. Die nachfolgende Ecke von Dennis Chessa segelte in den Auer Strafraum und in der Mitte stieg Abräumer Philipp Maier am höchsten und kam zum Kopfball. Martin Männel streckte sich, parierte den Kopfball, doch vom Pfosten sprang der Ball unglücklich in das Auer Tor.

Der Doppelschlag der Spatzen drehte das Spiel und die Veilchen konnten den verlorenen Faden in der zweiten Hälfte nicht mehr aufnehmen. Gerade in der gegnerischen Hälfte fehlte den Lila-Weißen jegliche Durchschlagskraft und Kreativität. Ulm hatte die Partie im Griff und war näher an der Entscheidung als die Veilchen am Ausgleich. Nur ein einziges Mal kamen die Auer nochmal gefährlich vor den Kasten der Spatzen. In der 84. Minute bediente Joshua Schwirten den ebenfalls eingewechselten Omar Sijaric, dessen Abschluss auf das lange Eck Ortag aber um den Pfosten lenken konnten. Ulm verteidigte die Führung abgeklärt über die Zeit und nur Martin Männel konnte in der Schlussphase mit seinen Paraden eine höhere Niederlage verhindern.

Männel - Danhof, Majetschak, Vukancic, Jakob (66. Rosenlöcher) - Schikora (83. Thiel), Pepic - Seitz (66. Meuer), Tashchy (78. Schwirten), Stefaniak - Bär (78. Sijaric)

Tore:

1:0 Bär (1.)

1:1 Scienza (48.)

1:2 Maier (64.)

Zuschauer:

8.106

Eine bittere aber verdiente Niederlage für die Veilchen im Verfolgerduell gegen die Ulmer Spatzen. Die Aufsteiger und das Überraschungsteam der 3. Liga werden zu Partycrasher beim Jubiliäumsspiel von Martin Männel. Für unsere Veilchen geht es am kommenden Wochenende im Breisgau weiter, dann gastiert der FCE bei der 2. Mannschaft des SC Freiburg im Dreisamstadion.

Glück Auf!

Text: Max Richter

Bilder: Alexander Gerber, Sven Sonntag - PicturePoint