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3:1 - Veilchen feiern Dreier zur Mettenschicht

Der letzte Tanz in 2024 - zum Abschluss des Kalenderjahres empfingen die Veilchen den TSV 1860 München. Im Traditionsduell gegen die Löwen ging Aue früh in Führung, aber den Sieg machten die Lila-Weißen erst in einer ereignisreichen Schlussphase fest. Unser Spielbericht.

Jakob eröffnet - Wolfram gleicht aus

Mettenschicht im Lößnitztal - zur letzten Schicht vor Weihnachten ging es für die Veilchen gegen die Münchner Löwen. Für die Veilchen endete eine wechselhafte Hinserie mit Höhen und Tiefen. Nach dem furiosen 6:4 am Sandhäuser Hardtwald vertraute Interimstrainer Jörg Emmerich auf seine Siegerelf und schickte das Team ohne personelle Wechsel auf den Platz. Begleitet von den Choreografien beider Fanlager ging es in die Partie und die Veilchen wurden ihrem Namen als Frühstarter der Liga wieder gerecht. Keine sieben Minuten waren im Kühlschrank Erzgebirgsstadion gespielt, da ging Aue schon in Führung. Ein langer Ball hinter die Abwehrkette der Münchner reichte den Hausherren, um die Löwen auszuhebeln und aus halbrechter Position konnte Omar Sijaric auf das Tor zugehen. Der Flügelspieler behielt die Übersicht, legte den Ball vor dem Strafraum quer und Kilian Jakob netzte mühelos zum 1:0 ein. 

Die frühe Führung für die Lila-Weißen und das ausgerechnet durch den Ex-Löwen Kilian Jakob. Keine Minute nach dem Treffer hatte der Flügelspieler sogar den zweiten Treffer auf dem Fuß. Wieder konnte Sijaric den Ball im Strafraum querlegen, aber diesmal verpasste Jakob am langen Pfosten. Glück für Sechzig und die Gäste aus Giesing kamen mit nur einem Gegentor aus der Anfangsphase. Nach dem stürmischen Beginn flachte die Partie im Lößnitztal deutlich ab. Aue schaltete einige Gänge zurück und kam nicht mehr vor das Tor von Marco Hiller. Nur die Gäste mühten sich um eine Antwort, aber die besten Chancen vergab Sechzig schon vor dem Auer Strafraum. Trotz der Führung taten sich die Veilchen schwer damit, das eigene Spiel zu beruhigen und immer wieder mussten Niko Vukancic und Steffen Nkansah in großer Not als letzter Mann klären. In der 33. Minute hätten die Gäste die Auer Nachlässigkeit dann bestrafen müssen. Nach einem langen Schlag von Morris Schröter war Julian Guttau durch und legten den Ball auch an Martin Männel vorbei. Der Angreifer der Löwen hätte den Ball nur noch ins leere Tor schieben müssen, verzog aber und verpasste die Führung.

Nach der Chance von Guttau hatten die Veilchen ihr Glück verbraucht und kurz vor der Pause bestrafte München einen Fehler im Auer Aufbauspiel. Viel zu leicht gaben die Lila-Weißen den Ball aus der Hand. Schröter reagierte hellwach, legte im Strafraum quer und auf der linken Seite hatte Maximilian Wolfram keine Mühe den Ball in die Maschen zu hauen. Das 1:1 in der 40. Minute, aber einen Aufreger gab es vor der Pause noch im Strafraum der Gäste. Nach einem langen Schlag gab Omar Sijaric einen Ball nicht auf und ging ins Pressing. Aus dem Hintergrund kam Boris Tashchy zur Hilfe und dieser wurde von Gegenspieler Bähr an der Strafraumkante am Knöchel getroffen. Ein Foul und Schiedsrichter Eckermann pfiff, aber statt Elfmeter entschied der Unparteiische auf Freistoß. Eine Fehlentscheidung, denn der Kontakt fand im Strafraum statt. So blieb es beim 1:1 in der ersten Hälfte.

