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1:1 - Punkteteilung im Lößnitztal

Traditionsduell im Lößnitztal - der FC Erzgebirge Aue empfing am 13. Spieltag den 1. FC Saarbrücken im Erzgebirgsstadion. Nach zuletzt vier Niederlagen hatten die Veilchen mit einem Sieg wieder in die Spur gefunden und wollten gegen den FCS nachlegen. Einen Sieger gab es nach einer umkämpften Partie mit vielen strittigen Szenen aber nicht. Unser Spielbericht.

Veilchen erzwingen das Glück

Die kalte Jahreszeit ist im Erzgebirge eingezogen und bei nasskaltem Wismut-Wetter empfingen die Veilchen vom FC Erzgebirge Aue die Saarländer vom 1. FC Saarbrücken. Ein echtes Verfolgerduell, denn der Sieger der Partie würde in der Tabelle hoch an die Aufstiegsränge springen. Pavel Dotchev rotierte diesmal nicht und vertraute auf seine Startelf, die vor einer Woche in Großaspach die Zweite Mannschaft vom VfB Stuttgart schlagen konnte. Nach zwei Heimniederlagen in Folge waren die Lila-Weißen gefordert und erwischten vor den heimischen Fans auch den besseren Start. Keine drei Minuten waren auf der Uhr, da dribbelte sich Marvin Stefaniak bereits durch den gegnerischen Strafraum und legte den Ball in den Lauf von Linus Rosenlöcher. Der aufgerückte Abwehrmann zog sofort mit Vollspann ab und zwang Gästekeeper Philip Menzel zur Parade. Auch die erste kritische Szene ließ nicht auf sich warten. Nur Augenblicke nach dem ersten Torabschluss kam der Ball erneut zu Stefaniak, der im Strafraum den Ex-Auer Calogero Rizzuto austanzte und gefoult wurde. Das ganze Erzgebirgsstadion wartete auf den Elfmeterpfiff, Schiedsrichter Martin Speckner übersah das Foul. Pech für die Veilchen und auch das Glück der Tüchtigen, schien der FCE an diesem Nachmittag nicht zu haben.

Aue kombinierte sich zum Teil sehenswert durch die Saarbrücker Hälfte. Die nächste Torchance ließ nicht auf sich warten und diesmal krachte das Aluminium. Nach einer scharf geschlagenen Ecke von Stefaniak versuchte Saarbrückens Schmidt den Ball aus der Gefahrenzone zu köpfen und sorgte dabei beinahe für ein Eigentor. Der Ball flog an die Querlatte und nichts ins Tor. Wieder Pech für die Veilchen und dennoch ließen sich die Auer nicht entmutigen und blieben dran. Nur Augenblicke später ging es durch die Mitte, Marcel Bär legte in den Lauf von Boris Tashchy und der Abschluss des Zehners aus spitzem Winkel klatschte an den Pfosten. Zum dritten Mal Pech für die Erzgebirger, aber die Mannschaft von Pavel Dotchev erzwang ihr Glück. Direkt im Anschluss spielten sich die Veilchen über die linke Seite. Marvin Stefaniak schickte Linus Rosenlöcher auf die Reise und der Außenverteidiger bediente Marcel Bär mit einer perfekten Flanke. Der Stürmer der Veilchen stieg zwischen seinen Bewachern in die Luft und platzierte den Kopfball gegen die Laufrichtung von Keeper Menzel. 1:0 für Erzgebirge Aue, die mehr als verdiente Führung für die Lila-Weißen.

Die beste Auswärtsmannschaft der Liga erwachte erst nach dem Gegentreffer. Saarbrücken hatte bis dahin gar nicht stattgefunden und die Gäste suchten mit weiten Bällen den Weg aus der Umklammerung. Bis zur ersten brenzligen Gelegenheit dauerte es bis zur 33. Minute, dann überspielte die Saarbrücker die Auer Abwehrreihe und Simon Stehle legte auf Richard Neudecker. Der Mittelfeldmann zog ab, aber Martin Männel war zur Stelle. Direkt im Anschluss versuchte es Rizzuto aus der Distanz und verfehlte das Tor nur knapp. Das Pech der Veilchen hatte sich indes in Glück gewandelt und Schiedsrichter Speckner erwischte keinen guten Tag. Auch bei zwei kritischen Szenen im Auer Strafraum blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm. Saarbrücken legte zu, zum Ausgleich kamen die Gäste vor der Pause aber nicht.

