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1:3 - Auer Siegesserie reißt gegen Bielefeld

Verfolgerduell im Lößnitztal - die Veilchen werden als Tabellenführer zum Gejagten. Am 5. Spieltag empfingen die Lila-Weißen im heimischen Erzgebirgsstadion den Fünften Arminia Bielefeld. Gegen den Traditionsverein aus Ostwestfalen war Aue bereits auf der Siegerstraße, ehe die Gäste das Spiel drehten. Unser Spielbericht.

Stefaniak trifft vom Punkt

Nach der ersten Länderspielpause ging es für die Lila-Weißen in der 3. Liga weiter. Gegen die Arminia musste Veilchen-Trainer Pavel Dotchev zwei Änderungen in der Startelf vornehmen. Für den erkrankten Erik Majetschak rutschte Ali Loune ins Mittelfeld und feierte Startelfdebüt für Aue. Auf dem Flügel kehrte Marvin Stefaniak nach seinem Ausfall in Aachen zurück und ersetzte Sean Seitz. Vor über 10.000 Fans im Lößnitztal ging es in die Partie und beide Mannschaften übersprangen beherzt die Anlaufphase. Mutig und schnell suchten die Spieler den Weg zum Tor und die erste gefährliche Chance hatte der FCE. Sechs Minuten waren gespielt, da eroberte Aue den Ball im Bielefelder Aufbauspiel. Marcel Bär ging mit viel Raum und Zeit auf das gegnerische Tor zu und zog aus 20 Metern ab. Der Flachschuss war hart, aber zu unplatziert. Jonas Kersken tauchte ab und entschärfte die Situation.

Die Gäste aus Ostwestfalen versteckten sich indes nicht und agierten selbst mutig und direkt im Angriffsspiel. Immer wieder suchten die Mittelfeldspieler Merveille Biankadi und Kaito Mizuta auf den Flügeln. Aber in der Nähe des Strafraums fehlte dem DSC die Präzision. Aue machte es besser und stürmte vor allem über die linke Seite auf das Tor der Ariminia zu. Kilian Jakob und der wieder genesene Marvin Stefaniak kombinierten sich sehenswert über den Flügel und in der 11. Minute hätte das verdiente Tor für die Veilchen fallen müssen. Wieder rannte Kilian Jakob bis zur Grundlinie und legte auf Stürmer Marcel Bär. Wieder war Kersken zur Stelle und sicherte auch die zwei Nachschüsse der Veilchen. Aue im Pech, aber die Lila-Weißen blieben unermüdlich und waren auf der linken Seite kaum aufzuhalten. Nach 20 Minuten schickte Stefaniak seinen Stürmer Bär mit einem schnellen und kraftvollen Einwurf auf die Reise. Der Stürmer ging in den Strafraum, schlug einen Haken und schlenzte den Ball auf das Tor. Nur Zentimeter fehlten und der Ball flog knapp am langen Pfosten vorbei.

Aue beging Chancenwucher und Bielefeld stach unerwartet zu. Nach einer Flanke köpfte Andre Becker ins lange Eck, Schiedsrichter Florian Heft entschied aber nicht auf Tor. Der Stürmer der Arminia hatte sich regelwidrig aufgestützt und entschied statt Tor auf Freistoß. Keine fünf Minuten später stand der Unparteiische wieder im Mittelpunkt, nur diesmal auf der anderen Seite. Nach einer weiten Flanke in den Strafraum streckte Bielefelds Großer Kilian Jakob am Rande des Sechzehners zu Boden. Ein unstrittiges Foul, nur fand der Schlag des Verteidigers außerhalb des Strafraumes statt. Schiedsrichter Heft zögerte kurz, entschied dann aber auf Elfmeter. Stefaniak trat an und schob eiskalt ins rechte Eck ein. 1:0 für Erzgebirge Aue.

Die verdiente Führung für die Veilchen, wenn auch durch glückliche Umstände und mit der Fortuna waren die Auer weiter im Bunde. Kurz nach dem Treffer schlug die Arminia zurück. Diesmal wurde Stürmer Andre Becker mit einem Steckpass bedient und traf wieder ins lange Eck und wieder verweigerte das Schiedsrichtergespann die Anerkennung. Eine knappe Abseitssituation hatte der Assistent gesehen und hob die Fahne. So blieb es zur Pause bei der glücklichen, aber verdienten Auer Führung.

