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2:2 - Veilchen gehen in Führung und kommen spät zurück

Spielauftakt im Münchner Süden - zum Start der Englischen Woche gastierten die Veilchen bei der Spielvereinigung Unterhaching. In einer Partie der zwei Gesichter gehen die Auer erst in Führung und dann in Rückstand, ehe der Ausgleich in der Nachspielzeit fällt. Unser Spielbericht.

Aue kontert und Marcel Bär trifft

"Ohne Fünf" reisten die Veilchen nach Bayern. Kilian Jakob, Erik Majetschak, Ricky Bornschein, Niko Vukancic und Can Özkan fehlten Veilchen-Trainer Pavel Dotchev am 6. Spieltag der 3. Liga. Ersatzgeschwächt, aber ambitioniert, gingen die Lila-Weißen im Uhlsport Park in die Partie. Nach der ersten Saisonniederlage im letzten Heimspiel gegen Bielefeld wollte der FCE sofort wieder in die Erfolgsspur finden. Von Beginn an übernahmen die Erzgebirger die Spielkontrolle und ließen den Ball durch die eigenen Reihen laufen. Die Gastgeber aus Unterhaching standen in der Anfangsphase gut sortiert und durch die beiden Viererketten fanden die Veilchen keinen Weg zum Tor. Es dauert bis zur 20. Minute, ehe Linus Rosenlöcher sich auf links durchsetzen konnte und Maxim Burghardt im Zentrum fand. Im letzten Moment wurde der Rechtsverteidiger beim Torabschluss geblockt und Unterhaching klärte zur Ecke.  

Die Veilchen kontrollierten das Spiel, hatten deutlich mehr Ballbesitz und verteidigten die vereinzelten Nadelstiche der Hachinger mühelos, nur in den Strafraum kamen die Lila-Weißen nicht. Linus Rosenlöcher und Maxim Burghardt liefen unermüdlich über die Außen an und schlugen Flanken in die Mitte. Marvin Stefaniak, Mika Clausen und Boris Tashchy suchten einen Weg durch die Mitte. Aber die Hausherren boten keine Lücken an und verteidigten fehlerfrei und Aue fand keinen Hebel, um die Hintermannschaft der Roten zu knacken. So plätscherte die Partie ohne Torraum-Szenen in Richtung Pause und gegen Ende der ersten Hälfte wurden die spielbestimmenden Auer fahrlässig. Einen schnellen Konter der Hachinger konnte Innenverteidiger Tim Hoffmann im letzten Moment noch entschärfen. Nur zwei Minuten später wurde es noch enger. Diesmal verlor Aue den Ball im Spielaufbau und Simon Skarlatidis kam an den Ball. Der Ex-Auer ging auf das Tor und schlug einen scharfen Pass an den langen Pfosten. Luc Ihorst verpasste knapp und Aue hatte Glück, dass die Null weiter stand.

Haching drehte auf und Aue machte das Tor. In der 42. Minute versuchten die Gastgeber die Auer Hintermannschaft mit einem schnell ausgeführten Freistoß zu überspielen. Maxim Burghardt verteidigte wachsam und hielt den Ball im Spiel, während Marvin Stefaniak einen Gegenspieler verlud und den Konter einleitete. Fast eine ganze Halbzeit war den Veilchen kein Mittel gegen die tief stehende Abwehr eingefallen; jetzt war die Bahn frei. Mirnes Pepic schickte Flügelspieler Mika Clausen auf die Reise und der Neuzugang legte den Ball selbstlos vor dem Tor quer. Humorlos und präzise jagte Marcel Bär den Ball ins lange Eck und brachte die Veilchen in Führung. 1:0 für Erzgebirge Aue und nachdem Männel stark den letzten Torschuss gegen Jastremski pariert hatte, ging es damit in die Pause.

Haching dreht das Spiel und Aue jubelt am Ende

Nach dem Seitenwechsel drehte die Spielvereinigung auf, der Rückstand setzte bei den Bayern neue Kräfte frei und Aue war deutlich mehr gefordert. Aber wieder hätte die Dotchev-Elf eiskalt zuschlagen können. Über die rechte Seite kombinierte sich Aue in den Strafraum, Marvin Stefaniak legte auf Maxim Burghardt und der Youngster versuchte es mit seinem schwächeren linken Fuß. Der Abschluss war nicht scharf und präzise genug und Konstantin Heide packte zu. Auf der Gegenseite hatte es sein Torwart-Kollege deutlich schwerer. Zwei Ex-Auer hatten die gefährlichste Torchance der Hachinger. Skarlatidis brachte einen Freistoß in den Strafraum und Lenn Jastremski stieg hoch. Martin Männel streckte sich und kratzte den Ball von der Linie. Die Veilchen hätten gewarnt sein müssen, aber mit dem darauffolgenden Sturmlauf drehte die Spielvereinigung das Spiel.

