Zum Hauptinhalt springen

Perfektes Debüt für den Perfektionisten

Louis Lord feierte Drittliga-Premiere im FCE-Tor

Es spricht für den Ehrgeiz und die Demut von Louis Lord, dass er nach seinem „zu Null-Spiel“ bei der Drittliga-Premiere durchaus noch Verbesserungspotential sah. Alle Beobachter waren sich jedoch einig: Der Perfektionist hat einen fast perfekten Einstand zwischen den Pfosten der 3. Liga abgeliefert. Das uneingeschränkte Vertrauen hat der junge Torhüter absolut gerechtfertigt.

 

Das Warten hat sich gelohnt. Die Geduld auch. Louis Lord bekam am letzten Drittliga-Spieltag 2023/24 seine erste „Kappe“ in dieser Spielklasse. Er rückte für Routinier und Kapitän Martin Männel ins Gehäuse, blieb ohne Gegentreffer und verdiente sich Lob von allen Seiten.

 

Die Nominierung für die Startelf war keineswegs notwendig, sondern Verdienst guter Leistungen und Wertschätzung für die Interpretation seiner Rolle über die gesamte Saison hinweg. Im Sommer 2023 stieß Louis Lord zur FCE-Mannschaft, verließ seine Heimat Werder Bremen und entwickelte sich im Erzgebirge als Persönlichkeit und Torhüter weiter. „Ich habe im letzten Jahr viel gelernt. Natürlich auch von Martin, der nicht nur ein richtig guter Torhüter ist. Auch menschlich kann man sich von ihm einiges abschauen“, erklärte der 20-jährige Keeper nach Abpfiff am Sonnabend. Der Kapitän hatte in der Woche zuvor sein 500. Punktspiel für die Veilchen bestritten und setzte sich gegen Mannheim freiwillig auf die Ersatzbank, um seinem jungen Kollegen und Konkurrenten aufmerksam zuzuschauen. Übrigens hätte auch Tim Kips diese Wertschätzung verdient gehabt – es konnte aber eben nur einer das Tor hüten.

 

„Es waren einige lange Bälle zuviel und manche kamen auch nicht optimal an“, resümierte der Perfektionist seine Leistung. Seine ureigenste Aufgabe, das Tor sauber zu halten, erfüllte er jedoch bravourös. „Danke auch an Boris Tashchy, der die Null mit seiner Rettungstat im Karatestil gehalten hat“, schmunzelte Louis Lord. Zweimal durfte Louis Lord zuvor bereits in Pflichtspielen ran, blieb auch bei beiden Einsätzen im Landespokal ohne Gegentor und bekam nun Anerkennung von Publikum und Mitspielern für sein Meisterschafts-Debüt.

 

Auch künftig schätzt Louis Lord seine Rolle realistisch ein. „Ich will mich weiterentwickeln, verbessern, dazu lernen. Und Martin Männel mit Leistung auf Spannung halten. Wenn ich gebraucht werde, will ich da und bereit sein“, schaut der gleichermaßen ruhige wie konzentrierte Youngster auf 2024/25 voraus. Dass man sich auf ihn verlassen kann, hat er nicht erst gegen Waldhof eindrucksvoll unter Beweis gestellt.