Anschauungsunterricht
Martin Männel fachsimpelte nach Abpfiff mit den Referees
Die Szene war skurril und spielte sich abseits des kollektiven Jubels der FCE-Mannschaft ab. Kapitän Martin Männel machte nach Abpfiff des Heimspiels gegen Arminia Bielefeld Überstunden und warf sich vor dem Schiedsrichter-Quartett auf Höhe Mittelinie auf den Rasen. Was war passiert?
Der Zu Null-Keeper des FC Erzgebirge Aue diskutierte angeregt mit den Unparteiischen. „Es ging um unser vermeintliches 2:0, das nicht anerkannt wurde. Ich habe dem Referee versucht zu veranschaulichen, dass der Ball vom ganzen Bewegungsmuster des Arminia-Torhüters hinter der Linie gewesen sein muss. So habe ich das aus 80 Metern Entfernung wahrgenommen. Und während bei ähnlichen Situationen an der Grundlinie gern mal auf Verdacht auf Eckball entschieden wird, gab es diesmal eine gänzlich andere Entscheidung“, erklärt Martin Männel seinen konstruktiven Austausch mit den Männern in Schwarz und vergisst nicht den Zusatz: „Ich möchte trotzdem nicht mit den Referees tauschen.“
Und wie hat der Schiedsrichter reagiert? „Er hat gesagt, dass er sich beim Erkennen auf Tor wirklich ganz sicher sein muss – und dass er auch nicht mit mir als Torwart tauschen möchte“, schmunzelt der Routinier im Kasten des FC Erzgebirge. Fest steht: Der Kopfball von Erik Majetschak war deutlich hinter der Linie, wie Fotos dokumentieren. Anerkannt wurde der Treffer allerdings nicht, was für nachvollziehbaren Unmut bei den Veilchen sorgte und die Spannung hoch hielt. Wie gut, dass die Fehlentscheidung nicht sonderlich ins Gewicht fiel. Die Punkte blieben beim FCE, Shakehands zwischen Schiedsrichter und Torhüter mit gegenseitigem Verständnis rundeten den gleichermaßen seltenen wie sympathischen Anschauungsunterricht ab.