Bielefeld dreht das Spiel

Nach dem Seitenwechsel schaltete die Arminia einen Gang nach oben und übernahm erstmals an diesem Nachmittag die Spielkontrolle. Torchancen erspielten sich die Gäste kaum, aber sie drückten Aue mächtig in die eigene Hälfte. In der 56. Minute stand dann wieder der Schiedsrichter Florian Heft im Mittelpunkt. Fälschlicherweise hatte der Unparteiische auf Freistoß vor dem Auer Strafraum entschieden und wie Marvin Stefaniak blieb auch Bielefelds Schütze Stefano Russo davon unbeeindruckt. Der Mittelfeldspieler zirkelte den Ball über die Mauer und ins Auer Tor. Die Arminia war durch deine Fehlentscheidung in Rückstand geraten und durch eine weitere wieder ins Spiel gekommen. 1:1 und Aue wachte endlich in der zweiten Hälfte auf. Nur zwei Minuten später raunte das Erzgebirgsstadion wieder auf. Nach einer Ecke rettete wieder Kersken seine Vorderleute und kratzte einen abgefälschten Auer Torabschluss aus dem Eck. Pech für die Veilchen, denn auf der Gegenseite schlug der Ball erneut ein. Diesmal brachte eine Ecke die Arminia in Führung. Nachdem Becker das Luftduell im Zentrum für sich entscheiden konnte, drückte Mael Corboz den Ball mit dem Kopf über die Linie. 1:2 - die Arminia hatte das Spiel gedreht.

Der Doppelpack der Bielefelder war ein Wirkungstreffer für die Veilchen. Aue lief wütend an und in einer hitzigen Partie verlor Schiedsrichter Florian Heft mehr und mehr seine Linie. In der 64. Minute foulte Maximilian Großer Marvin Stefaniak und diesmal eindeutig im Strafraum. Die Fans auf den Rängen schrien auf, aber die Pfeife von Heft blieb stumm. Und sie blieb es auch in den folgenden Minuten. Marcel Bär und Marvin Stefaniak wurden in den folgenden Minuten ebenfalls im Strafraum von den Beinen geholt. Die Auer reklamierten, aber Heft verweigerte einen Strafstoß. Das Glück hatte sich in der zweiten Hälfte gegen die Auer gestellt. Die Veilchen gaben sich nicht auf, aber so zielgerichtet und kontrolliert wie in den ersten 45 Minuten spielten die Lila-Weißen nicht mehr auf das Bielefelder Tor.

Stattdessen konterte die Arminia und in der 78. Minute machte Marius Wörl den Deckel drauf. Der eingewechselte Mittelfeldspieler legte sich den Ball nach einem Gegenstoß zurecht und schlenzte den Ball zum 1:3 aus Auer Sicht ins Tor. Der bittere Schlusspunkt und die erste Niederlage der Veilchen in der 3. Liga. Trotz einer engagierten Leistung und guten Torchancen im ersten Durchgang standen die Lila-Weißen am Ende mit leeren Händen im Erzgebirgsstadion.

"Die erste Hälfte war sehr gut und eine Top-Leistung. Als wir dann aus der Pause kamen, haben wir uns zu sehr hinten rein drängen lassen und das war entscheidend. Wir haben immer weiter gemacht, auch nach dem Rückstand. Wir wollten unbedingt den Sieg, aber es sollte heute einfach nicht sein. Gegen Unterhaching wollen wir das wieder gut machen und dort als Sieger vom Platz gehen."

Neuzugang und Startelfdebütant Ali Loune

Der Spielberichtsbogen

FC Erzgebirge Aue:

Männel - Burghardt (64. Fallmann), Barylla, Hoffmann, Jacob (51. Rosenlöcher) - Pepic, Loune - Clausen (64. Seitz), Tashchy (86. Sijaric), Stefaniak (86. Kallenbach) - Bär

 

Arminia Bielefeld:

Kerksen - Hagmann (90.+1 Schneider), Großer, Felix, Oppie - Russo, Corboz, Kunze (54. Wörl) - Mizuta (46. Young), Becker, Biankadi (46. Sarenren Bazee/54. Schroers)

 

Tore:

1:0 Stefaniak (27./FE)

1:1 Russo (56.)

1:2 Corboz (61.)

1:3 Wörl (78.)

 

Zuschauer:

10.111

 

Nach der langen Länderspielpause geht es für die Veilchen nun ohne große Verschnaufpause weiter in der Liga. Gleich am Freitag gastieren die Lila-Weißen im Münchner Süden bei der Spielvereinigung Unterhaching. Keine leichte Aufgabe für die Mannschaft von Pavel Dotchev, die Bayern konnten beide Heimspiele in der noch jungen Saison gewinnen und stehen trotz einiger namhafter Abgänge gesichert im Mittelfeld der 3. Liga. Anstoß im Uhlsport Park ist um 19:00 Uhr, Karten erhalten alle Fans der Veilchen im OnlineShop der Gäste.


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Glück Auf!

 

 

Bilder: Steffen Colditz, Alexander Gerber, Sven Sonntag - PicturePoint

Text: Max Richter