Der Jahresrückblick 2024 - Teil 2
Nach dem Ausflug in die erste Jahreshälfte widmen wir uns heute dem Rückblick auf die Leistungen der Veilchen in der noch laufenden Saison. Auch hier lagen Freud und Leid nah beieinander und unsere Lila-Weißen erlebten eine ereignisreiche Hinserie im Lößnitztal.
FC Ergebirge Aue 1:3 Borussia Mönchengladbach
Eines der ersten Highlights der aktuellen Saison wartete bereits kurz nach dem Ligastart auf unsere Veilchen. Im DFB-Pokal empfing der FC Erzgebirge Aue den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Ein ungleiches Duell, aber im Erzgebirgsstadion hatten die Veilchen schon für die ein oder andere Pokalsensation gesorgt und zu verlieren hatten die Lila-Weißen an diesem Augusttag nichts. Mit zwei Siegen waren die Veilchen in die Saison gestartet und spielten vor fast 15.000 Fans mutig und engagiert auf. In der 8. Minute überspielten die Lila-Weißen die Pressinglinien auf der linken Seite und Marvin Stefaniak setzte Kilian Jakob ein. Der Linksverteidiger ging die Linie lang und flankte in den Strafraum, wo Mika Clausen lauerte. Der Flügelstürmer schweißte die Kugel gegen die Laufrichtung von Keeper Omlin ins linke Eck und markierte das 1:0 für Erzgebirge Aue.
Gut 20 Minuten machten die Veilchen mit einer engagierten Leistung den Zwei-Klassen-Unterschied wett und waren nah dran am zweiten Tor. Gladbach sammelte sich erst Mitte der ersten Hälfte, aber die Borussia war nun im Spiel und legte in der Schlussphase der ersten Hälfte ein echtes Powerplay hin. Mit dem Tempo in der Schlagzahl kamen die Veilchen nicht mehr mit, in der 35. Minute glich der Bundesligist aus. Nach zwei geblockten Schussversuchen bekam Aue den Ball nicht mehr aus der Gefahrenzone. Gladbachs Franck Honorat setzte im Strafraum artistisch zum Fallrückzieher an und versenkte die Kugel im Auer Tor. Die Partie wäre noch vor der Pause gekippt, aber wieder einmal war auf Kapitän Martin Männel Verlass. Einen fälligen Strafstoß der Gäste kratzte der Schlussmann von der Linie. Aber im zweiten Durchgang bewies der Bundesligist dann seine ganze Klasse. Sehenswert und abgeklärt erhöhten Netz und Plea für die Borussia und die Veilchen zwei gute Gelegenheiten zum Anschluss und gingen mit erhobenem Haupt als Verlierer vom Platz.
FC Erzgebirge Aue 2:0 SG Dynamo Dresden
Keine Woche später wartete schon das Sachsenderby auf die Veilchen, die in dieser Saison als Gastgeber den Anfang machten und Dynamo Dresden im Schacht empfingen. Mit Spannung war das Duell der sächsischen Drittligisten erwartet worden und die Partie sollte das volle Haus nicht enttäuschen. Dynamo legte los und hatte durch das Ex-Veilchen Christoph Daferner die erste Großchance. Martin Männel parierte und auf der anderen Seite war es ein Ex-Dresdner, der die Auer Führung einleitete. Marvin Stefaniak bekam auf dem linken Flügel genug Zeit und Raum, um eine flache Hereingabe in den Strafraum zu spielen. Hier hatten die Dresdner Marcel Bär im Blick, aber nicht Mirnes Pepic. Der Mittelfeldmotor der Veilchen bewies seinen Torinstinkt und kam vor Keeper Schreiber an den Ball. Aus kurzer Distanz beförderte Pepic die Kugel ins Tor und brachte Aue früh in Führung.
Mehr noch, Aue legte sofort nach. Während Dresden den Ausgleich suchte, konterten die Lila-Weißen im eigenen Stadion. Ein langer Ball auf Mika Clausen reichte aus, um die Abwehr von Dynamo auszuhebeln. Die Nummer 8 der Auer nahm den Ball stark mit und hatte auf der Höhe des Strafraums die nötige Übersicht und Klasse. Der Querpass zu Marvin Stefaniak passte perfekt und der Ex-Dresdner konnte zum 2:0 einschieben. Damit waren die Weichen auf den Derbysieg gestellt und in der Folge zogen sich die Veilchen tief in die eigene Hälfte zurück und mauerten sich ein. Dynamo fand dagegen über die gesamte Spieldistanz kein Mittel und kam auch nicht zu einem Anschlusstreffer. So blieben die drei Punkte im Lößnitztal, Aue schlug Dresden verdient mit 2:0.
SV Sandhausen 4:6 FC Erzgebirge Aue
Dass Aue den höchsten Ligasieg der Hinrunde ausgerechnet am Sandhäuser Hardtwald holt, hatte wohl niemand im Erzgebirge auf dem Zettel und an diesem grau kalten Samstag im Dezember lag so ein Schützenfest wahrlich nicht in der Luft. Dabei war die Mannschaft von Interimstrainer Jörg Emmerich sogar in Rückstand geraten und lief schon nach zehn Minuten einem 0:1 hinterher. Aber die Veilchen bewiesen an diesem Nachmittag Rückgrat und Nehmerqualitäten. In der 26. Minute fiel der verdiente Ausgleich. Pascal Fallmann legte nach einer Flanke mustergültig für Omar Sijaric auf und der Angreifer musste das Leder nur unter die Latte hauen. Keine fünf Minuten später gingen die Veilchen dann Führung. Ein perfekt gespielter langer Ball von Niko Vukancic schickte Kilian Jakob auf die Reise, der Sandhausens Gorka überwand und auf 2:1 stellte. Für den Höhepunkt der ersten Hälfte sorgte aber Omar Sijaric. Nach einer bereits abgewehrten Ecke setzte der Torschütze zum Ausgleich zum Seitfallzieher an und hämmerte auch diesen Ball in den Kasten. 3:1 zur Pause und es sollte noch spektakulärer werden.
Im zweiten Durchgang ließen dann beide Mannschaften jegliche Deckung fallen und es kam zu einem regelrechten Schlagabtausch. Den ersten Treffer setzte Sandhausen. Die Hausherren gaben sich nicht auf und Stolze sorgte mit einem Volleyschuss für das 3:2. Während der SVS noch jubelte, antworteten die Veilchen. Marcel Bär verlängerte für Omar Sijaric, der keine Probleme hatte und gleich sein drittes Tor markierte. In der 70. Minute machte Aue dann den Deckel endgültig drauf. Wieder legte Fallmann mit viel Übersicht ab und Ali Loune schweißte aus gut 20 Metern den Ball ins Eck. Aber Sandhausen stellte den Widerstand nicht ein. Baumann traf für den SV Sandhausen und wieder war die Torhymne der Heimmannschaft nicht verklungen, da antwortet Aue erneut. Diesmal war der Torschütze in lila-weiß Sean Seitz, der nach der Vorlage von Pepic keine Mühen hatte. Den Schlusspunkt setzte Lorch nach einem Eckstoß des SVS. Ein wildes und turbulentes Spiel für die Chronik. Mit 6:4 gewannen die Veilchen am Hardtwald.