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Gute Besserung, Ansgar!

Top-Talent der Abteilung Ski bangt um seine Karriere

Bei aller Freude über den rundum gelungenen Saisonausklang in der 3. Liga mit einem in mehrfacher Hinsicht emotionalen Heimsieg gegen Waldhof Mannheim vergisst der FC Erzgebirge Aue auch nicht jene Sportler des Vereins, die aktuell keinen Grund zum Feiern haben. Im Gegenteil. Ein Top-Talent aus der Abteilung Ski bangt nach schwerer Verletzung um seine Karriere. Der FCE wünscht Ansgar Mehlhorn alles Gute und drückt die Daumen für eine schnelle und vollständige Genesung.

 

Mit neuem Material war der alpine Nachwuchs-Skirennfahrer des FCE so schnell wie noch nie unterwegs und richtig gut drauf. Doch dann der Schock: Der 15-jährige Ansgar Mehlhorn brach sich Schien- und Wadenbein, musste mit dem Helikopter in die Klinik gebracht und operiert werden. Die rennsportbegeisterte Familie, der gesamte FC Erzgebirge Aue bangt um die Gesundheit des Ausnahmesportlers, wünscht eine erfolgreiche Reha und hilft, so gut es eben geht. „Wir haben vom Unfall gehört, das war auch für uns eine Hiobsbotschaft. Ansgar, Du schaffst das!“, erklärte Kapitän Martin Männel stellvertretend für die Profimannschaft der Veilchen.

 

Beim Heimspiel gegen Bielefeld weilten Ansgar Mehlhorn und sein drei Jahre jüngerer Bruder Arvid mit Trainer-Vater Steven noch im Erzgebirgsstadion, nahmen stolz einen Scheck von Vorstandsmitglied Thomas Schlesinger und der Firma UTC über 1500 Euro zur Deckung der immensen Reise, Fahr- und Wettkampfkosten entgegen. An jenem 4. Mai ahnte das ambitionierte Familien-Trio noch nicht, dass ihre Welt wenig später aus den Fugen gerät. Denn ob Ansgar Mehlhorn nach Genesung wieder zu seiner Top-Form findet als bester Alpiner Sachsens und Rennen fahren kann, ist derzeit völlig offen.

 

Ansgar und Arvid Mehlhorn besuchen wie auch ihre Schwester Mira das Sportgymnasium in Weimar, starten jedoch für den FC Erzgebirge Aue. Die Brüder lernten das Skifahren in Carlsfeld, Papa Steven stammt aus Schneeberg und war selbst Nordischer Kombinierer an der Sportschule Oberwiesenthal. Arvid war zuletzt Gesamtsieger der Skitty Cup-Serie U12 in der Saison 2022/23 in Sachsen und im Landeskader, Ansgar ist Sachsenmeister und Gewinner der Gesamtwertung sächsische Schülermeisterschaften der U14 in der vergangenen Saison. Das erklärte Ziel der beiden rasenden Brüder war und ist es, unter die besten Skirennfahrer ihrer Altersklasse zu kommen, um an den deutschen Meisterschaften teilnehmen zu dürfen.

 

„Ich finde es bewundernswert, was die Talente Ansgar und Arvid Mehlhorn im alpinen Skisport leisten. Sie tragen stolz den Namen unseres FC Erzgebirge, werben mit starken Leistungen auch überregional für den Kumpelverein. Denn wir sind mehr als Fußball – wir sind eine vielfältige Mehrspartenfamilie, zu der auch die Abteilung Ski gehört”, lobt Thomas Schlesinger und ist in Gedanken bei Familie Mehlhorn. Ansgars erklärtes Ziel vor der schweren Verletzung war es, am Ende der nächsten Saison an den Deutschen Schülerneisterschaften teilzunehmen, dafür muss er unter die besten 35 in der U16 fahren. Dafür hätte er ab Dezember 2024 bis Ende März 2025 noch 25 Rennen fahren müssen. Ob das gelingt, Ansgar wieder zu gewohnter Form findet und schmerzfrei Ski fahren kann, steht derzeit in den Sternen. Bruder Arvid eifert dem drei Jahre älteren Ansgar nach. Auch bei ihm sitzt der Schock tief.

 

Wieviel Mühe, Zeit, Fleiß und Geld für solche Erfolge im Alpinsport nötig sind, sieht kaum jemand. „Wir sind rund 30.000 Autokilometer pro Saison unterwegs, brauchen über 6.000 Euro allein für Sprit, hinzu kommen Ausgaben für Trainer, Skihallen, Pisten, Reisen nach Bayern und in die Alpenländer”, zählt Vater Steven Mehlhorn auf. Wenigstens werden dank ihres Kleinbusses, in dem das Trio auch bei eisigen Frösten übernachtet, keine Hotelkosten fällig. „Seit 2022 sind wir Mitglieder der Abteilung Ski des FC Erzgebirge und dankbar, dass der Kumpelverein unsere Startgebühren übernimmt”, so der besorgte Vater Steven Mehlhorn. Im Moment wollen er und seine Familie aber nur eins: Dass Ansgar wieder gesund wird. Dafür drückt der gesamte Verein die Daumen.