Nur zwei Minuten später hatte Männel keine Chance. Wieder flankte Skarlatidis, wieder köpfte Jastremski. Aber diesmal legte der Stürmer quer und in der Mitte brauchte Sebastian Meier nur ins freie Eck einzunicken. 1:1 und wie schon gegen Bielefeld verloren die Auer in der zweiten Hälfte den Faden. Die Spielkontrolle und der Ballbesitz aus dem ersten Durchgang waren den Veilchen abhandengekommen. Haching spielte mutig und aggressiv und legte sofort nach. Wieder leitete Skarlatidis ein, der Markus Schwabl auf dem Flügel bediente und die Flanke ins Zentrum setzte Jastremski mit einem Flugkopfball ins untere linke Toreck. 2:1 für die Hausherren - in nur drei Minuten hatte Aue das Spiel komplett aus der Hand gegeben und aus der Führung war ein Rückstand geworden. Déjà-vu in lila-weiß, nach der Niederlage im Heimspiel gegen Bielefeld drohte die zweite Saisonniederlage im Süden Münchens.

Mit viel Mühe konnten die Veilchen den Sturmlauf der Bayern stoppen, aber das eigene Offensivspiel konnten die Erzgebirger nicht beleben. Während im ersten Spielabschnitt die Kugel problemlos durch die eigenen Reihen lief, konnte keine der beiden Mannschaften den Ball nach der Pause lange halten. Aue vertändelte viele Angriffe schon vor dem Hachinger Strafraum und kam nicht zu gefährlichen Torchancen. Auch bei den Standards fehlte die notwendige Durchschlagskraft. Aus insgesamt zehn Ecken schlugen die Erzgebirger kein Kapital. Die Zeit lief davon, aber als die Uhr zu ticken begann und die Schlussphase eingeläutet war, bäumten sich die Auer ein letztes Mal auf.

In der 81. Minute bediente Pepic mit einem klugen Pass Stefaniak und der Kreativspieler ging in den Strafraum und legte quer. Am anderen Ende des Strafraums lauerte der eingewechselte Pascal Fallmann und schlenzte den Ball auf das Tor. Zentimeter fehlten zum Tor und in den Schlussminuten wurde es noch knapper. Die reguläre Spielzeit war schon fast vorbei, als Unterhaching einen weiteren Auer Angriff nicht abwehren konnte. Der Ball kam zu Mirnes Pepic, der von der Strafraumkante abzog und die Querlatte erzittern ließ. Die Gästekurve hatte den Torschrei schon auf den Lippen und selbst nach dem Aluminiumtreffer hätte Marcel Bär den Ball nur noch ins leere Tor köpfen müssen. Zu genau versuchte es der Stürmer und der Ball ging zur großen Enttäuschung aller am linken Pfosten vorbei. Aue im Pech, aber die Veilchen steckten nicht auf und versuchten es weiter. Die Nachspielzeit war beinahe um, da kam Bär erneut im Strafraum an den Ball. Der Stürmer drehte sich und schoss, Heide wehrte ab, aber diesmal konnte die Gästekurve jubeln. Der eingewechselte Steffen Nkansah stand goldrichtig und köpfte den Abpraller aus fünf Metern über die Linie. 2:2 - der Schlusspunkt in einem Spiel, das ruhig begann und mit einer wilden Schlussphase endete.

Der Spielberichtsbogen

SpVgg Unterhaching:

Heide - Schwabl (70. Zentrich), Stiefler, Knipping, Lamby - Skarlatidis, Waidner, S. Maier, Jastremski (84. Mashigo), - Ihorst, Kügel

 

FC Erzgebirge Aue:

Männel - Burghardt (83. Fallmann), Barylla, Hoffmann (86. Nkansah), Rosenlöcher - Pepic, Loune - Clausen (81. Sijaric), Tashchy (86. Seitz), Stefaniak - Bär

 

Tore:

0:1 Bär (42.)

1:1 Maier (62.)

2:1 Jastremski (64.)

2:2 Nkansah (90+4)

 

Wieder ein Spiel, in dem die Veilchen zwei Gesichter zeigen, aber diesmal kamen die Auer spät zurück und holten einen Punkt. Bereits am Dienstag geht es für die Lila-Weißen im Lößnitztal weiter. Dann empfängt die Dotchev-Elf den SV Wehen Wiesbaden. Tickets sind weiterhim im FanShop und OnlineShop erhältlich.

 

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Glück Auf!

 

Bilder: Steffen Colditz, Alexander Gerber, Sven Sonntag - PicturePoint

Text: Max Richter