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Gekommen, um zu bleiben

Ticket-Chef Marko Hoffmann feiert 20-jähriges Dienstjubiläum

Das 20-jährige Dienstjubiläum fiel sinnigerweise auf einen Samstag. Für Marko Hoffmann normalerweise Großkampftag. Am 1. Juni 2024 blieb sein Einsatz jedoch aus, kein Heimspiel wegen Sommerpause. Der Ticket-Chef ist aber ohnehin immer im Dienst, sein Handy im Dauerbetriebsmodus. Dabei war sein Start beim FC Erzgebirge Aue alles andere als geplant.

 

Fußballfan war Marko Hoffmann schon immer. Als Leutzscher jedoch zunächst in seiner Leipziger Heimat: Chemie natürlich. Es war also kein Zufall, dass sein beruflicher und persönlicher Werdegang mit einem Auswärtsspiel einher ging – in Aue. „Hoffi“ lernte seine damalige Freundin kennen, begleitete sie fortan regelmäßig bei ihren Aufgaben als Kassiererin beim FC Erzgebirge Aue und erinnert sich gut an seine allererste Amtshandlung in lila-weiß: „Ich habe beim Ligapokal Programmhefte verkauft, weil Not am Mann war“, schmunzelt der Eintrittskarten-Bevollmächtigte knapp 27 Jahre später. Und weil Marko Hoffmann nach eigener Aussage damals „dumm rum stand“ und nicht nein sagen konnte, wurde er von Familie Weigel im Herbst 1997 kurzerhand zwangsverpflichtet. Zunächst als regelmäßiger Helfer rund um Heimspiele der Veilchen.

 

Seitdem machte sich „Hoffi“ mehr und mehr unverzichtbar, kannte das Kassensystem in Aue aus dem Effeff und forcierte seinen festen Umzug ins Erzgebirge. Der gelernte Elektromonteur hatte soeben eine Ausbildung zum Fahrlehrer absolviert, als der damalige Vize-Präsident Bertram Höfer nach dem Zweitliga-Aufstieg des FCE in unnachahmlicher Art entschied: Marko Hoffmann, wir brauchen Dich. Keine Widerrede. Der erste festangestellte Ticket-Manager war „geboren“.

 

2003 führte der FCE ein neues Ticketsystem ein, bot als erster Club Print@home-Karten an. Damit kannte sich niemand aus – außer „Hoffi“. Vor der zweiten Spielzeit in der 2. Bundesliga explodierte der Dauerkartenverkauf dann von 600 auf 4000, ein Jahr später kratzte der FCE an der Marke von 5000 und bekam im DFB-Pokal den FC Bayern München zugelost. Auf dem Schreibtisch von Marko Hoffmann türmten sich die Anfragen und ebbten seitdem selten ab. Dass der 54-Jährige das immense Pensum immer noch allein bewältigt, grenzt an ein Wunder.

 

20 Jahre danach avanciert der Ticket-Chef nämlich schon mal zum „Herr der Ringe“ – der Augenringe. Wie zuletzt, als innerhalb weniger Tage das Testspiel gegen Borussia Dortmund ausverkauft wurde, das letzte Heimspiel der Saison 2023/24 mehr als 11.000 Zuschauer ins Erzgebirgsstadion lockte, parallel der Verkauf für das Pokalfinale in Dresden anlief und Glenavon sowie Dauerkarten 2024/25 vorbereitet werden mussten. Mit einer Bärenruhe, reichlich Erfahrung und unbezahlbarer Expertise arbeitet „Hoffi“ sämtliche Bestellungen und Wünsche ab, von der Stehplatzkarte bis zum VIP-Ticket. Überstunden sind nicht Ausnahme, sondern Regel. Je mehr Arbeit, desto besser – weil voller im Erzgebirgsstadion. „Die Aufstiege 2010 und 2016, aber auch die erfolgreiche Relegation 2018 waren zweifellos Höhepunkte in den vergangenen Jahren. Emotional und in Sachen Arbeitsintensität. Es hat aber immer Spaß gemacht, weil wir ein verschworener Haufen waren“, blickt „Hoffi“ zurück.

 

Ganz nebenbei ist Marko Hoffmann bei allem beruflichen Stress auch politisch aktiv, fungiert seit fünf Jahren als gewählter Vertreter der Freien Wähler als sachkundiger Bürger und sitzt im Aufsichtsrat des hiesigen Pflegeheims. Ob das auch nach der bevorstehenden Wahl im Juni 2024 so bleiben wird, entscheidet das Bürger-Votum. Der Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad des überzeugten Wahl-Erzgebirgers „Hoffi“ bei den Mitgliedern und Fans des FC Erzgebirge Aue ist dabei wohl nicht abträglich. Vor 20 Jahren ist er gekommen, um zu bleiben. Der FCE sagt und Danke und herzlichen Glückwunsch zum bemerkenswerten Jubiläum!