Kiebitz-Tagebuch: Der Sonntag
Einblicke von einem mitgereisten FCE-Fans
Das Trainingslager-Tagebuch beim FC Erzgebirge Aue wird auch während der Belek-Reise 2025 mit Leben gefüllt. Diesmal übernimmt ein mitgereister Fan die tägliche Berichterstattung aus dem Mannschaftshotel. Kiebitz inkognito. Zweiter Eintrag: Der Sonntag.
Der erste komplette Tag ist geschafft. Zumindest für unsere FCE-Profis, denn nach der nächtlichen Anreise am Vortag mit geschlossenem Hahn werde ich mich heute natürlich noch ins Hotel-Getümmel stürzen. Die Hütte ist wirklich brechend voll, es wimmelt vor Menschen. Denkt man gar nicht im Januar, obwohl das Wetter heute deutlich besser war und sogar mal die Sonne zu sehen war bei gefühlten 18 Grad Celsius. Andere Mannschaften sind auch hier untergebracht, allerdings keine aus der Heimat. Apropos untergebracht: Mein Zimmer liegt dann doch etwas abseits in einem Nebengebäude des weiträumigen Hotel-Komplexes. Noch 50 Meter weiter zu Fuß und es bestünde akute Seitenstechen-Gefahr auf dem Weg in die Koje. Allerdings war der Anblick des Wohnblocks gleich viel angenehmer, als ich am Balkon eine Fahne des FC Erzgebirge erblickte. Aue ist halt überall. In dieser Woche Belek sowieso.
Die Mitreise hat sich auf jeden Fall jetzt schon gelohnt. So nah ran an die Veilchen-Kicker kommt man sonst wirklich nirgends. Sie stehen vor oder hinter einem am Buffet an, schlendern über den Hotelflur oder wickeln ihre Medientermine in der Mittagspause im Foyer ab. Mit etwas mehr Dreistigkeit könnte man sich glatt dazusetzen, aber wir wollen die Burschen dann doch einigermaßen in Ruhe lassen. Beim Vormittagstraining war ich übrigens bei weitem nicht der einzige Kiebitz, die kleine Tribüne schwappte fast über vor lauter FCE-Anhängern. Es wurde gar gemunkelt, dass in Summe 150 Fans im Laufe der Woche vor Ort sind. Wahnsinn!
Auch beim Zuschauen galt: nah, näher, am nächsten. Man versteht wirklich jedes Wort, jede Anweisung, jede Korrektur des Trainerteams bei den Übungen. Wieder war mächtig Feuer im Training. Es hat ordentlich geknirscht bei den Zweikämpfen, die Jungs gehen voll ans Limit. Und als wären zwei Einheiten auf dem richtig guten Rasen nicht genug, bat Jens Härtel in der Mittagspause noch zur Theorieschulung. Ohne Publikum, versteht sich. Nix mit Schlafen und Ausruhen. Arbeit für den Kopf ist offenbar auch eingepreist. Entsprechend knülle stiegen unsere Recken im Stockdunkeln um 18.45 Uhr Ortszeit aus dem Bus, nachdem das zweite Training auf der 8,5 Kilometer entfernten Anlage erledigt war. Am Ende sogar unter Flutlicht und mit einem wettkampfnahen Abschlussspiel, das mit Augenmerk Defensive wirklich nur ein Tor bereithielt. Nach Standard. Das gemeinsame Abendessen des Teams rundet den Sonntag ab und vermutlich fallen die Spieler einfach nur noch ins Bett nach dem wirklich kräftezehrenden Tag. Ich fand schon das Zuschauen anstrengend. Mit letzter Kraft geht’s für mich aber dann doch noch an die Bar. Ein Prost auf den FC Erzgebirge und die einmalige Chance, hautnah dabei zu sein.
Glück auf aus Belek
Euer FCE-Kiebitz
Die Berichterstattung aus dem Trainingslager in Belek wird präsentiert von:
Nickelhütte Aue, MBR, G&K, Vollmann Group und Erzgebirgssparkasse. Der FCE sagt Danke!!!