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„Habe mit Aue die richtige Wahl getroffen”

Geboren am 17. September 1999 in Naumburg, wuchs Sommer-Neuzugang Ricky Bornschein in Reinsdorf bei Nebra, weit im Süden von Sachsen-Anhalt, auf. Dass der Junge schon mit drei Lenzen Fußball übte, hat er vor allem Papa Ron, Opa Gerald und Onkel Frank zu verdanken. Beim 1. FC Nebra war er bis 2016 aktiv. Zusätzlich trainierte der damals offensive Mittelfeldspieler am Talentestützpunkt der Kleinstadt.

 

Mit 18 wechselte er zu IMO Merseburg und jeweils ein Jahr später zu Edelweiß Arnstedt und zum 1. FC Merseburg. Parallel dazu erwarb er den Berufsabschluss eines Steuerfachangestellten. Zwischen 2020 und Ende 2022 trug Bornschein das Trikot des SV Blau-Weiß Zorbau, wo er sich als torgefährlicher Oberligaspieler durchsetzte. Sein Trainer damals hieß übrigens Maik Kunze, der zwischen 2000 und 2005 für den FC Erzgebirge Aue unter anderem in der 2. Bundesliga gestürmt hatte. Als sich Anfang 2023 die Chance bei der zweiten Mannschaft der Spielvereinigung Greuther Fürth bot, wechselte Ricky nach Franken. Empfehlung dafür waren 16 Tore für Zorbau allein in der Hinrunde 2022/23. Bei den „Kleeblättern” lief er fortan als Stürmer in der Regionalliga Bayern auf und weckte mit seinen Leistungen bald das Interesse von Drittligisten. Unter professionellen Bedingungen und durch Testspiele bei den Zweitligaprofis entwickete er sich schnell weiter, wofür 17 Treffer und sechs Vorlagen für Greuther Fürth II sprechen. Als nach einem halben Jahr der FC Erzgebirge Aue Interesse signalisierte, unterschrieb der jetzt 25-Jährige bei den Veilchen. Bereut hat Ricky den Schritt nicht, auch wenn er sich Anfang September einen Bänderriss zuzog und knapp vier Wochen außer Gefecht gesetzt war. Zuvor hatte der Angreifer Drittliga-Einätze gegen Hannover II, in Osnabrück und gegen Dynamo Dresden gehabt und auch im Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach das Trainervertrauen erhalten. „Ich hoffe besser als zuvor aus der Verletzungszwangspause zurückzukommen und meiner Mannschaft helfen zu können”, sagte der Offensivmann vor seinem Comeback im Sachsenpokal am 13. Oktober gegen den VfB Annaberg, wo er nach der Halbzeit eingewechselt wurde.

„Als Kind träumte ich, Fußballprofi zu werden. Dass es jetzt etwas spät, aber gleich bei einem derart traditions- wie erfolgreichen Verein wie dem FC Erzgebirge Aue klappt, freut mich mächtig. So ist jetzt jedes Spiel in der 3. Liga für mich etwas ganz Besonderes. Die gewonnene Partie gegen Dynamo Dresden am 23. August mit dieser fantastischen Kulisse war bisher der Höhepunkt meiner Karriere.” So viel wie möglich Einsatzzeit zu erhalten, natürlich auch Tore zu schießen und dazuzulernen seien seine Ziele. Mit seinem Durchsetzungsvermögen und einem guten Mix aus Physis und Schnelligkeit bringt der wuchtige Stürmer hierfür wichtige Voraussetzungen mit. Auch mental hat er die Verletzungspause weggesteckt und möchte es nicht nur den Aue-Fans und der Mannschaft beweisen, sondern allen, die im Laufe seiner Entwicklung zum Fußballer an ihn geglaubt und ihm geholfen haben: „Natürlich der Familie zu Hause, vornweg meiner Mama, die mich immer unterstützt hat und viel Kraft und Zeit investierten. Aber auch den sechs, sieben guten Kumpels, die mir die Daumen drücken. Ich habe viel gearbeitet, um Fußballprofi zu werden, aber ohne ein starkes, ehrliches  Umfeld hätte ich es gewiss nicht gepackt.” Auch in menschlicher Hinsicht habe er mit dem Auer Kumpelverein darum die richtige Wahl getroffen, fügt er hinzu: „Ich fühle mich sehr wohl in der Mannschaft und in diesem familiären Verein. Auch die Stadt mag ich, die zwar ruhig ist, aber gerade darum beste Voraussetzungen bietet, sich auf seinen Job zu fokussieren.”

 

Text: Olaf Seifert