Die Ex-Löwen schlagen 1860

Zu leichtfertig hatten die Veilchen ihre Führung aus der Hand gegeben, nach dem Seitenwechsel zogen die Hausherren das Tempo wieder an. Auf echte Torchancen mussten die Fans im Erzgebirgsstadion aber lange warten. Sechzig verteidigte kompakt und Aue fand zu selten einen Weg in den Münchner Strafraum. Die beste Chance hatte Kilian Jakob in der 62. Minute. Nach einem sehensewerten Flankenlauf von Pascal Fallmann kam Jakob am langen Pfosten aus spitzem Winkel zum Abschluss. Hiller im Münchner Tor blieb wachsam und konnte die Direktabnahme blocken. Aber auch die Gäste geizten mit ihren Chancen. Die Löwen brauchten bis zur 69. Minute für ihren ersten Hochkaräter. Der hatte es aber in sich. Nachdem Kwadwo verpasste, konnte Martin Männel das Leder nicht festhalten und im Nachsetzen kam Einwechselspieler Sean Dulic zum Abschluss. Aus kurzer Distanz jagte der Verteidiger den Ball über die Querlatte.

So ging es mit einem knappen Ergebnis in die Schlussphase und die Frage war, auf welcher Seite der Lucky Punch fallen würde. Für Sechzig ließ Julian Guttau die Führung liegen und Martin Männel zeichnete sich mit einer Parade aus. Auf der anderen Seite war es Omar Sijaric, der sich im Laufduell gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und aus 20 Metern mutig abzog. Hiller war zur Stelle und packte zu. Nach langer Durststrecke nahm die Partie kurz vor dem Ende endlich wieder Fahrt auf. Erst drängten die Löwen, dann kippte das Spiel zugunsten der Auer. In der 87. Minute kam Marcel Bär im Strafraum an den Ball und ging auf das Tor zu. Kwadwo räumte den Auer Stürmer ab und diesmal entschied der Unparteiische auf Strafstoß für Aue. Der Gefoulte und Ex-Löwe Marcel Bär übernahm die Verantwortung und trat an. Hiller ahnte die Ecke und parierte den Elfmeter, die Kugel sprang zurück zu Bär und im Nachsetzen köpfte Bär den Ball in den Kasten. Das späte 2:1 - die Fans auf den Rängen tobten.

Aue landete den Lucky Punch und noch vor der Schluss-Offensive der Gäste schickten die Veilchen die Löwen auf die Bretter. Nach einem gewonnenen Kopfballduell von Steffen Nkansah war es Mirnes Pepic, der mit einem Heber erneut Marcel Bär auf die Reise schickte. Der Stürmer ließ sich seinen Doppelpack nicht mehr nehmen und behielt diesmal vor Hiller die Nerven. Der heraus eilende Keeper konnte dem Lupfer nur noch hinterhersehen und mit dem 3:1 war das Spiel entschieden. Die Veilchen gewinnen nicht ganz unglücklich zur Mettenschicht und setzen sich im 25. Duell mit den Münchner Löwen durch und behalten die Punkte im Erzgebirge.

Die Stimme zum Spiel

"Wir sind glücklich, endlich wieder einmal zu Hause gewonnen zu haben. Es war ein offener Schlagabtausch. Wir müssen sagen, dass wir das Glück heute auf unserer Seite hatten. Wir haben relativ gut verteidigt und wir haben mit Bär einen eiskalten Stürmer vorne drin, der den Lucky Punch und die Entscheidung macht. Wir sind alle sehr froh und können jetzt feiern. Wir müssen in der Rückrunde da anknüpfen, wo wir jetzt aufgehört haben. Jetzt wird neue Kraft getankt und im Januar wird wieder angegriffen."

Rechtsverteidiger Pascal Fallmann

Der Spielberichtsbogen

FC Erzgebirge Aue:

Männel - Fallmann, Nkansah, Vukancic, Rosenlöcher - Pepic, Loune - Sijaric (81. Clausen), Tashchy (57. Fabisch), Jakob (65. Seitz) - Bär

 

TSV 1860 München:

Hiller - Reich, Reinthaler, Kwadwo, Bähr (46. Dulic) - Jacobsen, Deniz - Schröter, Guttau (82. Hobsch), Wolfram - Schubert (70. Philipp)

 

Tore:

1:0 Jakob (6.)

1:1 Wolfram (40.)

2:1 Bär (88.)

3:1 Bär (90.)

 

Zuschauer:

12.914

 

Bilder: Alexander Gerber, Steffen Colditz, Gabor Krieg - PicturePoint

Text: Max Richter