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0:2 - Veilchen unterliegen im Finale

Finale in der Landeshauptstadt - nach Riesa, Markranstädt, Freital und Bischofswerda führte der Weg der Veilchen im Wernesgrüner Sachsenpokal nach Dresden. Im Endspiel im Rudolf-Harbig-Stadion wartete der Erzrivale von der Sportgemeinschaft Dynamo auf den FC Erzgebirge Aue. In einem hitzigen und ereignisreichen Derby kämpften beide Teams bis in die Verlängerung. Unser Spielbericht.

Hitziger erster Durchgang endet torlos

Den besseren Start erwischte Schwarz-Gelb, die Hausherren attackierten die Veilchen früh und Tom Zimmerschied bekam schon in der 4. Minute die erste Abschlusschance vor dem Tor von Martin Männel. Der Schuss des Flügelstürmers traf aber nur das Außennetz. Nach kurzer Anlaufphase wachte Lila-Weiß auf. Über die Antreiber Marvin Stefaniak und Mirnes Pepic setzten die Veilchen erste offensive Akzente, ohne dass dabei eine zwingende Torchance für Aue heraussprang. Das Spiel gönnte sich eine kurze Verschnaufpause, bevor es richtig Fahrt aufnahm. In der 13. Minute befreite sich Boris Tashchy mit einer eleganten Drehung von seinem Gegenspieler und schickte Sean Seitz auf die Reise. Der Auer Stürmer war frei durch und netzte ein, aber das Schiedsrichtergespann um Michael Näther entschied auf Abseits. Kein Tor für die Veilchen und auch beim postwendenden Angriff der Schwarz-Gelben ging die Fahne des Assistenten hoch.

Das Hin und Her wurde zum Thema des ersten Durchgangs. In der 18. Minute flankte Claudio Kammerknecht zielgenau in die Mitte zu Stefan Kutschke. Der Stürmer der SGD köpfte nur haarscharf am Auer Tor vorbei. Auf der Gegenseite war es Niko Vukancic, der nach einer Ecke völlig frei zum Kopfball kam, aber ebenfalls nicht platzieren konnte. Nicht nur in den Strafräumen lieferten sich die Erzrivalen einen Schlagabtausch, auch in den Zweikämpfen zog keiner der Akteure zurück. Schiedsrichter Michael Näther musste einige hitzige Rudelbildungen entschärfen und bei den Veilchen sahen Boris Tashchy, Niko Vukancic und Pavel Dotchev die Gelbe Karte.

Mitte der ersten Hälfte drehte der Dynamo wieder auf und die SGD kam zu weiteren Torchancen. Niko Vukancic musste volles Risiko gehen und grätschte in der 27. Minute Tom Zimmerschied ab. Nur zwei Minuten später hatte erneut Stefan Kutschke eine Großchance. Diesmal brachte er seinen Kopfball auf das Auer Tor, aber Martin Männel packte zu und verhinderte den Einschlag. Auf der Gegenseite prüfte Boris Tashchy Dynamo-Keeper Mesenhöler mit einem Fernschuss. So blieb der erste Durchgang hitzig umkämpft aber torlos.

Thiel trifft den Pfosten

Die Pause hatte die Gemüter wieder beruhigt, leider erreichte die Partie lange Zeit nicht mehr das Tempo und die Schlagzahl aus dem ersten Durchgang. Dynamo konnte leichte Feldvorteile für sich verbuchen, die klaren Torchancen blieben aber aus. Der Auer Abwehrriegel zog sich am Strafraum zu und spätestens bei Martin Männel endeten die meisten Angriffsversuche der Schwarz-Gelben. Aue blieb offensiv lange harmlos und erst mit Beginn der 70. Minute tauchten die Veilchen wieder gefährlich vor dem Tor der Dresdner auf. In der 73. Minute konnte Sean Seitz vor dem Strafraum der Hausherren nur mit einem Foul gestoppt werden. Den fälligen Freistoß am Strafraumeck trat Maximilian Thiel und während sich Keeper Mesenhöler vergeblich streckte, rettete Dynamo nur der Pfosten.

Die Entscheidung wollte in der regulären Spielzeit nicht fallen. Obwohl beide Mannschaft keinen Zentimeter Gras herschenkten und beherzt anliefen, blieb die Partie auch nach 90 Minuten weiter torlos. So ging das Sachsenpokalfinale und Sachsenderby zwischen der SG Dynamo und dem FC Erzgebirge in die Verlängerung. Eine weitere halbe Stunde für die Mannschaften, die bereits kräftig auf dem Zahnfleisch gingen. Wer setzte den Lucky Punch, wer wurde zum Pokalhelden und wer holte den Pokal? Dynamo eröffnete und kam über den rechten Flügel zur nächsten Torchance. Die flache Hereingabe in die Mitte auf Niklas Hauptmann konnte Steffen Nkansah gerade noch entschärfen und im Anschluss verzog Dresdens Robin Meißner und schoss nur knapp am Auer Tor vorbei.

Dresdner Doppelschlag bringt die Entscheidung

Dresden schien die nötigen Körner noch zu haben. Aue verteidigte beherzt, konnte aber kaum noch Entlastungsangriffe starten. Im nunmehr strömenden Regen schien Dynamo das Finale für sich zu entscheiden. Kurz vor der Pause der Verlängerung kombinierte sich die SGD erneut vor das Auer Tor. Robin Meißner war allen Aue Verteidigern bereits enteilt und auf dem Weg zum Tor. Martin Männel stürmte aus seinem Kasten und war den entscheidenden Moment eher am Ball. Aue im Glück, doch das war in der zweiten Hälfte der Verlängerung endgültig aufgebraucht. In der 110. Minute konnten die Veilchen eine Hereingabe nicht mehr entschärfen. Panagiotis Vlachodimos lief ein und brachte den Ball aus kurzer Distanz und zentraler Position im Tor unter. 1:0 für Dynamo.

Dresden landete den Lucky Punch und Aue konnte angeknockt nicht mehr zurückkommen. Nur sechs Minuten nach der Dresdner Führung setzte Dynamo den K.O.-Treffer. Wieder gingen die Schwarzen-Gelben über die rechte Seiten und die scharfe Hereingabe drückte erneut Panagiotis Vlachodimos über die Linie. 2:0, die Entscheidung im Finale war gefallen. Die Veilchen hatten aufoperfungsvoll bis in die Verlängerung geackert und gekämpft, aber am Ende setzte sich die SG Dynamo durch und holte den Sieg und den Pokal.

Die Aufstellung unserer Veilchen

Männel - Schädlich (46. Ferjani), Nkansah, Majetschak, Jakob - Pepic, Vukancic - Meuer (67.Thiel (90.Schwirten)), Tashchy, Stefaniak - Seitz (80. Burger)

 

Tore:

1:0 Vlachodimos (110.)

2:0 Vlachodimos (116.)

 

Zuschauer:

27.119

 

Text: Max Richter

Bilder: Steffen Colditz und Sven Sonntag - PicturePoint