Renaissance der „Blutgrätsche“
Erik Majetschak und Steffen Nkansah mit konsequenter Abwehrarbeit
Die gute alte Grätsche gehört zum kämpferischen Fußball im Erzgebirge seit jeher wie die lila-weißen Farben. Am Sonntag im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen erlebten die Fans auf den Rängen so etwas wie die Wiedergeburt des Tacklings als Instrument der Verteidigung. Szenenapplaus inklusive.
Das Paradebeispiel lieferte an jenem 10. November 2024 Erik Majetschak. Als „letzter Mann“ war der Abwehrspieler des FCE kurz vor der Pause beim Stand von 1:0 für Aue in höchster Bedrängnis, sah sich einem Überzahlkonter der Gäste aus Essen ausgeliefert. Der pfeilschnelle Owusu lief auf ihn zu. „Ede“ nahm das Tempo im Laufduell auf und grätschte im eigenen Strafraum entschlossen und konsequent, verhinderte so den möglichen Ausgleich. Für diese bemerkenswerte Rettungstat erhielt der FCE-Innenverteidiger Applaus vom heimischen Publikum und ebnete den Weg für das 2:0 kaum eine Minute später durch Marvin Stefaniak.
Erik Majetschak war bei weitem nicht der einzige, der die gepflegte „Blutgrätsche“ auspackte. Gleich mehrfach ging Steffen Nkansah ins Tackling, auch Torjäger Marcel Bär und Torschätze Marvin Stefaniak waren sich nicht zu schade für diese Form des bedingungslosen Einsatzes. Kampf, Laufbereitschaft und eben auch Grätschen in Serie legten die Basis für den wichtigen Heimsieg.
Auch wenn Tacklings im Laufe der Jahre etwas aus der Mode gekommen sind, weil bei Verfehlen des Balles der grätschende Spieler kaum noch ins Geschehen eingreifen kann, bleibt der Zweikampf am Boden ein probates Mittel zum Verteidigen des eigenen Gehäuses. Am Sonntag erlebten die Zuschauer sowas wie die Renaissance der „Blutgrätsche“. Die Anerkennung des Publikums war den Kämpfern in Lila-Weiß gewiss.