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Relegations-Held sagt Danke

Sören Bertram hat seine aktive Laufbahn beendet

Sören Bertram hat Zeit und Muße zum ausgiebigen Rückblick auf eine bewegte Karriere. Der Relegations-Held von 2018 hat nach zahlreichen Verletzungen seine aktive Laufbahn beendet. Nicht ohne ein Dankeschön nach Aue zu senden. „Ich habe immer noch sehr viel Kontakt ins Erzgebirge und eine tolle Zeit dort verbracht“, sagt der 33-jährige Blondschopf mit der linken Klebe.

 

Nach mehr als 300 Spielen im Profifußball trotz mehrerer Langzeit-Ausfälle haben bei Sören Bertram Vernunft und Einsicht die Oberhand behalten. „Nach meinem Schien- und Wadenbeinbruch in Osnabrück und einigen Rückschlägen in der Reha konnte ich mich bereits seit zwei Jahren mit dem Gedanken anfreunden, dass es nicht mehr geht. Die Wehmut hat sich also angeschlichen und kam nicht abrupt“, so der Offensivkicker, der zweieinhalb Jahre das Trikot des FC Erzgebirge Aue trug und 45 Pflichtspiele in Lila-Weiß absolvierte.

 

Dankbar ist Sören Bertram noch heute, dass der FCE ihn 2016 trotz Kreuzbandriss verpflichtete. Zwar hatte er beim Halleschen FC eine super Saison gespielt, sich dann aber schwer verletzt. „Aue hat mich trotzdem geholt und mir die nötige Zeit gegeben“, weiß Sören Bertram immer noch zu schätzen. Er kämpfte sich zurück und erlebte seinen ganz persönlichen Karriere-Höhepunkt im Erzgebirgsstadion. Am 22. Mai 2018 gewannen die Veilchen nach einem 0:0 im Hinspiel vor heimischem Publikum 3:1 gegen den Karlsruher SC und schafften den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Dreifacher Torschütze an diesem historischen Tag beim FCE: Sören Bertram. „Wir waren damals eine coole Truppe mit Martin Männel, Philipp Riese, Clemens Fandrich und Steve Breitkreuz“, blickt der Triple-Schütze zurück.

 

Wie schnelllebig das Fußballgeschäft ist, bekam er dann nur ein halbes Jahr später zu spüren. Der Sommer-Held wurde zum Winter-Transfer, mit dem damaligen Trainer Daniel Meyer stimmte die Chemie wohl nicht so ganz. Über die Stationen Darmstadt und Magdeburg landete Sören Bertram schließlich in Osnabrück, wo er nun auch die Laufbahn beendete. An die Großtaten wie beim Relegations-Rückspiel mit Aue konnte der Blondschopf nicht mehr anknüpfen. Umso erfreulicher ist für ihn, dass sein Kontakt ins Erzgebirge nie abgerissen ist. „Ich hatte im Lößnitztal eine tolle Zeit, bis heute melden sich noch viele Weggefährten wie Schelli und gratulieren zum Geburtstag“, erklärt der zweifache Familienvater.

 

Den Neustart nach Laufbahn-Ende hat der vielseitige Offensivspieler bereits in die Wege geleitet. Ein Studium im Fach Sportmanagement steht bevor, danach sind Trainerscheine geplant. Denn dem Fußball will Sören Bertram auf jeden Fall erhalten bleiben. Er war und ist sein Leben. Auch nach Karriereende mit Aue als ganz spezieller Station.