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Doppeltes Glück (auf) im Vogtland

Sandra Hlawaty ist lebenslanges Mitglied beim FCE

Sie strahlen um die Wette. Sandra und Sascha Hlawaty sind sichtbar glücklich. Miteinander und mit ihrem Herzensverein – dem FC Erzgebirge Aue. Lebenslang im Doppelpack lautet ihr Motto. Und das in zweifacher Hinsicht. Frisch verheiratet und als lebenslanges Mitglied beim FCE.

 

Sandra Hlawaty ist 25 Jahre alt. Die Jacke vom FCE steht ihr gut, weil sie authentisch wirkt. Stolz trägt sie das Vereins-Outfit, obwohl sie nicht aus dem Erzgebirge, sondern aus dem Vogtland stammt. Doch seit sie Sascha kennen- und liebengelernt hat, ist Lila-Weiß ihre Lieblingsfarbe. Auch der 33-Jährige trägt ein T-Shirt in den Clubfarben aus Überzeugung.

Ihr Mann ist also „schuld“. Sascha bekennt sich zu seinen Wurzeln, Oma und Mutter kommen aus Tannenberg. Da lag es nahe, dass der jugendliche Fußballfan fast schon zwangsläufig im Erzgebirgsstadion landete. Im alten natürlich. 2005 erlebte er sein erstes Live-Spiel, eine 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Köln am Tag seiner Jugendweihe. Es war der Beginn einer anhaltenden Leidenschaft, die nun auch seine Ehefrau heimgesucht hat.

 

„Aue ist sehr familiär, hat ein anderes Flair als die meisten Vereine“, sagt Sascha Hlawaty, Sachse und Vogtländer in Reinkultur. Den Nachnamen hat er von seinen Vorfahren geerbt, tschechisch oder slowakisch. Wer weiß das schon so genau. Die 45 Minuten Anreise von der Wohnung zum Erzgebirgsstadion sind längst Routine, inzwischen auch für seine Frau Sandra – die ihrem Mann kurz nach der Hochzeit bei der Mitgliedschaft zuvorgekommen ist.

 

Im Herbst 2022 lernten sich Aue-Fan Sascha und Sandra kennen, fortan waren sie unzertrennlich und teilten auch manches Fußballerlebnis. Als der FC Erzgebirge Aue auf der jüngsten Mitgliederversammlung im Herbst 2023 per Abstimmung die lebenslange Mitgliedschaft beschloss, witterte die inzwischen 25-Jährige „Morgenluft“. Sich zu bekennen, für immer, war genau ihr Ding. „Sascha war bereits Mitglied – auch beim FC Bayern. Jetzt war ich dran“, schmunzelt die hübsche Agrarbetriebswirtin in Ausbildung. Sie war einfach schneller und entschlossener als ihr Mann, dem sie am 24.04.2024 das Ja-Wort gab. Sascha hatte ein Einsehen und erfüllte seiner Frau den sehnlichen Wunsch.

 

Die eingefleischten FCE-Fans haben lange überlegt, mindestens vier Wochen und noch weit vor Start der aktuellen Mitglieder-Kampagne. 1946 Euro für die lebenslange Mitgliedschaft sind kein Pappenstiel. „Es geht nicht vordergründig um Geld. Aber natürlich haben wir aus Spaß auch mal gerechnet. 20,8 Jahre – dann hat sich diese lebenslange Mitgliedschaft amortisiert“, lacht Sascha Hlawaty, der seiner Sandra den Vortritt lassen musste. Sie ist inzwischen auch schriftlich beglaubigt Teil der FCE-Familie, ihr Animateur muss sich ein wenig gedulden. „Wir sparen jetzt, schließlich ist das schon ein Batzen Geld. Aber klar, auch ich bekenne mich irgendwann lebenslang“, erklärt Sascha Hlawaty und versteht das als Selbstverständlichkeit.

 

Der nächste Schritt in Sachen Treue wird wohl die Dauerkarte beim FC Erzgebirge Aue sein – wenn sie sich bald lohnt für Sandra. Die angehende Agrarbetriebswirtin besucht noch die Fachschule im thüringischen Stadtroda, schließt ihre Ausbildung 2025 ab und kann erst danach wirklich planbar und regelmäßig zu den Heimspielen nach Aue fahren. Vermutlich wird es dann der Familienblock für das junge Glück aus dem Vogtland, nachdem die Familie Hlawaty verschiedene Kategorien im Erzgebirgsstadion bereits getestet hat. Bis nach Hause an die tschechische Grenze in Eichigt sind es knapp 80 Kilometer. Kein Pappenstiel. Aber für lebenslange Mitglieder eben auch kein Hindernis. Einmal Wismut, immer Wismut. Wer dieses Lebensmotto so verinnerlicht hat wie Sandra und Sascha Hlawaty, dem ist ohnehin kein Weg zu weit. Willkommen in der FCE-Familie, Ihr Beiden!