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Jahrestag des ersten Titels

Am 19. Juni 1955 gewann Wismut den FDGB-Pokal

Am 19. Juni 1955, vor exakt 69 Jahren, holten die Fußballer aus Aue den ersten nationalen Titel ins Erzgebirge. Mit einem 3:2-Sieg nach Verlängerung gegen Empor Rostock gewann das Team aus dem Lößnitztal den FDGB-Pokal. Dieser ersten Trophäe folgten bekanntlich drei Meisterschaften. Es war der Beginn einer überaus erfolgreichen Ära.

 

Der 19. Juni 1955 war ein heißer Sonntag in der sächsischen Messestadt Leipzig. Vor dem Anpfiff wurden 38 Grad Celsius im Schatten gemessen. Die Zuschauer schützten sich mit Papiertüten oder Taschentüchern auf dem Kopf und erlebten ein spannendes Pokalfinale, das erst in der Verlängerung durch ein Kopfballtor von Armin Günther entschieden wurde. Abgekämpft, aber überglücklich nahm anschließend Kapitän Erhard Bauer den fast 40 Kilogramm schweren Pokal in Empfang. Der SC Wismut, damals noch als Karl-Marx-Stadt unterwegs, feierte den ersten Titel seiner Vereinsgeschichte. Diese Trophäe stand für ein Jahr im Auer Sportlerheim und ist heute im Leipziger Sportmuseum zu besichtigen.

 

Der Weg ins Endspiel von Leipzig vor 18.000 Zuschauern war keineswegs ein Spaziergang für die Kicker aus Aue. Im Lokalderby bei Chemie Karl-Marx-Stadt in der ersten Hauptrunde gab es einen glatten 3:0-Sieg, dann jedoch unterlag Wismut gegen Chemie Wolfen mit 0:1. Da Wolfen jedoch einen nicht berechtigten Spieler zum Einsatz brachte, zogen die Kicker aus Aue in die dritte Runde ein. Dort gab es ein ungefährdetes 5:0 gegen Lok Haldensleben, ehe ein 5:3 nach Verlängerung bei Dynamo Berlin für den Einzug in die Zwischenrunde sorgte. Nach einem Freilos setzte sich Wismut mit 4:2 gegen Brieske-Senftenberg im Halbfinale durch und zog ins Endspiel ein. Manfred Kaiser traf gegen Rostock zum 1:0 für den späteren Pokalsieger, nach dem 1:1 sorgte Kurt Viertel für die erneute Führung und dem 2:2 nach regulärer Spielzeit ließ Armin Günther per Kopf in der Verlängerung den Siegtreffer folgen. Am 19. Juni 1955 reckten die Fußballer aus Aue ihre erste Trophäe in die Höhe. Es sollte nicht die letzte bleiben. Nun jährt sich dieser historische Tag zum 69. Mal. Ein bemerkenswertes Jubiläum.

 

Wismut: Kurt Steinbach – Heinz Glaser, Bringfried Müller, Erhard Bauer – Karl Wolf, Siegfried Wolf – Konrad Wagner (91. Hans Meyer), Manfred Kaiser, Kurt Viertel, Armin Günther, Karl-Heinz Mohr. Trainer: Karl Dittes.