2:0 - Veilchen siegen zum Winterauftakt

Wintereinbruch im Erzgebirge - kurz vor dem Beginn der Weihnachtszeit und pünktlich zum Heimspiel der Veilchen fiel der erste Schnee im Lößnitztal. Wieder einmal konnte sich der Verein auf seine Stadionbrigade und Fans verlassen, die den Rasen vor der Partie gegen die 2. Mannschaft von Borussia Dortmund freiräumten. Trotz der eisigen Temperaturen erlebten die Zuschauer im Erzgebirge eine hitzige Partie, die die Veilchen mit 2:0 für sich entscheiden konnten. Unser Spielbericht.

Zu bestem Wismut-Wetter gehören der orange Spielball und die rote Kreide. Die Platzwarte des FCE hatten bis zum Spielbeginn viel zu tun. Bei anhaltendem Schneefall konnte die Partie aber pünktlich angepfiffen werden. Zwei Änderungen nahm Veilchen-Trainer Pavel Dotchev in der Startelf im Vergleich zum Remis bei der SpVgg Unterhaching vor. Die Veilchen kamen mit dem heimischen Klima sofort zurecht und kamen sofort gefährlich vor das Tor des BVB. In der 4. Minute flankte Tim Danhof nach einem kurz ausgeführten Freistoß den Ball in die Mitte. Am langen Pfosten lauerte Niko Vukancic, der den halbhohen Ball aber nicht mehr kontrolliert auf das Tor bringen konnte. Die Veilchen blieben dran und hatten nur wenige Augenblicke später die nächste gute Gelegenheit. Marvin Stefaniak bediente im Strafraum Linus Rosenlöcher, der den Ball flach in die Mitte brachte. Tim Danhof kam zum Abschluss, verzog aber ebenfalls und konnte den Ball nicht auf das gegnerische Tor bringen.

Ein munterer Beginn im Lößnitztal und der FCE erhöhte weiter die Schlagzahl. Marvin Stefaniak hatte die nächste Gelegenheit, seinen Freistoß aus 20 Metern lenkte BVB-Keeper Tiago Estavao noch über die Querlatte. Die anschließende Ecke trat ebenfalls Stefaniak und flankte diese weit an die Strafraumkante zu Anthony Barylla. Unter Bedrängnis und mit vollem Risiko nahm der Abwehrspieler der Veilchen den Ball volley und wurde dabei von Guille Bueno abgeräumt. Der Schuss von Barylla schlug im Dortmunder Tor ein, aber Schiedsrichter Wolfgang Haslberger unterbrach die Partie eine Sekunde zu früh und entschied auf Freistoß. Bitter und unglücklich für die Veilchen. Den fälligen Freistoß trat Barylla selbst und wieder wares Estavao, der den Ball aus dem Eck fischte.

Aue steckte nicht auf und belohnte sich nach einer Viertelstunde endlich mit dem ersten Tor. Stefaniak und Rosenlöcher kurbelten das Spiel erneut über die linke Seite an. Die scharfe Hereingabe konnte Estevao noch mit einer Beinabwehr parieren, doch Marcel Bär stand goldrichtig und knallte den Abpraller unhaltbar unter die Latte. Die mehr als verdiente Führung für die Veilchen, die von der ersten Minute an das Spiel kontrollierten und direkt nachlegten. Nur wenige Minuten später war es wieder Rosenlöcher mit einer scharfen Hereingabe von links, der abgefälschte Ball sprang zu Danhof, der den Ball im Dortmunder Kasten unterbrachte. Doch wieder pfiff Schiedsrichter Wolfgang Haslberger und wertete ein leichtes Stoßen von Marcel Bär im Vorfeld des Torschusses als Foul.

Die Dortmunder waren sichtlich nicht winterfest ins Erzgebirge gereist und hatten auf dem rutschigen Geläuf größte Mühe eigene Offensivakzente zu setzen. Die Veilchen dominierten die Partie in der ersten Hälfte und haderten einzig mit der zu geringen Torausbeute. Nur mit einem Treffer führten die Veilchen und verpassten es in der Folge weitere Tore nachzulegen. Der BVB brauchte bis zur 43. Minute, um erstmals gefährlich zum Abschluss zu kommen. Michael Eberwein schickte Sturmkollege Julian Hettwer auf die Reise, der in den Strafraum gehen konnte und flach abzog. Der Ball zischte knapp am Auer Pfosten vorbei.

