2:2 - Veilchen erleben wilde Schlussphase beim BVB
Die blühenden Veilchen auf der Roten Erde - der FC Erzgebirge Aue gastierte zum 35. Spieltag bei der Zweitvertretung des BVB im historischen Oval vor dem Westfalenstadion. In einer ereignisreichen Partie kamen die Veilchen zweimal zurück, für einen Sieg reichte es am Ende aber nicht. Unser Spielbericht.
Ex-Auer Besong bestraft Auer Nachlässigkeit
Zwei Änderungen nahm Veilchen-Trainer Pavel Dotchev im Vergleich zum vergangenen Wochenende vor. Beim Sieg über die SpVgg Unterhaching musste Torjäger Marcel Bär verletzt vom Feld, für ihm rückte Steffen Meuer in die Spitze. Während Erik Majetschak ins Mittelfeld rückte, starteten Steffen Nkansah und Niko Vukancic in der Innenverteidigung. Bei frühlingshaften Temperaturen ging es auf der Roten Erde ins Spiel. Nach einer Formkrise hatte der BVB zuletzt in Lübeck wieder in die Spur gefunden und den VfB mit 5:0 deutlich geschlagen. Mit diesem Selbstvertrauen spielten die jungen Borussen auf und hatten in der Anfangsphase die ersten Torchancen. Schnell und direkt versuchte es Schwarz-Gelb über die Flügel und suchte das Sturm-Duo Paul-Philipp Besong und Paris Brunner.
Gut eine Viertelstunde hielten die Veilchen dagegen, dann bestrafte der BVB einen Auer Ballverlust im Mittelfeld. Die jungen Borussen schalteten schnell um und suchten Julian Hettwer auf der rechten Außenbahn. Dieser hatte zu viel Zeit und Raum und brachte den Ball in die Mitte, wo Besong einlief und aus kurzer Distanz seinen alten Teamkollegen Martin Männel überwinden konnten. Aue war noch nicht im Spiel und der BVB schon mit 1:0 in Führung.
Erst mit dem Gegentreffer wachten die Veilchen auf und kamen in die Gänge. Kilian Jakob prüfte BVB-Keeper Marcel Lotka zuerst, in der 21. Minute zirkelte der Linksverteidiger eine Flanke auf das Tor, die aber zum Torschuss wurde. Lotka parierte und war auch gut zehn Minuten später zur Stelle. Boris Tashchy schirmte den Ball im gegnerischen Strafraum ab und legte auf den heranstürmenden Tim Danhof. Aus spitzem Winkel zog der Auer Rechtsverteidiger ab, scheiterte aber an Dortmunder Schlussmann.
Aue arbeitete sich in die Partie und während der BVB mit schnellem Umschaltspiel den Weg in der Offensive suchte, setzten die Veilchen auf ein kontrolliertes Aufbauspiel. Bis zur 37. Minute liefen die Lila-Weißen an, dann stach die Mannschaft von Pavel Dotchev endlich zu. Mit viel Übersicht legte Marvin Stefaniak den Ball auf den rechten Flügel, wo Tim Danhof völlig frei auf den Ball wartete. Der Rechtsfuß zielte genau und flankte an den Fünfmeterraum. Mirnes Pepic stand goldrichtig, stieg in die Luft und köpfte den Ball auf das Tor. Lotka streckte sich, kam noch an den Ball, aber konnte den Einschlag nicht mehr verhindern. 1:1 - alles war wieder offen für die Veilchen.
Heiße Schlussphase und kein Sieger
Mit dem Unentschieden ging es in die Pause und auch mit Beginn des zweiten Durchgangs kamen die Auer gefährlich vor das gegnerische Tor. Erst probierte es Steffen Meuer und im Anschluss Mirnes Pepic, beide blieben hängen. Die zweite des BVB stand tief und lauerte weiterhin auf Fehler. 62 Minuten waren gespielt, da verloren die Veilchen den Ball in der Vorwärtsbewegung, wieder schaltete Dortmund schnell um und spielte auf Hettwer. Dieser ging mit vollem Tempo auf das Tor und wurde im Strafraum von Niko Vukancic von den Beinen geholt. Schiedsrichter Jürgensen zögerte nicht und zeigte sofort auf den Punkt. Elfmeter für den BVB und Franz Roggow gegen Martin Männel. Der Kapitän der Veilchen ahnte die Ecke, doch der Schuss des Mittelfeldspielers zog ohnehin rechts am Kasten vorbei. Glück für Aue.
Der verschossene Elfer weckte beim BVB aber den Ehrgeiz und der BVB drehte in der Folge ordentlich auf. Erst prüfte Rodney Elongo-Yombo Martin Männel mit einem Schuss aus spitzem Winkel, dann versuchte es Ayman Azhil aus der Distanz. Zweimal parierte der Kapitän sehenswert und hielt seine Mannschaft im Spiel. So ging es mit dem engen Unentschieden in die Nachspielzeit und die hatte es noch einmal in sich. Die jungen Borussen ließen nicht locker und belohnten sich in der 90. Minute für ihre Mühen. Einen scharf geschlagenen Freistoß von der linken Seite köpfte Abwehrchef Antonios Papadopoulos aus Nahdistanz ein und stellte kurz vor dem Ende auf 2:1 für die Borussia.
Das war aber noch nicht der Schlusspunkt der Partie. Aue setzte zur Schlussoffensive an und die Veilchen kamen zum späten Ausgleich. In der 94. Minute gab es noch einmal Ecke für Aue und Mirnes Pepic trat an. Martin Männel eilte nach vorne, doch der Schlussmann der Veilchen erreichte den Flankenball nicht und flog vorbei. Besser machte es Erik Majetschak, der goldrichtig stand und zum 2:2 einköpfte. Der Schlusspunkt in einer ereignisreichen Partie, die keinen Sieger fand.
"Das Gute ist, dass wir heute zweimal zurückgekommen sind - das Schlechte ist, dass wir viel zu viele Fehler gemacht haben. Wir haben im Spielaufbau immer wieder in die Räume gespielt, in denen sie gelauert haben. So ist auch das erste Gegentor entstanden. Trotzdem sind wir zweimal zurückgekommen. Aber ich muss sagen, es fühlt sich an wie eine Niederlage. Wir haben uns mehr erhofft und es war auch mehr drin."
Torschütze und Vorlagengeber Mirnes Pepic
Die Aufstellung unserer Veilchen
Männel - Danhof, Vukancic (66. Seitz), Nkansah, Jakob - Majetschak, Schikora - Tashchy, Pepic, Stefaniak (89. Burger) - Meuer (80. Schwirten)
Tore:
1:0 Besong (13.)
1:1 Pepic (37.)
2:1 Papadopoulos (90.)
2:2 Majetschak (90.+4)
Zuschauer:
2.064
Für die Veilchen geht es in der kommenden Woche weiter in der 3. Liga. Dann gastiert der Traditionsverein aus Ostwestfalen Arminia Bielefeld im Erzgebirgsstadion. Karten hierfür sind wie gewohnt im OnlineShop und im FanShop des FC Erzgebirge Aue erhältlich.
Glück Auf!
Text: Max Richter
Bilder: Sven Sonntag - PicturePoint