Saarbrücken kommt zurück

Nach dem furiosen Start hatten sich die Veilchen mehr und mehr zurückgezogen und auch nach dem Seitenwechsel waren die Gäste die spielbestimmende Mannschaft. Saarbrücken rannte an und Aue verteidigte leidenschaftlich den eigenen Strafraum. Zu selten kamen die Veilchen aus der eigenen Hälfte und verpassten es, mit einem Konter die Vorentscheidung zu erzwingen. Die beste Möglichkeit dazu vergab Boris Tashchy, der sich nach einer Flanke von links gut in die Schussposition brachte, dann aber über den Kasten schoss. Aber auch Saarbrücken konnte den Auer Riegel nicht knacken. Immer wieder liefen die Gäste an, aber im Strafraum warfen sich die Auer in jeden Schuss. Elijah Krahn und Maurice Multhaup scheiterten so bei ihren Abschlüssen.

Gleich drei offensive Wechsel führte Veilchen-Trainer Pavel Dotchev in der zweiten Hälfte durch, aber die eigene Offensive konnten die Auer nicht mehr beleben und verpassten es, Saarbrücken mit einem zweiten Treffer auf die Bretter zu schicken. Der Joker auf der anderen Seite stach. In der 81. Minute kam FCS-Verteidiger Philip Fahrner frei zur Flanke und im Zentrum stiegen Kai Brünker und Martin Männel in die Luft. Mit den Fingern war der Schlussmann der Auer noch am Ball, aber Brünkers Kopfball war stärker und landete im Tor. 1:1 - der durchaus verdiente Ausgleich für die Gäste. Die Veilchen hatten das zweite Tor verpasst und wurden dafür bestraft. Aber die Partie war damit nicht vorbei, beide Teams spielten mit offenem Visier auf den goldenen Treffer. Der FCS kam zu einer gefährlichen Umschaltsituation und einem Freistoß, aber vergab beide Möglichkeiten und so hatte es Aue auf dem Fuß - beziehungsweise auf dem Kopf. In der letzten Spielminute der Nachspielzeit bekamen die Veilchen einen Freistoß zugesprochen und die weite Hereingabe von Stefaniak verlängerte Omar Sijaric mit dem Kopf. Das Erzgebirgsstadion hatte den Torschrei schon auf den Lippen, aber Menzel im Kasten parierte mit einem starken Reflex und verhinderte den Siegtreffer für Aue. Dabei blieb es. Aue und Saarbrücken trennten sich durchaus leistungsgerecht mit 1:1.

Der Spielberichtsbogen

FC Erzgebirge Aue:

Männel - Fallmann (65. Burghardt), Nkansah, Rosenlöcher, Jakob (70. Sijaric) - Majetschak, Loune - Taschchy (65. Clausen), Pepic, Stefaniak - Bär (65. Bornschein)

 

1. FC Saarbrücken:

Menzel - Fahrner, Bichsel, Becker, Rizzuto - Krahn (61. Civeja), Sontheimer, Neudecker - Stehle (39. Multhaup), Schmidt (61. Brünker), Naifi (61. Rabihic)

 

Tore:

1:0 Bär (18.)

1:1 Brünker (80.)

 

Zuschauer:

7.570

 

Trotz des verpassten Sieges rutscht der FCE weiter an die Tabellenspitze und in der 3. Liga trennen die ersten acht Teams nur drei Zähler. Bereits in der kommenden Woche sind die Veilchen wieder zuhause gefordert. Dann geht es im Erzgebirgsstadion gegen Rot-Weiss Essen. Tickets erhalten alle Fans wie gewohnt im OnlineShop oder im FanShop und allen bekannten Vorverkaufsstellen.

 

Tickets

 

Glück Auf!

 

 

Bilder: Alexander Gerber, Dennis Hambeck, Gabor Krieg - PicturePoint

Text: Max Richter