Auf den Spuren von Willy Tröger

Ricky Bornschein hatte noch weit nach Abpfiff zu tun. Als vierfacher Torschütze und „Mann des Tages“ beim Pokalspiel des FC Erzgebirge Aue gegen Tapfer 06 Leipzig musste der Stürmer mehrere Interviews geben. Musste? Nein, er durfte. Denn die große Nachfrage war zweifellos eine Bestätigung für die gezeigte Leistung.

Der großgewachsene Angreifer war natürlich froh, endlich seine ersten Pflichtspieltreffer für die Veilchen erzielt zu haben. Auch wegen einer mehrwöchigen Verletzung musste Ricky Bornschein lange darauf warten und sich in Geduld üben. In Leipzig ist der Knoten nun geplatzt und das freute auch die Mitspieler sichtlich.

„Für mich ist es die erste Saison im richtigen Profifußball, das ist hier nochmal eine andere Hausnummer als in der Regionalliga. Deshalb ist es für mich wichtig, dranzubleiben und Tore zu erzielen, den Konkurrenzkampf zu beleben und zu zeigen: ich bin da“, so der vierfache Pokaltorschütze.

Das Kunststück von vier Pflichtspieltreffern in einer Partie ist erst wenigen Kickern des FC Erzgebirge Aue gelungen. Ricky Bornschein wandelt seit Sonntag auf den Spuren von Vereinslegende Willy Tröger, der am 26. August 1959 im Viertelfinale des FDGB-Pokals gegen Vorwärts Berlin vier Tore erzielte und drei Jahre zuvor im Achtelfinale gegen Dynamo Berlin sogar fünf Mal traf. Wismut-Spieler Vogel schaffte bereits 1951 gegen Lichtenstein im Finale des Fußballpokals der SV Wismut vier Treffer. Im Liga-Betrieb trug sich dann Danilo Kunze 1995 beim 10:0 gegen Türkiyemspor Berlin als vierfacher Torschütze ein. Nun also auch Ricky Bornschein gegen den SV Tapfer 06 Leipzig. Ein gutes Omen und Ansporn für den ehrgeizigen Stürmer in seiner ersten Saison beim FC Erzgebirge Aue.