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1:0 - Mit dem Kopf zum 12. Heimsieg

Endspurt in der 3. Liga - der FC Erzgebirge Aue emfping zum vorletzten Heimspiel der Saison den DSC Arminia Bielefeld im Lößnitztal. Lange mussten die Fans auf den erwarteten Schlagabtausch der beiden Traditionsvereine warten. In einer abwechslungsreichen Schlussphase entschieden die Veilchen das Spiel für sich. Unser Spielbericht.

Özkan und Danhof verpassen die Führung

„Wir werden weder allzu große Experimente machen, noch irgendetwas herschenken. Das sind wir der Liga, vor allem aber unseren Fans schuldig." Veilchen-Trainer Pavel Dotchev wurde unter der Woche deutlich und gab die Marschrichtung für die letzten drei Ligaspiele vor. Ein kleines Experiment erlaubte sich der Übungsleiter des FCE dann aber doch. Gegen die Arminia rückte Sean Seitz in die Startelf und der flinke Flügelspieler ersetzte im Sturmzentrum den verletzten Marcel Bär. Personalsorgen hatte auch Bielefeld-Trainer Michel Kniat. Mit Fabian Klos und Louis Oppie fehlten den Ostwestfalen zwei wichtige Stützen im Kampf um den Klassenerhalt. Mit nur vier Punkten vor der Abstiegszone war der DSC noch nicht im Ziel und dementsprechend motiviert gingen die Gäste in die Partie. Kaito Mizuta und Leandro Putaro unternahmen die ersten Ausflüge in die Auer Hälfte, wirklich gefährlich wurde es für Aue aber erst nach gut einer Viertelstunde. Da zog Can Özkan bei den Gästen das Tempo an und ging energisch Richtung Tor. 20 Meter vor dem Tor zog der Mittelfeldspieler ab und Martin Männel kratzte den wuchtigen Schuss noch mit den Fingerspitzen über den Querbalken.

Der erste Warnschuss für die Veilchen und danach wachten die Lila-Weißen auf. Nur wenige Minuten später behaupteten die Auer vor dem Strafraum der Gäste den Ball und Sean Seitz legte quer auf den einlaufenden Tim Danhof. Der Rechtsverteidiger der Veilchen fackelte nicht lange und zog aus einer ähnlichen Position wie Özkan ab. Aber auch Jonas Kersken im Tor der Arminia war zur Stelle und rettete mit den Fingerspitzen. Aue hatte eine kurze Drangphase, an deren Ende Steffen Meuer mit einer Kopfballchance ebenfalls an Kersken scheiterte.

Viel mehr bekamen die Fans im Lößnitztal im ersten Durchgang aber nicht zu sehen. Beide Mannschaften taten sich in der Folge in der gegnerischen Hälfte schwer. Während die Veilchen keinen Weg durch die Abwehrreihen der Arminia fanden, probierten es die Gäste vorwiegend mit langen Bällen, die aber ohne Fabian Klos im Sturm keinen Abnehmer fanden. Erst kurz vor der Pause wurde es im Auer Strafraum wieder brenzlig. Manuel Wintzheimer konnte den Ball am Fünfmeterraum festmachen und seinen Schussversuch lenkte Marco Schikora noch neben den Pfosten. So blieb es zur Pause beim leistungsgerechten 0:0.

Mit Köpfchen - Schikora erzielt den goldenen Treffer

Auch nach dem Seitenwechsel wollte die Partie keine Fahrt aufnehmen. Aue und die Arminia neutralisierten sich weiterhin im Mittelfeld und der Ball kam kaum einmal in die gefährliche Zone. Lecker Bierchen, schönes Wetter und eine gute Stimmung - mehr bekamen die Zuschauer im Erzgebirgsstadion lange nicht geboten. Erst nach gut einer Stunde hatte die Arminia die erste Torchance, aber die hatte es in sich. In der 61. Minute verloren die Veilchen den Ball in der Vorwärtsbewegung, Bielefeld schaltete um und über Wörl kam der Ball zu Putaro. Der Flügelstürmer zog auf Höhe der Strafraumkante ab und Martin Männel musste sich erneut strecken, um den Ball aus dem langen Eck zu kratzen.

Aue kam nicht vor das gegnerische Tor und Pavel Dotchev wechselte in der Offensive. Maximilian Thiel und Omar Sijaric feierten nach längerer Verletzungspause ihr Comeback und der Impuls von der Bank brachte Bewegung in die Partie. In der 76. Minute stellte sich Sijaric clever zwischen seinem Gegenspieler und den Ball und zog einen Freistoß in der gegnerischen Hälfte. Eine Angelegenheit für Marvin Stefaniak und aus gut 35 Metern schlug die Nummer 34 den Ball in den Strafraum. Die Kugel flog, Marco Schikora setzte sich im Luftduell durch und verlängerte den Ball unhaltbar für Kersken mit dem Kopf ins Tor. Mit ihrer ersten Torchance im zweiten Durchgang erzielten die Veilchen das 1:0.

Ein Tor aus dem Nichts und nun lieferten sich die beiden Traditionsvereine doch noch den lange ersehnten Schlagabtausch. Nur eine Minute nach dem Treffer löste sich Mizuta von seinem Gegenspieler und kam im Strafraum zum Abschluss, knapp schoss der Ball am langen Pfosten vorbei. Die Arminia gab nicht auf und Aue wollte die Entscheidung. In der 87. Minute war es wieder Sijaric, der im Kampf um den Ball nur an der Seitenlinie nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Diesmal trat Kilian Jakob an und schlug den Ball in den Strafraum. Wie schon in der Schlussphase in Dortmund schraubte sich Erik Majetschak in die Höhe und köpfte den Ball auf das Tor. Kersken packte zu, stoppte den Ball aber eindeutig erst hinter der Linie. Aue reklamierte auf Tor, aber das Schiedsrichtergespann gab den Treffer nicht. Während die Veilchen noch haderten, konterte die Arminia und brachte den Ball ebenfalls im Tor unter. Aber auch hier gab es keinen ausgelassenen Torjubel, die Fahne ging hoch - der Linienrichter entschied auf Abseits.

Mit einem knappen 1:0 ging es in die Nachspielzeit. Bielefeld versuchte alles und zwei Ecken mussten die Lila-Weißen überstehen. Martin Männel hielt seinen Kasten sauber und die Abwehr hielt, nach fünf zustäzlichen Minuten hatten es die Veilchen überstanden. In einem lange ereignislosen Spiel bewies Aue Köpfchen und siegte Dank des goldenen Treffers von Marco Schikora.

Die Aufstellung unserer Veilchen

Männel - Danhof, Majetschak, Vukancic, Jakob - Schikora, Pepic - Stefaniak (85. Burger), Seitz (67. Thiel), Meuer (67. Sijaric) - Tashchy (90.+4 Ferjani)

 

Tore:

1:0 Schikora (76.)

 

Zuschauer:

8.790

 

 

Endspurt in der 3. Liga - nach dem vorletzten Heimspiel folgt für unsere Veilchen am kommenden Wochenende die letzte Auswärtsfahrt in der Liga. Wieder geht es ins Ruhrgebiet, wo die Lila-Weißen auf den MSV Duisburg treffen.

 

Glück Auf!

 

Text: Max Richter

Bilder: Steffen Colditz, Alexander Gerber, Gabor Krieg - PicturePoint