2:1 - Veilchen starten mit Sieg in die neue Spielzeit
Im Lößnitztal rollt wieder das runde Leder - die Veilchen starteten in die neue Saison und empfingen im Erzgebirgsstadion die 2. Mannschaft von Hannover 96. Nach einer stürmischen und wilden ersten Hälfte ging Aue in Führung und erkämpfte sich in der zweiten Hälfte den verdienten ersten Sieg. Unser Spielbericht.
Stürmische Anfangsphase
Neue Spielzeit und neue Spieler. Gleich drei Neuzugänge bot Veilchen-Trainer Pavel Dotchev gegen die jungen Hannoveraner auf. Mit Maxim Burghardt und Tim Hoffmann standen auch gleich zwei 19-jährige Rookies in der Abwehrkette und auf dem rechten Flügel startete Mika Clausen, der bereits in der letzten Saison auf die 2. Mannschaft von Hannover 96 in der Regionalliga traf. Bei traumhaftem Fußballwetter im malerischen Lößnitztal pfiff Schiedsrichter Leonidas Exuzidis die neue Spielzeit für die Veilchen an.
Endlich wieder Fußball im Erzgebirge und vor den Veilchenfans brauchten beide Mannschaften keine Anlaufphase. Zwei Minuten waren gespielt, da wurde es das erste Mal gefährlich für Hannover. Nach einer kurz ausgeführten Ecke schlenzte Mirnes Pepic den Ball in den Strafraum, wo Erik Majetschak am höchsten stieg, seinen Kopfball aber nicht platzieren konnte. Auch die Gäste versteckten sich nicht und spielten mutig und schnörkellos Richtung Auer Tor. In der 8. Minute bediente Hayate Matsuda seinen Stürmer Montell Ndikom perfekt mit einer Flanke. Der 96-Angreifer köpfte direkt in die Arme von Martin Männel. Im direkten Gegenzug ging Aue in Führung. Nach einem Flankenlauf von Maxim Burghardt konnte Hannover den Ball nicht aus der Gefahrenzone klären. Majetschak machte die Kugel wieder scharf und seine Flanke rutschte durch zu Marvin Stefaniak. Dieser blieb eiskalt vor dem Tor und markierte in seinem 69. Spiel für die Veilchen sein 15. Tor. 1:0 für Erzgebirge Aue.
Der Blitzstart für die Hausherren, aber die Gäste drängten umgehend auf die Antwort und keine zehn Minuten hielt die Auer Führung. In der 17. Minute kombinierte sich Hannover durch die Auer Hälfte, die Veilchen bekamen kein Bein mehr dazwischen und völlig frei konnte Tom Sanne den Ausgleich erzielen. Die kalte Dusche nach dem guten Start und Aue schaltete wieder hoch. Keine zwei Minuten nach dem Gegentreffer hatte Marcel Bär das nächste Tor auf dem Fuß. Nach einer Ecke von rechts kam der Top-Torjäger der Auer frei zum Abschluss und sein Vollspannschuss klatschte gegen den Pfosten. Pech für Marcel Bär, der fünf Minuten später trotzdem jubeln konnte. Mit einem herausragenden langen Ball hebelte Tim Hoffmann die ganze Abwehrkette der 96er aus. Kilian Jakob war frei durch und legte den Ball vorbei am heraus eilenden Keeper Toni Stahl. Bär musste nur noch locker abstauben und stellte die Auer Führung wieder her. 2:1 für Erzgebirge Aue.
Eine stürmische Anfangsphase im Lößnitztal und die Veilchen hätten ihre Führung im Verlauf des ersten Durchgangs weiter ausbauen können. Unmittelbar nach seinem Tor hatte Marcel Bär den nächsten Treffer auf dem Fuß und kurz vor dem Pausenpfiff konnte Keeper Stahl gegen Boris Tashchy im letzten Moment noch parieren. Die Lila-Weißen bestimmten das Spielgeschehen, wenngleich es den Gästen aus der niedersächsischen Landeshauptstadt immer wieder gelang Nadelstiche zu setzen. Einen starken Eindruck hinterließen die neuen Veilchen. Tim Hoffmann leitete den zweiten Führungstreffer ein, während Maxim Burghardt und Mika Clausen sich unermüdlich auf dem rechten Flügel ins Offensivspiel einschalteten. Dennoch verpassten es die Veilchen mit einem weiteren Treffer eine Vorentscheidung zu erzwingen und die Partie ging mit einem 2:1 in die Pause.
Bär und Stefaniak verpassen knapp
Nach dem stürmischen ersten Durchgang verlor die Partie nach dem Seitenwechsel deutlich an Tempo. Aue stand tiefer und kompakter, um Hannovers Angriffe schon in der Entstehung zu entschärfen. Dafür waren es jetzt die Veilchen, die auf Konter setzten und das Spiel mit einem Nadelstich entscheiden wollten. In der 57. Minute hatte wieder Marcel Bär die Entscheidung auf dem Fuß. Nach einem perfekten Diagonalball von Kilian Jakob versuchte es der Torjäger mit einem Schuss ins lange Eck. Zentimeter fehlten zum 3:1 und der Ball zog links am Kasten vorbei. Auch Marvin Stefaniak war kurz vor seinem zweiten Treffer. Mit seinem rechten Fuß zirkelte die Nummer 34 den Ball auf das Tor, verfehlte aber ebenso knapp wie Bär zuvor.
Hannover gab sich bis in die Schlussphase nicht auf, die jungen Wilden von Trainer Daniel Stendel zogen aus allen Lagen ab. Thaddäus Momuluh und Hayate Matsuda hatten die besten Chancen, aber wirklich brenzlig wurde es für die Veilchen nicht mehr. So kamen keine Treffer mehr auf die Anzeigentafel und die Lila-Weißen erarbeiteten sich die ersten drei Punkte in der neuen Saison.
"Es war ein schweres Spiel. Hannover II ist eine starke Mannschaft, die durften wir nicht unterschätzen. Wir haben es gut gemacht und bis zur letzten Minute gekämpft. Wir haben den Sieg verdient und ich bin stolz auf die Mannschaft."
Neuzugang und Debütant Maxim Burghardt
Der Spielberichtsbogen
FC Erzgebirge Aue:
Männel - Burghardt, Barylla, Hoffmann, Jakob - Pepic, Majetschak (72. Fabisch) - Clausen (65. Seitz), Tashchy, Stefaniak - Bär (73. Bornschein)
Hannover 96 II:
Stahl - Arkenberg, Göttlicher, Walbrecht, Matsuda - Oudenne (83. Winter), Besuschkow (83. Busch), Dammeier (59. Abdullatif), Momuluh - Ndikom (70. Brandt), Sanne (83. Kalem)
Tore:
1:0 Stefaniak (8.)
1:1 Sanne (17.)
2:1 Bär (22.)
Zuschauer:
6.867
Mit dem ersten Heimsieg springen die Veilchen sofort in die obere Tabellenhälfte und fahren am kommenden Wochenende mit viel Rückenwind an die Bremer Brücke. Dort empfängt der VfL Osnabrück den FC Erzgebirge zum lila-weißen Spitzenspiel. Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.
Glück Auf!
Bilder: Sven Sonntag - PicturePoint
Text: Max Richter