Aue diesmal im Glück und vor der Pause legten die Veilchen dann endlich nach. Wieder war es Rosenlöcher, der sich auf der linken Seite stark durchsetzte und den Ball auf den Elfmeterpunkt legte. Omar Sijaric scheiterte an Estevao, doch im Nachsetzen war wieder Marcel Bär zur Stelle. Der Stürmer blieb eiskalt und versenkte den Ball in der unteren rechten Ecke. Mit einem verdienten 2:0 ging es für die Veilchen in die Pause.

Nach der turbulenten ersten Hälfte startete der zweite Durchgang im Erzgebirgsstadion mit deutlich weniger Tempo. Aue verteidigte tiefer und die Dortmunder kämpften weiterhin mit den Platzbedingungen und dem Wetter. Erst nach zwanzig Minuten nahm die Partie wieder Fahrt auf. Tim Danhof flankte von der rechten Seite in den Strafraum auf Marcel Bär. Der Stürmer konnte seinen Kopfball aber nicht mehr entscheidend platzieren und wieder war Tiago Estevao zur Stelle, der an diesem Tag der mit Abstand beste Dortmunder war. Alles lief auf einen Auer Sieg zu, doch in der 68. Spielminute zeigte Schiedsrichter Haslberger Marco Schikora für ein Foulspiel im Mittelfeld die Gelb-Rote Karte. Die Veilchen plötzlich in Unterzahl und der BVB wachte sofort auf.

Nur fünf Minuten nach dem Platzverweis kam Hettwer im Strafraum wieder zum Abschluss, diesmal war Martin Männel zur Stelle, streckte sich und kratzte den Ball aus dem Eck. Der BVB witterte seine Chance, schadete sich aber selbst. In der 77. Minute grätschte Hendry Blank seinen Gegenspieler Bär an der Strafraumgrenze um. Auch Blank war schon verwarnt und musste nach dem Foul an Bär ebenfalls vom Platz. Doch auch nach zwei Toren und zwei Platzverweisen war das Spiel nicht beendet. Aue wollte mit dem dritten Treffer die Entscheidung erzwingen und Dortmund hoffte auf den Anschluss. In der 80. Minute war es wieder eine Auer Ecke, die für Gefahr sorgte. Marvin Stefaniak zirkelte den Ball nach innen, wo Erik Majetschak aus kurzer Distanz zum Kopfball kam. Mit einer erneuten Glanztat parierte Estevao und auf der anderen Seite knallte Ole Pohlmann den Ball an den Pfosten. Bis zum Abpfiff lieferten sich die Veilchen und der BVB einen Schlagabtausch. Die letzte Chance hatte Marcel Bär auf den Fuß. Nach einem geklärten Ball sprintete der Stürmer frei durch zu seinem dritten Treffer und legte den Ball an Estevao vorbei. Leider fehlte hinter dem Abschluss der letzte nötige Druck und abgebremst vom matschigen Fünfmeterraum konnte ein Dortmunder Verteidiger den Ball noch vor der Linie stoppen. So blieb es trotz vieler Torchancen auf beiden Seiten beim 2:0 für die Veilchen.

"Ich freue mich, dass wir gewonnen haben. Die Bedingungen waren schwierig, aber wenn man hier spielt, dann muss man das annehmen. Das haben wir gemacht. 2:0 gewonnen, damit sind wir alle zufrieden und jetzt heißt es weiter machen."

Aue-Verteidiger Anthony Barylla

Männel - Danhof, Barylla, Vukancic, Rosenlöcher - Schikora, Pepic - Sijaric (62. Meuer), Tashchy (70. Majetschak), Stefaniak (90. Jakob) - Bär (90. Schwirten)
 

Tore:

1:0 Bär (14.)

2:0 Bär (45.+1)

Zuschauer:

6.714

Der FC Erzgebirge bedankt sich bei seiner Stadionbrigade und den freiwilligen Helfern, die den Platz vor der Partie räumten und das Spiel der Veilchen überhaupt ermöglichten. Schon in der kommenden Woche geht es für unsere Männer weiter, dann reist der FCE zu den Arminen aus Bielefeld.

Glück Auf!

Text: Max Richter

Bilder: Ronny Graßer, Alexander Gerber, Sven Sonntag - PicturePoint