Der Jahresrückblick 2024 - Teil 1
Fußballfreie Zeit im Erzgebirge - zwischen Weihnachten und Neujahr rollt im Lößnitztal kein Ball mehr und das Fußballjahr 2024 neigt sich dem Ende. Die Veilchen blicken auf wechselhafte 12 Monate zurück, mit einigen Höhen und Tiefen in der Liga und den Pokalwettbewerben. Wir nutzen die fußballfreie Zeit, um noch einmal auf die Highlights 2024 zurückzublicken.
Hallescher FC 2:3 FC Erzgebirge Aue
11. Februar - die Lila-Weißen zu Gast in Halle zum Ostduell gegen den HFC. Ein richtungsweisendes Spiel für beide Mannschaften. Die Hallenser steckten tief im Abstiegskampf, während die Veilchen mit einem Dreier weiter an die Tabellenspitze rücken konnten. Den letzten Sieg an der Saale holte Aue noch unter dem Namen Wismut 1988 und auch an diesem grauen Sonntagnachmittag sollte es alles andere als leicht werden. 20 Minuten plätscherte die Partie im Leuna-Chemie-Stadion eher dahin, bis der HFC den ersten Auer Fehler zur Führung nutzte. Ein misslungener Rückpass wurde die Steilvorlage für Halles Dominic Baumann, der Männel umkurvte und aus spitzem Winkel den Ball im Tor unterbrachte. 1:0 für Halle.
Im direkten Gegenzug verpasste Marcel Bär nur knapp den Ausgleich und so mussten die 1.500 mitgereisten Auer Fans bis zur 38. Minute warten, um zu jubeln. Hier bekam Marvin Stefaniak auf der rechten Außenbahn genug Zeit und Platz und schickte eine präzise Flanke in den Strafraum. Marco Schikora verlängerte den Ball und im langen Eck schlug es ein. Die Freude über den Ausgleich währte aber nur kurz, denn der HFC hatte die passende Antwort parat und hatte das Glück auf seiner Seite. Ein Freistoß von Timur Gayret landete in der Auer Mauer, aber der Schuss wurde so unglücklich abgefälscht, dass Männel im Tor chancenlos zusehen musste, wie der Ball im Kasten einschlug. Halle wieder in Führung.
Aber noch vor der Pause schlug der FCE zurück. Mit einer schönen Passkombination spielte Schikora Linksverteidiger Kilian Jakob auf der linken Außenbahn frei und dessen flache Hereingabe fand in der Mitte Marcel Bär. Der Auer Stürmer nutzte die Unordnung der HFC-Defensive und brachte den Ball im langen Eck unter. Sein 10. Saisontreffer und der Ausgleich vor der Pause. Die Entscheidung sollte erst in der zweiten Hälfte fallen. Diese dominierten die Veilchen und erzwangen den Sieg. Die spielentscheidende Szene gab es in der 65. Minute. Halles Vollert riss Marcel Bär im Strafraum um, Rot für den Übeltäter und Elfmeter für Aue. Diese Vorlage ließ sich Marvin Stefaniak nicht nehmen und bei seinem gut platzierten Schluss in die linke Ecke hatte auch der Keeper keine Chance. 3:2 - dabei blieb es am Ende. Aue siegte erstmals seit 1988 wieder in Halle.
FC Erzgebirge Aue 2:1 SG Dynamo Dresden
Keine Woche nach dem Ostduell in Halle wartete das prestigeträchtige Sachsenderby gegen Dynamo Dresden auf die Veilchen. Der Erzrivale aus der Landeshauptstadt kam als Tabellenzweiter und einem 7:2-Sieg gegen Lübeck in den Schacht. Nach drei Pflichtspiel-Pleiten gegen die Schwarz-Gelben waren die Lila-Weißen gefordert. Fast eine halbe Stunde brodelte das Sachsenderby nur auf den ausverkauften Rängen, dann entlud sich der Druck ein erstes Mal. Auf der linken Seite suchte Erik Majetschak seinen Flügelspieler Kilian Jakob. Dieser war eigentlich schon von Kammerknecht gestellt, doch Jakob tanzte gleich zwei Gegenspieler aus, ging in den Strafraum und fand mit seinem Querpass Marcel Bär. Der Top-Torjäger der Veilchen fackelte nicht lange und schweißte das Spielgerät unter die Latte. 1:0 für die Veilchen und das Erzgebirgsstadion stand Kopf.
Der Nervenkitzel steigerte sich in der zweiten Hälfte noch. Dynamo kann an Martin Männel im Kasten der Veilchen nicht vorbei, aber auch die Hausherren verpassten es nach der Pause mit einem schnellen 2:0, die Vorentscheidung zu erzwingen. Die Gäste aus Dresden erhöhten den Druck, Aue igelte sich um den eigenen Strafraum ein. Gerade als das Spiel zu kippen drohte, stachen die Veilchen erneut zu. Mit einem mustergültigen Konter stachen die Erzgebirger Dynamo aus. Sean Seitz ging über die Außenbahn und hatte das Auge für den mitgelaufenen Tim Danhof. Der Rechtsfuß blieb vor Broll im Dynamo-Tor eiskalt und verwandelte zum viel umjubelten 2:0 in der 77. Minute. Der Anschlusstreffer von Meißner kam für den Gast aus der Landeshauptstadt zu spät, die Punkte blieben im Erzgebirge. Die Veilchen waren der Derbysieger.
Bischofswerdaer FV 08 0:4 FC Erzgebirge Aue
Auf den Erzrivalen sollten die Veilchen in der Saison 23/24 ein weiteres Mal treffen, vorher war die Mannschaft von Pavel Dotchev aber im Sachsenpokal-Halbfinale beim Bischofswerdaer FV 08 gefordert. Keine leichte Hürde, denn auch in den vorangegangenen Runden hatten sich die Auer schwergetan und Markranstädt und Freital nur knapp geschlagen. Mit dem Schiebock wartete der Tabellenführer der Oberliga auf die Veilchen. Bei nasskaltem Wismut-Wetter stellten die Lila-Weißen die Zeichen aber früh auf Sieg. Nach einer Viertelstunde nutzten die Erzgebirger die erste Unachtsamkeit der Hausherren und gingen in Führung. Nach einer schnell ausgeführten Ecke konnte Marco Schikora unbedrängt einköpfen. 1:0 und in der 30. Minute bediente Marvin Stefaniak erneut Marcel Bär, der aus spitzem Winkel das nächste Tor markierte.
Die Vorentscheidung, denn der BFV konnte an diesem Tag keinen Weg durch die Auer Abwehrreihen finden und hatte selbst größte Mühe, die Veilchen vom Tor fernzuhalten. Aue vergab selbst einige Großchancen, hielt das Tempo aber konstant hoch und erzwang nach gut einer Stunde die Entscheidung. Schiebock wurde im eigenen Stadion ausgekontert und nachdem Marvin Stefaniak noch am Keeper gescheitert war, staubte Marcel Bär mühelos zum 3:0 ab. Den Schlusspunkt setzte dann Stürmer Steffen Meuer, der nach einer Ablage von Boris Tashchy keine Schwierigkeiten hatte, das 4:0 zu erzielen. Die Veilchen lösten mit einer konzentrierten Leistung in Bischofswerda das Finalticket. Im Endspiel um den Wernesgrüner Sachsenpokal sollte es am Ende gegen Dynamo Dresden nicht für den Pott reichen. In einem umkämpften Endspiel setzten sich die Dresdner in der Verlängerung gegen Aue durch.