0:1 - Unglückliche Niederlage bei den Schanzern
Die Veilchen zu Gast bei den Schanzern - am 17. Spieltag der Saison reiste der FC Erzgebirge Aue nach Bayern. Gegen den FC Ingolstadt ging es im Duell der beiden Tabellennachbarn um die nächsten drei Punkte. Neu formiert und aufgestellt kämpften sich die Veilchen gut durch ein enges Spiel. Doch ein Nadelstich reichte den Hausherren zum Sieg. Unser Spielbericht.
Der Pfosten rettet
Für die Veilchen war es das erste Spiel nach Pavel Dotchev und Interimstrainer Jörg Emmerich stellte die Mannschaft nach zuletzt zwei schwachen Auftritten um. In der Defensive begannen Steffen Nkansah und Niko Vukancic. Erik Majetschak rückte ins Mittelfeld und auf den offensiven Flügeln starteten Omar Sijaric und Kilian Jakob. Dem gegenüber stand die stark ersatzgeschwächte Elf von Sabrina Wittmann. Gleich neun Profis fielen bei den Schanzern aus und auch der Ex-Auer Pascal Testroet war zum Zuschauen verdammt. Trotz der Verletzungssorgen waren die Ingolstädter zuletzt eines der formstärksten Teams der Liga gewesen und hatten zuletzt neun Pflichtspiele nicht verloren, ehe es in Bielefeld eine knappe Pleite gab. Entsprechend selbstbewusst starteten die Hausherren und die Veilchen hatten Glück, in der Anfangsphase nicht ins Hintertreffen zu geraten. Nach sechs Minuten landete der Ball im Auer Tor. Top-Torjäger Sebastian Grönning hatte nach einer abgewehrten Ecke den Nachschuss seines Teamkollegen im Tor untergebracht. Die Ingolstädter wollten schon jubeln, aber die knappe Abseitsposition war dem Schiedsrichtergespann nicht entgangen. Der Treffer zählte nicht.
Wenige Augenblicke später wurde es wieder brenzlig. Diesmal liefen die Auer in einen schnellen Gegenangriff der Schanzer. David Kopacz hatte auf der rechten Seite zu viel Freiraum und zog ab. Das Spielgerät klatschte an den Pfosten. Erst im Anschluss an diese Szene bekamen die Auer die Partie und kamen selbst zum ersten Torabschluss. Nach einer Flanke von Mirnes Pepic köpfte Kilian Jakob über den Kasten. Kurze Zeit später hatte Linus Rosenlöcher die nächste Gelegenheit. Aus spitzem Winkel zog der Abwehrspieler im Strafraum ab, sein Flachschuss rauschte aber am Tor vorbei. Mit zunehmender Spielzeit wurden die Veilchen immer besser, die Abwehr konnte Sebastian Grönning weiter in Schach halten und Aue versuchte mit schnellen Kombinationen aus der eigenen Hälfte vor das gegnerische Tor zu kommen. Nur der letzte Pass schien zu fehlen. Anfang der 30. Minute hebelten die Lila-Weißen erst über Omar Sijaric und dann durch eine gute Aktion von Kilian Jakob die Ingolstädter Abwehr aus. In beiden Situationen fanden die Flügelstürmer keinen Abnehmer im Zentrum. So fehlten die berühmten Zentimeter und zum Pausenpfiff stand es 0:0.
Ingolstadt schlägt nach Auer Lattentreffer zu
Unverändert kamen die Veilchen aus der Kabine und sorgten gleich einmal für einen Knall. Nach einer Flanke von Rosenlöcher stieg Sijaric im Zentrum in die Luft. Die Auer Kurve hatte den Torschrei schon auf den Lippen, aber das Spielgerät knallte an die Querlatte. In der ersten Halbzeit rettete das Aluminium für die Veilchen, in der zweiten Hälfte stand es ihnen im Weg. Aue verpasste die Führung und im Gegenzug stach Ingolstadt zu. Nach einem zu kurz geklärten Ball blieben die Schanzer dran und mit einem Heber von Benjamin Kanuric wurde die unorganisierte Abwehrreihe der Auer überspielt. Max Besuschkow kam an den Ball und platzierte seinen Schuss genau ins lange Eck. Keine Chance für Martin Männel, die Hausherren gingen in Führung.
Aue bemühte sich sofort um eine Antwort und Boris Tashchy hatte die nächste Torchance. An der Strafraumgrenze verschaffte sich der Zehner Platz und zog direkt ab. Funk im Ingolstädter Tor war aber zu Stelle und parierte wenige Minuten später auch beim Kopfball von Linus Rosenlöcher aus zentraler Position. Die Veilchen mühten sich und übernahmen das Spielgeschehen, aber viel zu selten, kamen die Auer zum Abschluss. Ingolstadt sorgte beinahe selbst für einen Auer Treffer. Nach einem Flankenlauf von Rosenlöcher klärte Simon Lorenz die Hereingabe und hatte Glück dabei, nicht das eigene Tor zu treffen. Der FCE weiterhin im Pech, aber die Auer erzwangen im Audi-Sportpark auch nicht ihr Glück. Mit der deutlichen Lufthoheit konnten die Schanzer die meisten Auer Flanken unterbinden. Selbst kamen die Hausherren aber nicht mehr gefährlich vor das Tor von Martin Männel.
So rannte den Veilchen die Zeit davon. In der Schlussphase erhöhten die Auer noch einmal ihre Bemühungen und insbesondere die Einwechslung von Sean Seitz auf der linken Seite belebte das Spiel. In der 81. Minute hatte Aue dann den Ausgleich auf dem Fuß. Wieder ging es über den linken Flügel und Rosenlöcher bediente Marcel Bär mit einem Traumpass mustergültig. Der Auer Torjäger kam direkt vor dem Ingolstädter Tor zum Abschluss und verfehlte das Tor nur um Zentimeter. Aue haderte, erst recht als wenige Minuten später Sean Seitz ebenfalls knapp am Tor vorbeischoss. Längst hatten sich die Veilchen den Ausgleich verdient. Aber während Ingolstadt mit nur einem Torschuss in der zweiten Hälfte getroffen hatte, vergaben die Auer ein halbes Dutzend guter Chancen und mussten sich am Ende geschlagen geben.
Der Spielberichtsbogen
FC Ingolstadt:
Funk - Plath, Cvjetinovic, Lorenz (72. Deichmann), Keidel - Kopacz, Besuschkow (72. Decker), Fröde, Kanuric - Zeitler (82. Borkowski), Grönning (87. Heike)
FC Erzgebirge Aue:
Männel - Fallmann, Nkansah, Vukancic, Rosenlöcher - Majetschak (57. Loune) - Sijaric (88. Bornschein), Pepic, Tashchy, Jakob (74. Seitz) - Bär
Tore:
1:0 Besuschkow (48.)
Zuschauer:
4.738
Glück Auf!
Bilder: Dennis Hambeck, Sven Sonntag - PicturePoint
Text: Max Richter