2:0 - Veilchen entführen drei Punkte aus Osnabrück
Duell in Lila-Weiß an der Bremer Brücke - die Veilchen gastierten beim ersten Auswärtsspiel der Saison beim VfL Osnabrück. Gegen die Lila-Weißen aus Niedersachsen zeigten die Erzgebirger ein starkes Spiel und konnten in einer engen Partie in der zweiten Hälfte die Entscheidung erzwingen. Unser Spielbericht.
Nur die Latte rettet Osnabrück
Nach dem Auftaktdreier über die Zweitvertretung von Hannover 96 vertraute Veilchen-Trainer Pavel Dotchev auf seine Siegerelf. Tim Hoffmann und Anthony Barylla bildeten das Duo in der Innenverteidigung, während in der Offensive Mika Clausen, Marcel Bär und Marvin Stefaniak für Gefahr sorgen sollten. Auf der Gegenseite setzte VfL-Trainer Uwe Koschinat auf seine Stoßstürmer Erik Engelhardt und Joel Zwarts. Bei bestem Fußballwetter und sommerlichen Temperaturen ging es für die Veilchen in Schwarz und Gold an der Bremer Brücke ins Spiel. Aue begann mutig und hatte nach einem Querschläger im Osnabrück die erste Abschlusschance durch Clausen. Der Neuzugang aus der Hansestadt schoss das runde Leder aber deutlich über den Kasten von VfL-Keeper David Richter. Aber der Kurs für die Anfangsphase war gesetzt. Die Veilchen drückten und schnürten den VfL ein. In nicht mal acht Minuten spielten sich die Männer von Pavel Dotchev drei Ecken heraus und im dritten Versuch gelang den Auern fast das Tor. Nach einer Hereingabe von rechts setzte Marcel Bär zum Volleyschuss im Strafraum an und das Leder touchierte die Querlatte.
Pech für die Veilchen, die in der Anfangsphase klar überlegen waren und die Hausherren kaum über die Mittellinie kommen ließen. Nur das verdiente wollte an der Bremer Brücke nicht fallen. Unter der Woche war der VfL noch im Landespokal in Meppen gefordert gewesen und die fehlende Frische sah man den Niedersachsen durchaus an. Erst in der 19. Minute kam Osnabrück zur ersten Torchance. Nach einem langen Einwurf konnte sich Zwarts im Strafraum behaupten und den ersten Ball auf den Kasten von Martin Männel bringen. Der Auer Schlussmann hatte keine Mühen, dennoch war der VfL mit diesem Abschluss im Spiel. Die Veilchen taten sich in der Folge schwerer gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen.
33 Minuten waren an der Bremer Brücke gespielt, da kamen die Hausherren zur ersten dicken Torgelegenheit. Nach einem Auer Angriff schalteten die Niedersachsen schnell um und verlagerten das Spiel auf die linke Seite. Liridon Mulaj konnte flanken und fand in der Mitte den Kopf von Engelhardt. Martin Männel war mit einer Glanzparade zur Stelle, streckte sich und kratze das Leder noch aus dem langen Eck. Auf der anderen Seite hatte Boris Tashchy die letzte Gelegenheit vor der Pause. Der Zehner der Veilchen behauptete den Ball vor dem Strafraum und zog ab. Richter musste sich ebenso lang machen, wie sein Torhüter-Kollege auf der anderen Seite und lenkte den Ball um den Pfosten.
Clausen trifft und Tashchy sorgt für die Entscheidung
Wie schon im ersten Durchgang kamen die Veilchen besser aus der Kabine Marvin Stefaniak gab nach dem Seitenwechsel den ersten Warnschuss ab und Aue übernahm erneut das Spiel. Der VfL stand weiterhin tief und ließ im eigenen Strafraum wenig zu. Immer wieder musste sich Marcel Bär weit ins Mittelfeld lassen, um die Bälle zu verteilen und seine Sturmpartner Mika Clausen und Boris Tashchy in Szene zu setzen. Bis zur 57. Minute hielt die Abwehr des VfL, dann belohnte sich die Veilchen für unermüdliche Offensivarbeit. Auf dem rechten Flügel bekam Mirnes Pepic zu viel Zeit und Raum flankte in den Strafraum. In leichter Rücklage kam Marcel Bär zum Kopf. Aber anstatt den Ball aus ungünstiger Position aussichtslos auf das Tor zu bringen, köpfte der Stürmer der Veilchen zu seinem Flügelstürmer. Goldrichtig stand Mika Clausen am langen Eck und köpfte den Ball im hohen Bogen in den Kasten. 1:0 für Erzgebirge Aue.
