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Glückwunsch zum 50., "Emma"

Co-Trainer und Aufstiegsheld feiert Samstag runden Geburtstag

Ob es am 9. März 2024 etwas zu feiern gibt, entscheidet sich für Jörg Emmerich erst um etwa 16 Uhr bei Abpfiff des Auswärtsspiels in Saarbrücken. Seinen 50. Geburtstag begeht der Co-Trainer und Aufstiegsheld des FC Erzgebirge Aue jedenfalls auf einer Dienstreise. Ohne Party.

 

Der Jubilar kam er 2002 zum damaligen Nord-Regionalligisten FC Erzgebirge, entwickelte sich unter Trainer Gerd Schädlich rasch zur Führungskraft und stieg mit den Veilchen am Ende seiner ersten Auer Saison in die 2. Bundesliga auf. In der neuen Spielklasse rückte „Emma” aus dem offensiven Mittelfeld in die Abwehr und trug von 2003 bis 2008, während der ersten fünf Jahre des FCE in Liga 2, die Kapitänsbinde. Für den Kumpelverein bestritt der gebürtige Hallenser insgesamt 174 Punktspiele und erzielte dabei elf Treffer.

 

Als Jörg Emmerich im Lößnitztal anheuerte, glaubte der Stratege wohl so wenig wie seine Mannschaftsgefährten, dass man nur ein Jahr später im Sommer 2003 die 2. Bundesliga erreichen würde. „Ich war schon 28. Mein Ziel hieß, erfolgreicher zu sein als in Erfurt, wo es in den beiden Jahren zuvor auch aufgrund einer langwierigen Schulterverletzung nicht nach Wunsch gelaufen war”, blickte „Emma” im Veilchenecho 2018 zurück auf seinen Start in Aue. Danach erlebte er sechs wunderbare Spielzeiten.

 

„Die große Stärke unseres Trainers Gerd Schädlich war immer, dass er aus Spielern, die das eine oder andere Defizit hatten, das Maximale rausholte. Gerd hat Spieler, die wollten, wirklich besser gemacht. Ob in Aue oder später in Chemnitz, immer hat man eine Entwicklung seiner Mannschaften gesehen”, blickt Emmerich zurück. Außerdem habe der Trainer jederzeit vorgelebt, was er erwartete: „Gerd war ehrgeizig, fleißig, korrekt und akribisch.” Wer kannte seinerzeit schon Skerdilaid Curri, Khvicha Shubididze, „Matze” Heidrich, die Bergers oder eben Jörg Emmerich? Vom ersten Moment an habe die Chemie in der Truppe gestimmt, als der spätere Kapitän vom FC Rot-Weiß nach Aue kam. Mancher im Erzgebirge sah die Verpflichtung zunächst skeptisch: Was holt er einen, der in Erfurt zuletzt meist auf der Bank saß? „Doch uns hat der Teamgeist getragen, zum Aufstieg genauso wie in den ersten Zweitligajahren”, erklärt „Emma“ das funktionierende Getriebe, in dem er bald ein wesentliches Rad war.

 

Geboren am 9. März 1974 in Halle an der Saale begann Jörg mit vier, fünf Jahren beim HFC zu trainieren. Dort blieb er bis zu den B-Junioren, wechselte dann zum SV Merseburg 99, wurde mit den A-Junioren NOFV-Meister. Diesem ersten großen Erfolg in seiner Karriere folgten 1996 bis 2000 weitere beim VfL Halle 96, der damals dem HFC den Rang abgelaufen hatte. Vor allem 1997 und 1999 der Gewinn des Sachsen-Anhalt-Pokals plus der Aufstieg in die Regionalliga Nordost waren außerordentliche Erfolge.

 

In dieser Spielklasse, damals die dritthöchste in Deutschland, gab es auch das erste Aufeinandertreffen mit den Auer Veilchen. „Vor allem beim Heimspiel in Halle erwischte ich nicht den besten Tag, wir verloren verdient mit 1:3 und ich fabrizierte einen fatalen Rückpass. Aber Gerd Schädlich muss doch ein paar gute Seiten an mir entdeckt haben, jedenfalls hatte er mich danach auf dem Zettel”, erinnert sich der heutige Co-Trainer des FCE. Parallel zur Fußballerlaufbahn lernte der Hallenser den Tischlerberuf, machte anschließend das Fachabitur im Baubereich. 2000 verpflichtete ihn der FC Rot-Weiß Erfurt, der sich ebenso wie der FCE (und anders als der VfL Halle) für die neue Regionalliga Nord qualifiziert hatte.

 

Die Schlussphase des aktiven Fußballers Jörg Emmerich in Aue war nicht nur eitel Sonnenschein: „2007/08 war es nicht mehr die verschworene Truppe wie in den Vorjahren. Und obwohl viel Qualität zugeführt wurde, stiegen wir ab.” Emmerich hätte gern im Lößnitztal weitergemacht, spürte jedoch, dass es in dieser Situation für ihn besser sei, neue Wege zu gehen. „Wenn mir Dinge nicht passen, spreche ich sie an, das ist meine Art. Es hat mir niemand direkt gesagt, aber ich merkte, dass ich nicht mehr gewollt war. Es wäre keine fruchtbare Zusammenarbeit geworden. Und nach Chemnitz wäre ich kaum gegangen, wenn Gerd Schädlich damals nicht ein Angebot vom CFC und mich gern in seiner Mannschaft gehabt hätte.”

 

2008 wechselte Jörg Emmerich also zum Lokalrivalen Chemnitzer FC, mit dem er 2010 unter Coach Gerd Schädlich in die 3. Liga aufstieg. Leicht fiel der Neuanfang beim Bezirksnachbarn nach seiner Auer Zeit zunächst nicht, doch schon nach dem ersten Jahr wurde er von den CFC-Fans zum Spieler der Saison gewählt. Nach dem Ende der aktiven Laufbahn arbeitete er von 2011 bis 2014 als CFC-Sportdirektor.

 

Später kehrte Jörg zurück zum FCE, wo er Traineraufgaben im Nachwuchsleistungszentrum übernahm. So führte er ab 2020 erfolgreich das Auer A-Juniorenteam (U19). Mit Beginn der Saison 2023/24 ist der Aufstiegsheld von 2003 nun unter Pavel Dotchev Co-Trainer der Drittliga-Profis. Bereits zuvor war er interimsweise in dieser Funktion eingesprungen. Der FC Erzgebirge Aue und die gesamte Veilchenfamilie wünschen Jörg Emmerich alles Gute zum 50. Geburtstag, vor allem Gesundheit und Erfolg mit unserer Mannschaft. Glück auf, Emma!