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2:5 - Veilchen kassieren bittere Heimpleite gegen Verl

Frostiger Start in die Weihnachtszeit - gegen den Angstgegner aus Verl kassieren die Veilchen eine bittere Pleite am 16. Spieltag der 3. Liga. In einer ereignisreichen und spektakulären ersten Hälfte konnten die Auer zwei Rückstände aufholen, ehe der SC Verl mit einem späten Doppelpack Aue auf die Bretter schickte. Unser Spielbericht.

Eiskalte Verler stechen viermal zu

Mit strahlendem Sonnenschein und wolkenfreiem Himmel verabschiedete sich der November im Erzgebirge zum Spiel der Veilchen gegen den SC Verl. Kurz vor dem ersten Advent stieg das vorletzte Heimspiel in diesem Kalenderjahr. Gegen die Ostwestfalen aus Verl starteten mit Tim Hoffmann, Pascal Fallmann und Omar Sijaric gleich drei neue Spieler in der Startelf und Erik Majetschak rückte aus der Innenverteidigung ins defensive Mittelfeld. Das schöne Wetter im Lößnitztal hatte auch seine Tücken, in der ersten Hälfte spielten die Lila-Weißen gegen die tief stehende Sonne. Gerade die Abwehrspieler und Martin Männel hatten ihre Probleme mit der Sicht in der Anfangsphase. Verl wusste das zu nutzen und ging mit dem ersten Angriff direkt in Führung. Über Timur Gayret und Niko Kijewski kombinierten sich die Gäste in den Auer Strafraum und der Linksverteidiger der Verler legte den Ball in den Rückraum. Frei stehend kam Yari Otto zum Abschluss und traf ins linke untere Eck. 0:1 - der Fehlstart für die Veilchen.

Erst nach dem Gegentreffer tauten die Erzgebirger auf und wurden selbst gefährlich. Den ersten Fehler der Verler konnte man aber nicht bestrafen. Nach einer verunglückten Ballrückgabe von Abwehrspieler Fabio Gruber war Marvin Stefaniak hellwach und schnappte sich vor dem Strafraum den Ball. Der Offensivspieler der Veilchen hatte nur Keeper Philipp Schulze vor sich, der Schlussmann blieb aber im direkten Duell der Sieger und verteilte das Tor. Wenige Augenblicke später musste Schulze dennoch hinter sich greifen. In der 16. Minute spielte Mirnes Pepic auf Marvin Stefaniak und dessen Querpass im Strafraum landete auf den Füßen von Boris Tashchy. Der Zehner der Veilchen behielt auf Höhe des Elfmeterpunktes die Übersicht und legte den Ball auf den einlaufenden Omar Sijaric. Humorlos knallte der Flügelspieler den Ball unter die Latte. 1:1 - der Ausgleich für die Veilchen.

Der SCV schüttelte den Gegentreffer aber ebenso locker ab und die Mannschaft von Alexander Ende antwortete umgehend. Mit einer schnellen Seitenverlagerung auf die rechte Seite zogen die Gäste die Auer Deckung auf und die Hereingabe von Kammerbauer landete bei Dominik Steczyk. Der Stürmer konnte im Strafraum ungestört zum Abschluss kommen und versenkte den Ball ebenso eiskalt wie Otto im linken unteren Eck. 1:2 - Aue wieder im Rückstand und diesmal konnte Verl die Führung länger halten. Die Lila-Weißen taten sich schwer gegen die spielstarken Gäste und fanden selten den Weg zum Tor. Die einzige gefährliche Torchance für die Hausherren hatte Omar Sijaric, der zwei Gegenspieler aussteigen ließ, aber aus spitzem Winkel an Keeper Schulze scheiterte. Deutlich besser machte es der SCV, die Gäste tauchten immer wieder vor dem Tor von Martin Männel auf und zweimal parierte der Kapitän stark und verhinderte das dritte Tor.

