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Ein Riese auf neuem Terrain

Ex-Profi Philipp Riese übernimmt Aufgabe des Übergangskoordinators

Der FC Erzgebirge Aue setzt rund um die Porsche-Kumpelschmiede zunehmend auf die Erfahrung ehemaliger Profis, profitiert von deren Expertise und Identifikation mit den Vereinsfarben. Philipp Riese ist einer von ihnen. Nach 181 Pflichtspielen für den FCE fungiert der einstige Abräumer im defensiven Mittelfeld nun als Übergangskoordinator.

 

Als Spieler war Philipp Riese die personifizierte Zuverlässigkeit. Nach seinem Karriereende suchte der 34-jährige Familienvater mit Lebensmittelpunkt in Bad Schlema eine neue berufliche Herausforderung – und fand sie dort, wo er sich am besten auskennt: Beim FC Erzgebirge Aue.

 

Als Übergangskoordinator kümmert sich Philipp Riese nun in enger Absprache mit Co-Trainer Jörg Emmerich als Schnittstelle um das Perspektivteam bestehend aus Nachwuchskickern der Kumpelschmiede. „Ziel ist es, den Sprung zu den Profis zu verringern und Talente aus der U16, U17 und U19 speziell und individuell zu fördern“, erklärt der Ex-Profi mit der Erfahrung von 167 Einsätzen in der 2. Bundesliga. Untergliedert wird die etwa zehnköpfige Gruppe in Top-Spieler und perspektivische Top-Spieler. Zuletzt wurde dieses Ansinnen bereits mit Leben gefüllt, als mehrere Jungs aus dem Nachwuchsleistungszentrum im Testspiel des Drittliga-Teams gegen Lok Leipzig zum Einsatz kamen. Philipp Riese stand an jenem Dienstag an der Seite von Jörg Emmerich und Pavel Dotchev, was für die Bedeutung dieser neu geschaffenen Position spricht.

 

Der FC Erzgebirge Aue hat mit dieser Planstelle Prioritäten gesetzt und nutzt dazu eines Passus des DFB zur Förderung von Leistungszentren als „geförderte Personalmaßnahmen“. In der Koordinierung des Übergangs vom Nachwuchs zum Profibereich sah die sportliche Leitung den größten Bedarf. Philipp Riese unterschrieb zunächst einen Vertrag über zwei Jahre und sprudelt nur so vor Ambition. „Die Arbeit mit den Jungs macht mir extrem Spaß“, so der 34-Jährige. Die B-Lizenz hat er 2023 abgelegt. Ob sein Werdegang ihn allerdings irgendwann auf den Trainerstuhl führt, bezweifelt er aktuell. „Ich sehe mich eher im Nachwuchs, will Kinder begeistern und begleiten.“ Das tut er bereits, ist auch in den Profilsportunterricht des Sportgymnasiums Chemnitz eingebunden und verhilft den Profis von morgen zu mehr Trainingseinheiten pro Woche auf dem Weg zu späteren Belastungen. „Es geht meist um sehr spezifisches Lernen. Offene Stellung oder Live-Kinetik sind Stichworte im modernen Fußball“, verrät Philipp Riese und möchte nach derzeitiger Anlaufphase auch beim FCE spezielles Training für die Top-Talente anbieten.

 

Die Nachwuchskicker beim FC Erzgebirge Aue können von den ehemaligen Fußballprofis in der Porsche-Kumpelschmiede nur lernen und profitieren. Neben NLZ-Leiter Khvicha Shubitidze kümmert sich Jan Hochscheidt im Rahmen seiner Ausbildung um die Reha von jungen Talenten, Skerdilaid Curri ist inzwischen als Trainer der U13 eingebunden und Philipp Riese koordiniert den Übergang. Sie alle sorgen in enger Zusammenarbeit dafür, dass der Sprung vom Talent zum Profi möglichst gering ausfällt. Wohl wissend aus eigenem Erleben, was dazu alles nötig ist.