Kraftakt mit Moral
Kampf bis zum Umfallen am Ende der englischen Woche
Das Heimspiel gegen den VfB Lübeck wurde für das Team des FC Erzgebirge Aue um Charaktertest. Denn im dritten Spiel der englischen Woche zum Jahresauftakt agierten die Veilchen mehr als eine Stunde bei knapper Führung in Unterzahl. Mit großer Moral, Kampfgeist und mannschaftlicher Geschlossenheit trotzten die Hausherren dem Lübecker Aufbäumen und belohnten sich selbst für die große Leidenschaft.
Mehr als 6000 Zuschauer mit Aue-Sympathie waren „aus dem Häuschen“. Der Spielverlauf, die Dramatik, das Drehbuch hielten ein ganz besonderen Heimspiel am 2. Januar bereit. Eine Partie unter Flutlicht, die in Erinnerung bleiben wird und mehr Mitfiebernde verdient hatte. Denn der FC Erzgebirge schwang sich zu einer Leistung mit Herz auf – und eroberte genau das bei den Anwesenden.
Das Team wackelte in der Anfangsphase, biss sich in die Begegnung, übernahm die Kontrolle, spielte die verdiente Führung sehenswert heraus, trotzte dem umstrittenen Platzverweis, warf sich in jeden Gäste-Angriff, lief um sein Leben und erlöste die Fans mit dem 2:0 in der Schlussphase. Mehr Adrenalin geht kaum.
Es war ein Kraftakt, zumal der FCE fast 15 Minuten inklusive Nachspielzeit in doppelter Unterzahl ohne Gegentor überstand. Kurz nach seiner Einwechslung verletzte sich Maxi Thiel, konnte nicht mehr laufen und blieb auf dem Spielfeld – weil das Wechselkontingent erschöpft war. Er half seiner Mannschaft unter Schmerzen bis zum Abpfiff und reihte sich damit ein in den Charaktertest. Martin Männel und Co. haben ihn bravourös bestanden.