Der verdiente Führungstreffer für die Veilchen und der VfL wachte erst nach diesem Nackenschlag richtig auf. Uwe Koschinat reagierte und brachte mit Ba-Muaka Simakala einen neuen Stürmer. Direkt wurde es gefährlich für Aue und Simakala scheiterte mit seiner ersten Abschlussaktion nur noch an Innenverteidiger Tim Hoffmann. Die darauffolgende Ecke hatte es ebenfalls in sich, aber das kurze Feuer des VfL erlosch so schnell, wie es aufgelodert war. Stattdessen hätten die Auer mit dem nächsten Tor die Hausherren endgültig geschlagen. Mika Clausen behauptete nach einem langen Schlag den Ball und ging sofort in Richtung Strafraum. Der Torschütze zum 1:0 hatte Selbstvertrauen getankt und zog trocken aus 20 Metern ab. Wieder rettete nur noch das Aluminium für den VfL und vom Innenpfosten flog der Ball nicht ins Tor.
So ging es mit einem 1:0 in die Schlussphase, der VfL gab sich nicht geschlagen und lief weiter an. Aue konterte und suchte mit dem nächsten Treffer die Entscheidung. In der 87. Minute kombinierten sich die Veilchen wieder über rechts in den Osnabrücker Strafraum. Pascal Fallmann hatte die Übersicht und statt einer Flanke setzte er Boris Tashchy mit einem Querpass ein. Der Zehner der Veilchen behielt die Ruhe und versenkte den Ball in die rechte untere Ecke. Das 2:0 und die Entscheidung. Die Veilchen gewinnen das heiß umkämpfte Duell der Lila-Weißen und entführen drei Punkte aus Osnabrück.
"Ich finde wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt. Das, was uns da gefehlt hat, waren die zwingenden Torchancen für das wir in Führung gehen können. In der zweiten Hälfte haben wir daran angeknüpft und sind hochverdient in Führung gegangen. Nichtsdestotrotz mussten wir wach bleiben bei Osnabrücks Stürmern. In der 87. Minute haben wir dann das Zweite gemacht und gerade hier auf der Bremer Brücke brauchte man auf jeden Fall das zweite Tor."
Innenverteidiger Anthony Barylla
Der Spielberichtsbogen
VfL Osnabrück:
Richter - Ajdini (73. Semic), Beermann, Wiemann, Conus - Wulff (83. Badjie), Gnaase, Wiethaup (63. Tesche), Mulaj (63. Simakala) - Zwarts (73.- Beyer), Engelhardt
FC Erzgebirge Aue:
Männel - Burghardt (65. Fallmann), Barylla, Hoffmann, Jakob - Pepic, Majetschak - Clausen (75. Sijaric), Tashchy, Stefaniak (90.+3 Seitz) - Bär (75. Bornschein)
Tore:
0:1 Clausen (58.)
0:2 Tashchy (87.)
Zuschauer:
13.517
Nach dem erfolgreichen Ligaauftakt wartet der Pokal auf die Veilchen. Am kommenden Samstag empfängt der FC Erzgebirge Aue die Borussia aus Mönchengladbach. Gegen die Fohlen vom Niederrhein kämpfen die Lila-Weißen um den Einzug in die 2. Runde des DFB-Pokals. Bereits vor 14 Jahren gastierte die Borussia in der ersten Pokalrunde im Lößnitztal und setzte sich damals in einem engen Spiel gegen den erzgebirgischen Underdog durch. Mehr davon lest ihr in der kommenden Woche!
Glück Auf!
Bilder: Steffen Colditz, Alexander Gerber, Gabor Krieg - PicturePoint
Text: Max Richter