Kurz vor dem Ende der Halbzeit waren drei Tore gefallen, drei weitere sollten noch vor dem Pausenpfiff folgen. Verl stand hoch und mit einem langen Ball und einem Heber konnte Aue die Absicherung der Gäste überspielen. Wieder bewies Boris Tashchy eine gute Übersicht und setzte Marcel Bär in Szene. Wieder eilte Keeper Schulze aus seinem Tor, diesmal hatte der Verler das Nachsehen. Bär umkurvte den Schlussmann und traf aus über zwanzig Metern ins freie Tor. 2:2 - aber mit einem Unentschieden ging es nicht in die Pause. Verl antwortete umgehend und das gleich doppelt. Die Abwehr der Lila-Weißen bot den Gästen zu große Räume und zu viel Zeit, diese zu nutzen. Unbedrängt konnte Timur Gayret den Ball vor dem Auer Strafraum annehmen und äußerst sehenswert ins Dreiangel hämmern. 2:3 und während sich die Veilchen noch schüttelten, legte der SC Verl nach. Diesmal patzte ausgerechnet Martin Männel, der mit seinen Paraden Aue im Spiel gehalten hatte. Nach einem Flankenball versuchte der Kapitän der Auer den Ball aus dem Strafraum zu fausten und langte daneben. Den Abpraller drückte Fabio Gruber über die Linie und erzielte mit dem Pausenpfiff das 2:4.

Keine Aufholjagd nach dem Seitenwechsel

Der SC Verl unterstrich seinen Titel als Angstgegner der Veilchen. Bereits die letzten vier Spiele hatten die Erzgebirger gegen die Ostwestfalen verloren und auch diesem kalten Novembertag waren die Gäste besser. Aue bot den Gästen zu viele Chancen und trotz zwei eigener Tore verspielten sich die Lila-Weißen einen Heimsieg. Nach der ereignisreichen ersten Hälfte kühlte die Partie nach dem Seitenwechsel deutlich ab. Eine Aufholjagd starteten die Lila-Weißen aber nicht. Verl verwaltete die eigene komfortable Führung und schloss die eigenen Reihen gegen die Angriffe der Auer.

Nur dem Chancenwucher der Gäste war es zu verdanken, dass die Niederlage der Erzgebirger nicht höher ausfiel. Timur Gayret und Lars Lokotsch vergaben zwei Großchancen für die Ostwestfalen. In der 74. Minute wurde es noch schwerer für den FCE. Nach einem groben Foulspiel an der eigenen Eckfahne schickte Schiedsrichter Felix Wagner Marvin Stefaniak vom Platz. Danach taumelte das Spiel dem Ende entgegen, Aue kam nicht mehr vor das gegnerische Tor und Verl setzte in der Nachspielzeit den bitteren Schlusspunkt. Die Gäste kombinierten sich über die rechte Seite. Wieder bereitete Kammerbauer einen Treffer vor und diesmal war es Chilohem Onuoha, der aus kurzer Distanz zum Abschluss kam und den Ball flach und unhaltbar in die Maschen schoss. 2:5 - die Veilchen kassieren eine auch in der Höhe mehr als verdiente Heimniederlage.

Der Spielberichtsbogen

FC Erzgebirge Aue:

Männel - Fallmann (46. Burghardt), Barylla, Hoffmann, Jakob (46. Vukancic) - Majetschak (63. Fabisch), Pepic - Sijaric (63. Seitz), Tashchy (79. Nkansah), Stefaniak - Bär

 

SC Verl:

Schulze - Kammerbauer, Gruber, F. Otto (86. Köhler), Kijewski - Y. Otto (77. Gerhardt), Baack, Gayret - Taz (86. Onuoha) - Lokotsch, Steczyk (59. Stark)

 

Tore:

0:1 Y. Otto (7.)

1:1 Sijaric (16.)

1:2 Steczyk (24.)

2:2 Bär (42.)

2:3 Gayret (44.)

2:4 Gruber (45.+3)

2:5 Onuoha (90.+3)

 

Zuschauer:

5.713

 

Glück Auf!

 

 

Bilder: Steffen Colditz, Alexander Gerber, Gabor Krieg - PicturePoint

Text: Max Richter