1:2 - Später Verler Doppelschlag kostet Veilchen den Sieg

Abschluss der Englischen Woche - nach zwei Pflichtspielsiegen in Folge empfing Aue zum Auftakt des 14. Spieltags den SC Verl. Die Veilchen gingen im zweiten Durchgang in Führung und konnten gegen die beste Offensive der Liga lange die Null halten. Erst in der Nachspielzeit schlugen die Gäste zweimal effektiv zu und gingen als Sieger vom Platz. Unser Spielbericht.

Keine Zeit zum Durchschnaufen. Nach dem Pokalspiel unter der Woche in Riesa waren die Veilchen direkt wieder in der 3. Liga gefordert. Gegen den SC Verl bot Veilchen-Trainer Pavel Dotchev die gleiche Startelf auf, die am vergangenen Sonntag bei der 2. Mannschaft des SC Freiburg drei Punkte holen konnte. Nach fünf Spielen ohne Niederlage kamen die Ostwestfalen mit jeder Menge Rückenwind ins Lößnitztal und unter dem Flutlichtschein des Erzgebirgsstadions legten beide Teams gleich richtig los. Die Veilchen eröffneten und der erste Kopfball von Marco Schikora flog in der 5. Minute nur knapp am linken Pfosten vorbei. Der SCV, der mit 29 Toren die beste Offensive der Liga stellt, zog sofort nach. Marcel Benger traute sich und knallte einen Freistoß aus knapp 30 Metern direkt auf den Kasten von Martin Männel. Der Veilchen-Kapitän musste zweimal zugreifen, hatte die Kugel im Nachfassen aber sicher.

Die Gäste standen in der Anfangsphase enorm hoch und setzen die Auer schon während des Spielaufbaus mächtig unter Druck. Die Lila-Weißen überstanden die Druckphase der Verler, konnten sich nach einer Viertelstunde erstmals in der gegnerischen Hälfte festsetzen und kamen zu mehreren gefährlichen Torchancen. In der 16. Minute bewies Tim Danhof Übersicht und flankte in den Strafraum zum eingelaufenen Linus Rosenlöcher. Der Außenverteidiger nahm den Ball direkt und zwang Luca Unbehaun zu einer Glanztat. Der Keeper parierte und hielt in den folgenden Minuten seine Mannschaft im Spiel. Erst entschärfte Unbehaun den Kopfballversuch von Boris Tashchy und war wenig später auch gegen Marco Schikora zur Stelle. Die Veilchen hatten in dieser Phase das Spiel im Griff, konnten aber ihre Torchancen nicht veredeln. Nach intensiven 30 Minuten konnten beide Teams das hohe Anfangstempo nicht mehr mitgehen, mit einem 0:0 ging es in die Pause.

Auch nach dem Seitenwechsel hatten beide Mannschaften Mühe, den Schwung der ersten Minuten wiederzufinden. Viele Ungenauigkeiten und Abspielfehler erschwerten das Aufbauspiel. Verl schwamm sich zuerst wieder frei und in der 53. Minute konnte Lars Lokotsch eine Hereingabe von rechts im Auer Tor unterbringen. Der Torjubel der Schwarz-Weißen fiel aber aus. Das Schiedsrichtergespann um Felix Weller erkannte den Treffer wegen einer vorausgegangene Abseitsstellung ab. Aber die Ostwestfalen blieben dran und kamen in der 66. Spielminute zu ihrer bis dahin besten Torchance. Nach einem Ballverlust in der Auer Vorwärtsbewegung schalteten die Gäste um und hinter die erste Kette der Veilchen. Corboz legte auf die rechte Seite zu MaximilianWolfram, der sofort aus 20 Metern abzog. Martin Männel riss die Fäuste hoch und die Parade klatschte noch an die Querlatte. Aue im Glück und mit der richtigen Antwort. 

Im direkten Gegenzug schafften es die Veilchen erstmals in den Strafraum. Ein Verler Verteidiger holte Tashchy von den Beinen, alles wartete auf den Elfmeterpfiff, doch Omar Sijaric hatte die Übersicht, spielte quer und am langen Pfosten musste Marvin Stefaniak nur noch einschieben - 1:0. Keine unverdiente Führung nach den Bemühungen der Lila-Weißen im ersten Durchgang und in der Folge hätten die Veilchen das Ergebnis sogar noch erhöhen können. In der 69. Minute verpasste Marco Schikora eine Freistoßflanke von Marvin Stefaniak und in der 79. Minute war erneut Unbehaun zur Stelle, der einen Kopfball Schikoras sicherte.

Aue verpasste die Entscheidung und Verl drehte in der Schlussphase das Spiel. 90 Minuten konnten die Veilchen gegen die beste Offensive der Liga mit viel Einsatz die Null halten, dann schlugen die Ostwestfalen aber zweimal eiskalt zu. Mit ablaufender Uhr kam Maximilian Wolfram an der Strafraumkante an den Ball und drei Auer bekamen den Flügelstürmer nicht gestellt. Wolfram legte sich den Ball zurecht und schloss trocken ins rechte untere Eck ab - 1:1. Und es kam noch schlimmer für die Veilchen, in der Nachspielzeit klärte Schikora einen Freistoß unglücklich in den Rückraum. Mael Corboz fackelte nicht lange, zog direkt ab und knallte die Kugel unter die Querlatte ins Auer Tor. Unglücklich und bitter, aber in den entscheidenden Situationen verteidigten die Lila-Weißen nicht konsequent genug. Verl entführt drei Punkte aus dem Lößnitztal und die Veilchen geben spät einen fast schon sicheren Sieg aus der Hand.

Männel - Danhof, Majetschak, Vukancic, Rosenlöcher - Pepic (86. Jakob), Schikora - Stefaniak (81. Meuer), Tashchy (81. Schwirten), Sijaric (86. Thiel) - Bär

Tore:

1:0 Stefaniak (67.)

1:1 Wolfram (90.)

1:2 Corboz (90.+1)

Zuschauer:

7.703

Die Veilchen verpassen den vorläufigen Sprung auf Rang drei. In der kommenden Woche ist die Mannschaft von Trainer Pavel Dotchev dann wieder auswärts gefordert und gastiert bei der SpVgg Unterhaching. Auch dort brauchen unsere Jungs wieder eure lautstarke Unterstützung.

Glück Auf!

Text: Max Richter

Bilder: Alexander Gerber, Sven Sonntag - PicturePoint