2:3 - Veilchen unterliegen Preußen Münster
Die Veilchen gegen die Adler aus dem Münsterland - zum 28. Spieltag empfingen die Lila-Weißen die Mannschaft der Stunde im Lößnitztal. Der SCP kam nach drei Siegen in Serie mit einer breiten Brust ins Lößnitztal und vor über 8.000 Zuschauern lieferten sich beide Teams einen regelrechten Schlagabtausch. In einer ereignisreichen und schnellen Partie holten die Veilchen zwei Rückstände wieder auf, standen am Ende aber mit leeren Händen da. Unser Spielbericht.
Münster bestraft Auer Abwehrfehler
Zwei Änderungen nahm Veilchen-Trainer Pavel Dotchev in der Startelf vor und die in Regensburg gesperrten Tim Danhof und Omar Sijaric rückten zurück ins Team. Die Veilchen begannen direkt druckvoll und schnürten die formstärkste Mannschaft der 3. Liga in der Anfangsphase ein. Keine drei Minuten waren gespielt und die Lila-Weißen erkämpften sich die erste Ecke. Diese flog hoch und weit in den Strafraum, fand in der Mitte aber keinen Abnehmer. Aber die Veilchen blieben im Ballbesitz und versuchten es über die rechte Seite. Die Flanke von Tim Danhof konnte Marvin Stefaniak im Zentrum aber nicht mehr gefährlich auf das Münsteraner Tor bringen. Der SCP war danach aber geweckt und ergriff die Initiative. Mit hohem und aggressivem Pressing stürmte die Offensivabteilung auf die Auer und hatten damit sofort Erfolg. In der 5. Minute legte Marc Lorenz zuerst stark auf Joel Grodowski ab, der noch knapp am Tor vorbeischoss, aber nur Augenblicke später ging Münster in Führung. Anthony Barylla patzte und verlor nach einem schwachen Anspiel direkt vor dem Strafraum den Ball, Lorenz legte sofort quer auf Malik Batmaz, der nur noch einschieben brauchte - 0:1.
Für die Veilchen kam es gleich doppelt bitter, nur wenige Minuten nach der Führung der Gäste verletzte sich Omar Sijaric bei einem Zusammenprall auf dem Weg zum Tor. Der Flügelstürmer, der gerade aus seiner Sperre zurück auf den Platz kam, zeigte sofort an, dass es für ihn nicht mehr weiterging. Steffen Meuer machte sich bereit und rückte für Sijaric auf die rechte Seite. Der doppelte Wirkungstreffer zwang Aue aber noch nicht in die Knie. Insbesondere über die rechte Seite und Tim Danhof probierten es die Veilchen und suchten im Strafraum Top-Torjäger Marcel Bär. Den Ausgleich brachte aber ein Standard. In der 27. Minute versuchte es Marvin Stefaniak erneut von links. Diesmal fand er einen Abnehmer im Zentrum, Boris Tashchy stieg ab höchsten und legte die Kugel direkt vor die Füße von Erik Majetschak. Der Innenverteidiger der Veilchen, der in der Woche noch seinen 24. Geburtstag gefeiert hatte, beschenkte sich selbst und drückte die Kugel aus fünf Metern in die Maschen des Münsteraner Tors - 1:1.
Münster reagierte keineswegs geschockt. Die Adler hatten seit dem Jahreswechsel noch kein Pflichtspiel verloren und traten in der Offensive sofort wieder auf das Gaspedal. Nach einem langen Abschlag verschätzte sich Kilian Jakob, Thorben Deters ging dazwischen und legte im vollen Tempo auf Joel Grodowski. Der Stürmer des SCP fackelte nicht lange und setzte den Ball perfekt platziert an Martin Männel vorbei ins kurze Eck und brachte Münster wieder in Führung - 1:2. Aggressiv, schnell und mutig - der SCP trat im Erzgebirge mit jeder Menge Selbstbewusstsein auf und sicherte sich die verdiente Pausenführung, während die Veilchen es nicht schafften, die frei werdenden Räume bei den Gästen zu nutzen.
