Schock-Therapie
Der FCE dreht zum dritten Mal im Saisonverlauf ein Spiel komplett
Der FC Erzgebirge Aue hat zum Auftakt 2024 das Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen komplett gedreht. Nach frühem Rückstand hieß der Sieger bei Abpfiff: FCE. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison schafften die Veilchen ein „Comeback“. Die Schock-Therapie des 0:1 nach nicht mal einer Minute Spielzeit wirkte augenscheinlich.
Der Zeiger im Erzgebirgsstadion hatte am 19. Januar 2024 noch keine Umrundung geschafft, als der Tabellenvierte aus Essen jubeln durfte. Das 0:1 aus Sicht der Hausherren hinterließ sichtbare Spuren. Nervosität, Fehlerquote, Hektik prägten die darauffolgenden Minuten beim FC Erzgebirge. Wie sich die Mannschaft dann allerdings in die Partie biss, sich zurückarbeitete, Chancen erspielte und letztlich mit großer Moral sogar den Siegtreffer in der Nachspielzeit erzielte, das verlangte jedem der mehr als 6500 Zuschauer im Stadion Respekt ab. Zum dritten Mal gelang 2023/24 nach Rückstand noch ein Dreier, zuvor war das dem FCE in München und gegen Halle gelungen.
Natürlich musste sich das Team kurz schütteln, als Rot-Weiss gleich den ersten Angriff etwas glücklich zur Führung nutzte. Doch der FC Erzgebirge wurde nach zehn wackligen Minuten immer mutiger und zielstrebiger. Allein fünf Kopfballchancen gab es noch vor dem Wechsel, dazu die sehr guten Schussmöglichkeiten von Marvin Stefaniak und Linus Rosenlöcher. Der ersehnte Ausgleich fiel jedoch erst nach der Pause dank einer tollen Energieleistung von Omar Sijaric über das halbe Feld und der Kaltschnäuzigkeit von Torjäger Marcel Bär. Dass ausgerechnet Mirnes Pepic als unermüdlicher Antreiber in der Schlussphase zum Siegtreffer zur Stelle, passte ins Bild. Nur nicht aufgeben, nachlassen oder zufrieden sein. Weiter, immer weiter. Der frühe Schock wirkte wie eine Therapie – auf die der FC Erzgebirge Aue in den anstehenden Partien der englischen Woche in Sandhausen und gegen Lübeck gern verzichten kann.