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0:2 - Veilchen stolpern an der Saar

Die Veilchen zu Gast im Ludwigsparkstadion - am 29. Spieltag traten die Lila-Weißen beim Traditionsverein aus dem Saarland an. Gegen den 1. FC Saarbrücken erwischte der FC Erzgebirge eine rabenschwarze erste Spielhälfte und kassierten zwei bittere Wirkungstreffer. Diesen Rückstand sollten die Veilchen nicht mehr aufholen. Unser Spielbericht.

Ex-Veilchen Rizzuto dreht auf

Das Lazarett in Aue wird immer voller, vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken fielen mit Tim Danhof und Marcel Bär zwei weitere Leistungsträger aus. Veilchen-Cheftrainer Pavel Dotchev musste erneut rotieren und füllte die Lücken mit Franco Schädlich und Joshua Schwirten. Während Eigengewächs Schädlich, wie bereits in Regensburg, auf die rechte Abwehrseite rückte, begann Schwirten auf der Zehn. Für Tore sollte Boris Tashchy sorgen, der als einzige Sturmspitze bei den Veilchen startete. Bei frühlingshaften Temperaturen und leicht sonnigen Wetter erwischten die Hausherren den besseren Start und hatten nach drei Minuten die erste gute Gelegenheit. Ex-Auer Calogero Rizzuto bekam auf dem rechten Flügel der Saarbrücker zu viel Zeit und flankte aus dem Halbfeld. In der Mitte setzte sich Julian Günther-Schmidt durch und verlängerte den Ball per Kopf. Nur der Pfosten rettete für die Veilchen, die in der Anfangsphase tief in die eigene Hälfte gedrängt wurden.

 

Die Hausherren blieben am Drücker. Erst zog Günther-Schmidt im Strafraum nach einem Querpass ab und prüfte Martin Männel, ehe es Rizzuto aus der Distanz probierte. Aue brauchte über eine Viertelstunde, um gefährlich vor den Kasten der Blau-Schwarzen zu kommen. Marvin Stefaniaks lange Freistoßflanke fand am langen Pfosten den Kopf von Boris Tashchy, der das Leder aber nicht mehr gefährlich und gezielt auf das gegnerische Tor brachte. Den Saarbrücker Sturmlauf unterbrach das aber nicht, der FCS spielte aggressiver, mutiger und schneller und die Hausherren gingen mehr als verdient in Führung. Handelfmeter entschied Schiedsrichter Eric-Dominic Weisbach nach 23 Minuten, nachdem Boeder Schädlich im Strafraum an den Arm geschossen hatte. Calogero Rizzuto nahm sich selbstbewusst den Ball und blieb auch gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Sieger - 1:0 für de Molschder. 

Auch nach dem Wirkungstreffer bekamen die Veilchen keine zwei Beine auf den Rasen des Ludwigsparkstadion. Der FCS dominierte das Spiel und insbesondere Calogero Rizzuto drehte immer weiter auf. In der 33. Minute versuchte es der Rechtsverteidiger erneut aus der Distanz, nach einer geklärten Ecke zog Rizzuto ab. Diesmal blieb aber Männel Sieger im privaten Duell und lenkte den Ball über die Querlatte. Nur Augenblicke später war der Veilchen-Kapitän dann aber erneut geschlagen. Wieder machte es der FCS schnell und hebelte die Abwehr mit einer Seitenverlagerung aus. Calogero Rizzuto legte im Strafraum unbedrängt quer und Lucas Kerber konnte per Hacke verwandeln - 2:0 für de Molschder. Und die Veilchen waren damit noch ziemlich gut bedient, Martin Männel entschärfte weitere Großchancen der Hausherren vor der Pause und hielt Aue im Spiel.

Auer Aufholjagd bleibt aus

Der Rückhalt der Veilchen war auch nach dem Seitenwechsel wieder gefordert, wieder versuchte es Günther-Schmidt. Nach einer verlängerten Flanke musste der Stürmer aus gut fünf Metern nur noch einnetzen. Männel riss das Bein hoch und verhinderte mit einer Glanzparade den Einschlag. Der Warnschuss des FCS sollte für lange Zeit aber das einzige Highlight der zweiten Hälfte bleiben. De Molschder schalteten einen Gang zurück und die Veilchen hatten nach wie vor Probleme, das Spiel auf die Seiten der Hausherren zu verlagern. Ein Schussversuch von Sean Seitz - mehr konnte man bis zur 65. Minute nicht im Notizheft vermerken.

Die Ausfälle in den eigenen Reihen machten sich spürbar bemerkbar. Aue konnte den Ball in den eigenen Reihen halten, es fehlte aber an der Schnelligkeit und Präzision im Offensivspiel. Der FCS konnte immer wieder im entscheidenden Moment einen Auer Angriff unterbinden. Und wo den Veilchen das Glück fehlte, kam auch noch Pech hinzu. In der 67. Minute foulte Rizzuto Seitz genau an der Strafraumkante, statt regelkonform auf Elfmeter zu entscheiden, zeigte Schiedsrichter Weisbach hier nicht auf den Punkt. So blieb es beim 2:0 für Saarbrücken, die in der Folge weiter die eigenen Reihen schließen konnten und Aue in Schach hielt.

Einen Lichtblick gab es für die Veilchen im zweiten Durchgang aber doch. Mit Finn Hetzsch und William Kallenbach feierten zwei Auer Eigengewächse ihr Ligadebüt für die Lila-Weißen. Die Flügelspieler aus der Auer Kumpelschmiede warfen sich rein, konnten die Niederlage aber nicht mehr verhindern. Mit 0:2 unterliegen die Lila-Weißen an der Saar und werden für eine zahnlose und schwache erste Hälfte bestraft.

Die Aufstellung unserer Veilchen

Männel - Schädlich, Majetschak, Barylla, Jakob - Pepic, Schikora (87. Ferjani) - Seitz (76. Hetzsch), Schwirten (61. Meuer), Stefaniak (87. Kallenbach) - Tashchy

 

Tore:

1:0 Rizzuto (25./ HE)

2:0 Kerber (37.)

 

Zuschauer:

10.500

 

Text: Max Richter

Bilder: Steffen Colditz, Gabor Krieg - PicturePoint