Aue bringt Remis nicht über die Zeit
Vom Gas gingen beide Mannschaften auch nach dem zweiten Durchgang nicht. Preußen Münster eröffnete mit Malik Batmaz, der sich von links durchsetzte und abzog, das Tor aber deutlich verfehlte. Aue hielt dagegen und kam gut fünf Minuten nach dem Seitenwechsel zu den ersten Torchancen. Stefaniak legte stark vor dem Sechzehner auf Bär, der mit einem abgefälschten Drehschuss das Tor nur knapp verfehlte. Die anschließende Ecke war wieder brandgefährlich, Münster bekam die Situation nicht geklärt und über Stefaniak und Pepic kam der Ball zu Majetschak. Der Defensivmann hatte seinen Doppelpack auf dem Fuß, verfehlte das Tor aber nur knapp. Aue drängte auf den Ausgleich und belohnte sich erneut nach einem Standard. Stefaniak schlug einen Freistoß in den Strafraum der Preußen, über Umwege kam der Ball zu Boris Tashchy, der sofort artistisch abzog. Torhüter Schulze Niehues packte zu, konnte das runde Leder aber nicht sichern. Marco Schikora stand bereit und staubte zum 2:2 ab.
Die Veilchen wieder im Spiel und wieder drängten die Gäste aus dem Münsterland auf eine schnelle Antwort. In der 61. Minute zog der eingewechselte Yassine Bouchama an der Strafraumkante nach einer guten Vorarbeit ab und zwang Martin Männel im Kasten der Veilchen zu einer Glanzparade. Beide Mannschaften ließen ihre Deckung fallen und versuchten so schnell wie möglich den nächsten Treffer zu landen und die Veilchen hatten die Chance auf ihre Führung. In der 69. Minute verschätzte sich SCP-Keeper Schulze Niehues bei einem Abschlag und der starke Mirnes Pepic kam an den Ball. Der Mittelfeldmann bediente Boris Tashchy, der aus halblinker Position zum Torabschluss kam, aber Schulze Niehues nicht überwinden konnte.
Beide Mannschaften liefen an, doch den längeren Atem sollten die Münsteraner haben. Die Gäste drehten in der Schlussphase ein weiteres Mal auf und diesmal konnten die Veilchen nicht dagegenhalten. In der 81. Minute kombinierten sich die Adler an den Auer Strafraum. Luca Bazzioli legte auf den rechten Flügel zu Bouchama, der wiederum mit einer scharfen Hereingabe den eingewechselten Dominik Steczyk fand. Aus nächster Nähe konnte der Stürmer des SCP einschieben und traf zur erneuten Führung für die Gäste. Von diesem Nackenschlag erholten sich die Veilchen nicht mehr, zwar versuchten es die Lila-Weißen bis in die Schlussphase, aber der dritte Ausgleichstreffer sollte an diesem Nachmittag nicht mehr fallen. Die letzte Chance hatte Steffen Meuer für die Veilchen, der nach einer Flanke von Anthony Barylla volley abzog, aber Schulze Niehues nicht überwinden konnte. So blieb es beim bitteren 2:3 für Aue, die damit in der Tabelle den Anschluss an die oberen Plätze verpassen.
Die Aufstellung unserer Veilchen
Männel - Danhof, Barylla, Majetschak, Jakob - Schikora (79. Schwirten), Pepic - Sijaric (14. Meuer), Tashchy (90.+3 Elösner), Stefaniak - Bär
Tore:
0:1 Batmaz (9.)
1:1 Majetschak (28.)
1:2 Grodowski (31.)
2:2 Schikora (54.)
2:3 Steczyk (81.)
Zuschauer:
8.167
Text: Max Richter
Bilder: Alexander Gerber, Sven Sonntag und Roger Petzsche - PicturePoint